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Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition)

Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition)

Titel: Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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wir sind der Meinung, dass diese Schule ihm nicht die Erziehung bieten kann, die Fahims besonderen Bedürfnissen entspricht.«
    Fahim brauchte ein paar Sekunden, bis er die Worte entschlüsselt hatte – und erkannte, dass ihn der Direktor von der Schule verwies. Yasmin sah niedergeschlagen aus, doch er selbst hasste die Warrender Prep mittlerweile so sehr, dass er sich geradezu befreit fühlte.
    »Verdammt gut!«, rief er, sprang auf und sah den Direktor finster an. »Ihre Schule ist sowieso Scheiße!«
    »Benimm dich, Fahim!«, verlangte seine Mutter streng, aber der Junge hörte nicht auf sie.
    »Es ist mir egal, ob Sie mir glauben oder nicht!«, schrie er. »Sie haben meine Sachen versteckt, und sie haben mich schikaniert, so wie ich es gesagt habe. Und Sie und die anderen Lehrer haben nie auch nur irgendwas dagegen unternommen. Sie wollen doch bloß den Ruf Ihrer ach so tollen Schule retten!«
    Fahim erwartete, dass seine Mutter ihm eine Ohrfeige verpassen würde. Doch als er ihr einen Blick zuwarf, bemerkte er, dass sie in gewisser Weise stolz auf ihn zu sein schien. Er hatte keine Lust, sich Mr Ashleys dummes Gesicht noch länger anzusehen, und stürmte aus dem Büro zum Hauptgang der Schule. Dort war er von drei Jahrhunderten Geschichte umgeben: Namenslisten von früheren Direktoren bis zu den Gefallenen des Ersten Weltkrieges hingen an der Wand, und Glasschränke mit Trophäen, staubigen Orden und mottenzerfressenen Rosetten standen herum.
    »Verdammte Schule!«, schrie Fahim und erschreckte einen blassen, rothaarigen Jungen namens David aus seiner Klasse. Er saß vor dem Krankenzimmer auf einem schäbigen Stuhl, in seiner Sportkleidung und mit einem arg ramponierten Schienbein. Er war ein magerer Junge, der von Martin Head genauso viel einstecken musste wie Fahim.
    »Was ist los?«, fragte David.
    »Ich bin gerade rausgeworfen worden«, grinste Fahim.
    David war schockiert. »Das tut mir leid«, sagte er steif.
    »Mir tut es nicht leid«, antwortete Fahim. Gleichzeitig stellte er überrascht fest, dass hinter ihm niemand aus dem Büro gestürmt kam. Er konnte die Stimme seiner Mutter aus dem Büro hören, und obwohl er ihre Worte nicht verstand, erkannte er an ihrem Ton, dass sie dem Direktor ordentlich die Meinung sagte.
    »Ich finde es cool, dass du Martin die Finger gebrochen hast«, sagte David. »Der hält sich für so was von stark und jetzt kann er nicht mal mehr schreiben.«
    Fahim schüttelte den Kopf und betrachtete den kleinen grünen Feuerlöscher, der an der Wand hing. »Er ist stark, das ist unser Problem«, stellte er fest.
    David schnalzte mit der Zunge. »Weißt du noch, wie er Greg in den Bauch getreten hat? Und dafür hat er nur nachsitzen müssen. Er wird total bevorzugt, nur weil er Kapitän des Rugbyteams ist.«
    »Weißt du was?«, fragte Fahim und riss den Feuerlöscher aus der Wandhalterung. »Scheiß auf diese Schule!«
    David schrie erschrocken auf, als Fahim den Metallfeuerlöscher in die Scheibe des größten Trophäenschrankes schleuderte. Dann riss Fahim ihn wieder zurück, zerschmetterte die alte Standuhr und ging auf das gerahmte Foto des Teams der unter zwölfjährigen Hockeyspieler bei den South East County Championships von 1994 los.
    Mr Ashley kam aus seinem Büro gerannt und blieb abrupt stehen, als sei er gegen eine Wand gelaufen. Er konnte kaum fassen, was sich da vor seinen Augen abspielte.
    »Fahim!«, schrie Yasmin verzweifelt, als ihr Sohn mit dem Feuerlöscher auf die letzte Vitrine losging, das Glas zersplittern ließ und das Brett darin losriss. Ein halbes Dutzend Pokale und ein Ständer mit Kriegsorden schepperten auf den Boden. »Bist du verrückt geworden?«
    »Ist mir doch egal!«, rief Fahim, als der Direktor ihn zu packen versuchte. »Ich mache mit der Schule das, was sie mit mir gemacht hat!«
    »Gib das jetzt her, Hassam!«, brüllte Mr Ashley.
    »Den können Sie sich in den Arsch schieben!«, höhnte Fahim, packte den Schlauch des Feuerlöschers und drückte ab.
    Der Direktor stolperte zurück und hob den Arm über den Kopf, als ihn das weiße Pulver traf.
    »Bitte, Fahim!«, flehte seine Mutter verzweifelt.
    Sie war den Tränen nahe und Fahim bekam ein schlechtes Gewissen. Doch seine Wut darüber, wie man ihn behandelt hatte, war stärker, und er wollte dem Direktor nicht die Genugtuung geben, ihn festzuhalten. Als Mr Ashley anfing zu husten, drehte sich Fahim um und rannte zur Treppe.
    Der Feuerlöscher war schwer, aber anstatt ihn fallen zu lassen,

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