Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition)
fragte Lauren.
»Ich bin Dr. Turpin. Mac hat mich angerufen. Mein Team hat schon früher mit CHERUB-Agenten gearbeitet, ich weiß also Bescheid.«
Lauren wies auf Asif. Er war bewusstlos und lag mit dem Kopf auf einem Schaumstoffblock, den Rat in einem der Regale gefunden hatte.
»Gute Arbeit«, lächelte die Ärztin. Gleich darauf kamen zwei weitere Agenten des MI5 mit einer Trage herein.
»Wie werden Sie vorgehen?«, wollte Rat wissen.
Dr. Turpin zuckte mit den Achseln. »Wir werden ihn kurz mit dem Gummiknüppel bearbeiten, damit er ein paar Beulen und Kratzer hat. Dann injiziere ich ihm einen Cocktail aus LSD und ein paar anderen Halluzinogenen. Damit ist er für den Rest des Wochenendes reichlich benommen. Er wird in einem sicheren Krankenhausbett wieder zu sich kommen, und wir werden ihm erzählen, dass es einen Kampf gegeben habe, als die Polizei ihn festnehmen wollte, und dass er einen schweren Schlag auf den Kopf bekommen und einen leichten, stressbedingten Herzinfarkt erlitten hätte.
Das bringt sein Kurzzeitgedächtnis hoffentlich so durcheinander, dass er sich nicht mehr daran erinnert, wie ihn zwei Kinder überwältigt haben. Oder selbst wenn er sich erinnert, dürfte er nicht mehr unterscheiden können, was real ist und was nicht.«
»Ist es nicht illegal, einen Verdächtigen so zu behandeln?«, fragte Rat. Er hielt Asif um die Mitte und half den beiden Männern, seinen schlaffen Körper auf die Bahre zu legen.
Die drei MI5-Agenten lachten und der größere der beiden Männer sagte: »Willst du damit etwa sagen, einen Verdächtigen bewusstlos zu schlagen, ihn mit Gummiknüppeln zu verprügeln und ihm Drogen zu verpassen, die sein Gehirn gewaltig umrühren, sei illegal?«
»Neeee«, grinste sein Kollege, »das kann gar nicht sein.«
Lauren schüttelte den Kopf. »Du meine Güte, Rat, fast alles, was wir machen, ist illegal. Jedes einzelne Beweisstück, das wir beschaffen, muss manipuliert werden, damit es dem Gericht überhaupt vorgelegt werden kann. Wenn irgendein Bürgerrechtler das jemals herausfindet, was CHERUB und der Rest des Geheimdienstes so machen, wäre auf der Stelle der Teufel los.«
Rat knurrte unsicher.
»Sieh es einfach mal so«, ergänzte Dr. Turpin, während die beiden MI5-Männer Asif in einen ungekennzeichneten Krankenwagen schafften. »Ist das, was wir mit Asif machen, besser oder schlechter, als dreihundertfünfzig Leute mitten über dem Atlantik in die Luft zu jagen?«
»Dabei fällt mir ein«, unterbrach Lauren sie. »Ich habe hier ein wenig herumgesucht, während wir gewartet haben. Weiß einer von Ihnen etwas über die Absturzermittlungen?«
»Wir sind nur ein Einsatzteam«, erklärte Dr. Turpin. »Unsere Aufgabe ist es, an solchen Orten wie hier aufzuräumen, aber ich kann jemanden vom Ermittlerteam herkommen lassen, wenn ihr wollt.«
Lauren schüttelte den Kopf. »Mac weiß darüber genauso gut Bescheid wie alle anderen. Er wird sowieso jeden Augenblick hier sein.«
»Was habt ihr denn gefunden?«, fragte Turpin.
Lauren zuckte mit den Achseln. »Nur irgendwelchen Müll, aber vielleicht bedeutet es ja etwas.«
Die Ärztin sah auf die Uhr. »Wir müssen los, aber grüßt Mac von mir. Oh... und sagt ihm herzliches Beileid wegen seiner Frau und den Enkeln.«
Der unauffällige Krankenwagen fuhr ab und einer von Dr. Turpins Assistenten fuhr Hassams Bentley weg. Eine Viertelstunde später bogen Jake und Mac auf den Parkplatz ein. Rat hatte in der Zwischenzeit aus einem Café in der Nähe KitKats und Tee in Styroporbechern geholt, damit sie sich aufwärmen konnten.
»Wo ist Asif?«, grinste Jake, als er ins Lagerhaus stolzierte. Zum ersten Mal seit Tagen zeigte er sich wieder von seiner aufgeblasenen Seite. »Ihr habt ihm doch nicht zu viel Volt verpasst und ihn ganz erledigt, oder?«
»Der MI5 war hier«, erklärte Lauren und sah ihn grimmig an.
»Weiß Mac, dass wir vergessen haben, uns das Handy anzusehen, bevor wir ihm die Stromstöße verpasst haben?«, fragte Rat vorsichtig.
»Meine Lippen sind versiegelt«, grinste Jake. »Zumindest solange ihr dafür sorgt, dass sich das auch lohnt.«
»Du meinst, so lange meine Lippen darüber versiegelt sind, dass du am ersten Abend dieser Mission in Tränen aufgelöst warst«, konterte Lauren. »Rat und ich werden vielleicht von Zara gerügt, aber du wirst von Bethany und all deinen Freunden in Stücke gerissen werden, wenn das rauskommt.«
Jake sah verunsichert aus.
»Hat er wirklich geheult?«, grinste
Weitere Kostenlose Bücher