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Top Secret - Der Auftrag

Top Secret - Der Auftrag

Titel: Top Secret - Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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gewesen, die sich Kerry geschnappt hatte. Vorsichtig sah er aus dem Fenster und studierte die Spuren der nächtlichen Schlacht. Es war leicht, die frischen Farbkleckse von den älteren Spuren zu unterscheiden, die der Regen verwischt hatte.
    Er überlegte, ob er die anderen aus seinem Team suchen sollte, aber dann lief er Gefahr, beschossen zu werden, und ohne Waffe und Munition war er sowieso keine große Hilfe mehr.

    James hielt es für das Beste, zu bleiben, wo er war, die Minuten bis zum Ende der Übung zu zählen und zu hoffen, dass ihn niemand zufällig fand. Wieder sah er auf die Uhr und konzentrierte sich auf den Gedanken an das kalte Getränk, das er hoffentlich in einhundertzwanzig Minuten in den Händen halten würde.

8
    In den letzten Stunden vor dem Ende der Übung ging es nicht so wild zu wie bei den Gefechten am Vorabend. James vermutete, dass es den meisten Teams an Ausrüstung mangelte. Munition und Eier waren gleichermaßen knapp geworden und, was noch wichtiger war, auch die nötige Energie für den Kampf. Nur gelegentlich unterbrachen Geräusche leichten Geplänkels die morgendliche Ruhe.
    Um sich die Zeit zu vertreiben, spielte James mit Kerrys Gewehr herum. Obwohl er es gegen die Wand geschmettert und ein Stück aus dem Holzgriff geschlagen hatte, musste er es nur sauber machen und ein paar Griffe mit dem Werkzeug tun, dann war es wieder feuerbereit. Das Dumme war nur, dass James keine Munition hatte.
    Er streckte sich, massierte sich das schmerzende Kreuz und pinkelte draußen in den Flur, doch nach etwa einer Stunde wurde es ihm so langweilig, dass er
beschloss, etwas die Gegend zu erkunden. Er begann damit, den Rest des Hauses zu inspizieren, und fand dabei ein paar weggeworfene Munitionsclips. Gelegentlich wirft jemand ein Magazin fort, obwohl noch ein paar Schuss übrig sind, und ersetzt es durch ein volles, bevor er sich ins Getümmel stürzt. Doch James fand nur leere Magazine.
    Hinter dem Haus gab es einen kleinen Garten, und James schlich sich hinaus, um über die hüfthohe Mauer in den nächsten Garten zu springen. Doch als er das Bein hob, wurde ihm schwindlig, und einen Moment lang dachte er, er müsse sich übergeben. Er legte sich ins Gras und öffnete das Visier ein paar Zentimeter, um frische Luft zu bekommen.
    Er war etwas beunruhigt. Nach CHERUB-Maßstäben war dies kein sonderlich schweres Training, aber dennoch fühlte er sich schwach.
    Eine halbe Stunde vor acht Uhr sah er Lauren und Bethany die Gasse hinter der Gartenmauer entlangkommen. Sie waren die ersten Personen, die er seit über einer Stunde gesehen hatte, daher hielt er es für sicher genug, seine Position durch ein »Miau!« zu verraten.
    »Wau!«, antwortete Lauren.
    Trotz des beschämenden Gefühls, selbst weder Eier noch Munition zu haben, während das zufriedene Auftreten der Mädchen ihm verriet, dass bei ihnen alles bestens war, freute sich James, sie zu sehen. Als sie über die Mauer kletterten, zählte er rasch die Flecken auf ihren Uniformen und kam zu dem Schluss, dass sie
jeweils etwa sechs oder sieben Treffer abbekommen hatten, ungefähr genauso viele wie er selbst.
    »Was ist denn mit dir los?«, erkundigte sich Lauren. »Du siehst völlig fertig aus.«
    »Ich war schon müde, bevor die Übung anfing. Dann habe ich diesen tierischen Treffer in den Rücken gekriegt und Kerry hat mich mit dem Ellbogen genau in die gleiche Stelle gestoßen. Es tut höllisch weh.«
    »Streitereien unter Liebenden, was?«, neckte Bethany.
    James ignorierte die Stichelei. »Ich hab meine Trinkflasche verloren«, erklärte er. »Hat eine von euch noch etwas zu trinken?«
    Lauren nickte und zog ihren Rucksack von der Schulter, um James eine Flasche mit einem langen Plastikstrohhalm zu geben. »In einem der Häuser haben wir ein Steigrohr gefunden und unsere Flaschen aufgefüllt.«
    James griff nach der Flasche, schob den Strohhalm unter seinem Helmrand hindurch und begann, heftig zu saugen.
    »Trink nicht alles aus, du Gierschlund!«, stieß Lauren hervor und riss ihm die Flasche weg.
    »Und? Habt Ihr noch Eier übrig?«, erkundigte sich James.
    Lauren nickte. »Ja, ich habe noch zwei und Bethany vier. Und du?«
    James schüttelte den Kopf. »Habt ihr Dana und Jake gesehen?«

    »Ja, so gegen vier Uhr«, sagte Lauren. »Sie glaubten, dass Gabrielle und Kerry hinter ihnen her waren.«
    »Wie kamen sie zurecht?«, fragte James. »Dana war so ruppig wie immer«, meinte Bethany kopfschüttelnd, »aber ich habe ehrlich gesagt das

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