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Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition)

Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition)

Titel: Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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bekommen, bevor Hassam überhaupt merkte, dass er da war. Aber das war leichter gesagt als getan, vor allem, da Jake nur ein schmächtiger Elfjähriger war und Hassam ein kräftiger Mann.
    Der Schraubenschlüssel war definitiv zu klobig. Jake warf einen weiteren Blick auf Hassam und da fiel ihm der Druckluftmesser in seiner Tasche ein. Er nahm ihn heraus. Das Chromgerät sah aus wie ein dicker Stift. Die Enden waren zwar sehr stumpf, aber es hatte einen pfeilförmigen Clip, mit dem man es an der Hosentasche befestigen konnte. Die Spitze war zwar nicht sehr scharf, aber wenn er kräftig genug zustieß, würde sie ins Fleisch eindringen.
    Jake bog den Clip zurück. Er nahm den Druckmesser so in seine Faust, dass die Spitze des Clips zwischen seinen Fingern hervorschaute. Es war zwar eine ziemlich lächerliche Waffe, aber Jake war sicher, dass sie für seine Zwecke ausreichen würde.
    Er schaltete sein Handy ab, damit es nicht klingelte, und holte tief Luft, um seine Nerven zu beruhigen. Dann ließ er sich auf den Bauch nieder und robbte die fünf Meter auf den Baum zu, an dem Hassam Fahim gefangen hielt.
    »Er ist Ihr Sohn!«, rief eine der Polizistinnen, mehr in der Hoffnung als in der Erwartung damit etwas bewirken zu können. »Wollen Sie wirklich, dass er stirbt?«
    »Das ist nicht mein Sohn!«, rief Hassam zurück. »Er arbeitet für Sie!«
    Jake überprüfte vorsichtig den Boden, als er am Baum ankam. Langsam spähte er um den Stamm herum, bis sein Kopf nur ein paar Zentimeter von Hassams Schuhabsatz entfernt war. Bei seinem Angriffsplan setzte er auf die Grundkenntnisse über menschliche Reflexe, die er im Kampftraining gelernt hatte. Wenn man überrascht wird, reagiert das Nervensystem bei allen Menschen gleich. Jake wusste, dass Hassam die Arme ausbreiten würde, wenn er ihn unterhalb der Rippen stach. Dabei musste er aber sichergehen, dass Hassam das Messer nicht so hielt, dass er es bei der unwillkürlichen Bewegung über Fahims Kehle zog.
    Allerdings muss man jemandem schon recht tief durch die Luftröhre schneiden, um ihm wirkungsvoll die Kehle aufzuschlitzen. Glücklicherweise hatte Hassam inzwischen die Klinge ein paar Zentimeter von der Haut seines Sohnes entfernt, um nicht aus Versehen noch mehr Schaden anzurichten.
    Sobald Jake das erkannt hatte, handelte er. Denn in dieser unmittelbaren Nähe konnte er sich schon durch einen lauten Atemzug verraten oder Hassam brauchte nur nach unten zu sehen. Jake war seltsam zuversichtlich, und sein Training zahlte sich aus, als er sich auf die gezackte Klinge konzentrierte.
    »Nicht schießen!«, schrie er plötzlich, sprang auf und rammte Hassam die Spitze des Druckmessers in die Rippen. Als sich der Arm mit dem Messer nach außen bewegte, schlug Jake mit dem Schraubenschlüssel auf den Handrücken.
    Fahim duckte sich aus dem Griff seines Vaters weg. Hassams Hand öffnete sich, das Messer fiel zu Boden und die Polizistinnen liefen heran. Hassam sah nach unten und trat Jake brutal in die Rippen, als er das Kind nach dem Messer greifen sah. Fahim rannte auf den Weg zu Loch eins, und auch Jake bekam wieder Luft und stolperte mit dem Messer davon. Die Polizistinnen blieben drei Meter von Hassam entfernt stehen und richteten ihre Waffen auf ihn. Hinter ihnen näherten sich zwei weitere, männliche Beamte.
    »Hände hoch!«, rief eine der Frauen.
    »Ich habe eine Waffe«, lächelte Hassam und griff in die Tasche seines Blazers.
    Im Nachhinein gesehen war es klar, dass er diese Waffe schon früher benutzt hätte – hätte er wirklich eine gehabt. Aber in diesem Moment mussten die vier bewaffneten Polizisten blitzartig eine Entscheidung treffen. Die Beamtin, die Hassam am nächsten stand, zögerte nicht und drückte den Abzug. Die Kugel fuhr Hassam in die Brust, ging direkt durch sein Herz und schlug unter einem Haufen rasiermesserscharfer Splitter in den Baum hinter ihm ein.
    Hassam fiel tot zu Boden. Mac rannte aus dem Gartentor von Nummer sechzehn zu den beiden Jungen. Kaum einen Meter voneinander entfernt waren sie auf dem Weg zu Loch eins zusammengebrochen.
    »Ihr zwei habt euch ganz schön Zeit gelassen, was?«, keuchte Fahim. Er lächelte erleichtert, während er sich mit den Fingerspitzen die Blutstropfen vom Hals wischte.

35
    »Hallo?«
    Lauren und Rat drehten sich um und sahen eine schlanke Frau im Eingang zum Lagerhaus stehen. Sie trug eine Ledertasche und einen engen schwarzen Mantel, der sie ein wenig unheimlich wirken ließ.
    »Kann ich Ihnen helfen?«,

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