Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition)
Zara Asker lächelnd. »Du bist ja groß geworden!«
Joshua Asker wurde in zwei Monaten vier Jahre alt. Schon sehr früh hatte er beschlossen, dass James der beste Mensch der Welt war.
»James«, sagte Joshua ernsthaft. Er hatte offensichtlich etwas Wichtiges zu sagen, war aber zu aufgeregt, um das nächste Wort herauszubringen. Er schluckte. »Nach dem Essen.«
Alle am Tisch sahen den Kleinen an und James legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. »Keine Angst, die beißen nicht.«
»Nach dem Essen«, wiederholte Joshua, »kommst du da mit mir und Daddy und Meatball zum See?«
James lächelte und zeigte auf Dana. »Kann sie mitkommen?«
Joshua musste einen Moment überlegen, bevor er nickte. »Aber du musst mit uns spielen«, verlangte er, »nicht küssen.«
Dana lachte laut auf. »Keine Angst, Joshua, ich werde James nicht küssen. Er ist eklig.«
James betrachtete das als Stichwort, um sich hinüberzubeugen und Dana auf die Wange zu küssen. Joshua verzog das Gesicht und bedeckte seine Augen mit den Händen.
James wandte sich an den ganzen Tisch. »Wer hat sonst noch Lust, nach dem Essen einen Spaziergang zum See zu machen?«
Callum und Shakeel hatten zu viele Hausaufgaben auf, aber Connor und ein paar andere sagten Ja. Sobald Lauren erfuhr, dass Meatball, der Hund der Askers, auf dem Campus war, kam sie mit Bethany und ein paar ihrer Freundinnen dazu.
Es war nur ein Spaziergang, aber Joshua hatte das Kommando übernommen und zog los, um sich seinen Mantel und seine Mütze zu holen. Dann kam er zurück und forderte alle dazu auf, schneller zu essen. Währenddessen bediente er sich aus dem Beutel mit altem Brot, das ihm einer der Köche für die Enten am See gegeben hatte.
Schließlich führten Joshua und Meatball eine Gruppe von elf Cherubs auf den zwei Kilometer langen Spaziergang zum See an. Joshuas Vater, Ewart Asker, schlenderte mit seiner in ihrem Buggy schlafenden kleinen Tochter Tiffany hinterher. Es war ein schöner Abend, auch wenn der Wind schon recht kühl war.
Lauren und die jüngeren Cherubs rannten herum, warfen Stöckchen für Meatball und trieben allerlei Unsinn, während James, die Hände in die Taschen seines Kapuzenshirts gesteckt, neben Ewart herlief. Er war im Laufe der Jahre ein paar Mal mit ihm aneinandergeraten, aber mittlerweile verstanden sie sich immer besser.
»Hat Zara irgendetwas über den Absturz gehört, was nicht in den Nachrichten kam?«, erkundigte sich James.
»Nicht dass ich wüsste«, antwortete Ewart kopfschüttelnd. »Ich weiß nur, dass sie nach London gefahren ist, zu einem dringenden Treffen der Antiterroreinheit.«
»Dann vermutet man wirklich einen Terroranschlag?«
»Sie müssen davon ausgehen«, antwortete Ewart.
»Armer Mac.« James holte tief Luft und sah nachdenklich zum Himmel. »Seine Frau war erst zweiundsechzig. Sie hätten noch viele Jahre zusammen verbringen können.«
»Das ist traurig«, nickte Ewart. »Aber zumindest hatte sie ihr Leben gelebt. Angus und Megan waren noch nicht einmal Teenager.«
»Hast du sie mal kennengelernt?«
»Nur ein Mal«, erklärte Ewart. »Mac hat vor ein paar Jahren mal eine Grillparty gegeben und da liefen sie mit seinen anderen Enkeln im Garten herum.«
»Ich habe gehört, er hätte sechs Kinder und mindestens ein Dutzend Enkel«, überlegte James. »Vielleicht ist es wenigstens ein kleiner Trost, dass er noch mehr Familie hat.«
»Ich wollte eigentlich wegen etwas anderem mit dir sprechen«, warf Ewart ein. »Ich wollte dich um eine Art Gefallen bitten.«
James wurde neugierig. »Was denn?«
»Joshua hat dich schon immer gemocht. Und da wir ständig auf Missionen waren, Zara Tiffany bekam und dann zur Vorsitzenden ernannt wurde, haben wir es bis jetzt nicht geschafft, die Kinder taufen zu lassen.«
Meatball zischte auf der Jagd nach einem Gummiball mit einem Glöckchen darin zwischen ihnen hindurch.
»Verrückter Hund«, grinste James.
Ewart räusperte sich und fuhr dann fort: »Zara und ich waren beide Cherubs, das heißt, dass wir beide keine Familie haben. Wir würden dich gerne fragen, ob du es dir vorstellen könntest, Joshuas Taufpate zu werden.«
James fiel aus allen Wolken. Und begann zu strahlen. »Ja nun, ich glaube ... ich meine, es wäre mir eine Ehre. Ehrlich gesagt, habe ich gar nicht gewusst, dass ihr mich so mögt.«
»Na ja«, sagte Ewart achselzuckend. »Du und ich, wir hatten so unsere Probleme. Aber du hast mir einmal das Leben gerettet und das zählt eine Menge. Und du
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