Top Secret - Der Auftrag

Titel: Top Secret - Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann

Vom Netzwerk:

aus. »Ich kann gut zehn Kilometer laufen, aber wie soll ich mein kleines Rothemd da durchkriegen?«
    »Das tut mir leid«, sagte James ernst.
    Doch das glaubte Kerry ihm nicht. »Ja, ja, klar«, meinte sie verächtlich, drehte sich um und ging besorgt zu Gabrielle, um eine Lagebesprechung abzuhalten.
    »Das kannst du mir nicht anhängen!«, rief James ihr nach, obwohl er wusste, dass sie das tun würde, denn er hatte schließlich ihre Eier zerbrochen.

    Lauren sah zu James auf. »Ich würde mir keine Sorgen machen. Du weißt doch, wie launisch sie sein kann.«
    »Ja.« James nickte, und jetzt, wo Kerry ihn nicht mehr sehen konnte, grinste er breit. »Wahrscheinlich darf ich ihr ein paar Tage lang meine Zunge nicht mehr in den Mund stecken, aber zumindest kommen wir um den Geländelauf herum.«
    Lauren wich angewidert zurück. »Igitt, was für eine grauenvolle Vorstellung: deine eklige schleimige Zunge!«
    Mittlerweile waren noch mehr CHERUBs am Tisch mit den Getränken angelangt, einschließlich Dana und Jake, doch die Ankunft von Team B erregte die allgemeine Aufmerksamkeit. Während die Mitglieder der anderen Teams nach und nach farbbekleckst eingetroffen waren, rückten die Bs geschlossen an. Ihre Schutzanzüge waren sauber und sie hielten die Helme unter dem Arm wie eine NASA-Crew auf dem Weg ins Space Shuttle.
    »Wir haben die ganze Nacht gekämpft«, stieß James hervor. »Und die haben nicht mal geschwitzt!«
    Lauren dachte angestrengt nach. »Ich kann mich nicht daran erinnern, einem von ihnen auch nur über den Weg gelaufen zu sein. Die müssen sich versteckt haben, während wir uns gegenseitig bekämpft haben.«
    »Mann, sehen die zufrieden aus«, stellte James fest. »Ich wette, die haben kein einziges Ei verloren.«

    Und so war es auch fast. Die Trainer, Mr Large und seine Assistenten Pike und Greaves, kamen in drei offenen Landrovern auf den gepflasterten Platz gefahren und scheuchten laut hupend ein paar Kinder aus dem Weg. Large sortierte die Teams auseinander und begann, die Eier auf den kleinsten Riss zu inspizieren.
    Obwohl Kyle selbst nicht da war, kam Team A auf acht Eier. Mr Large brachte tatsächlich ein Lächeln zustande, als er die Eier von Team B inspizierte.
    »Nur ein kleiner Riss bedeutet neunundzwanzig von dreißig Eiern. Ihr Blagen beeindruckt mich ja nicht häufig, aber das ist wirklich beachtlich.«
    Team B wurde von der fünfzehnjährigen Clara Ward angeführt. James saß mit ihr in einigen Naturwissenschaftskursen, und er konnte sie nicht ausstehen, weil sie gut erzogen war, ihre Hausaufgaben immer pünktlich abgab und ausgezeichnete Noten bekam.
    »Vielen Dank, Sir«, erwiderte Clara, und als sie Mr Large anlächelte und salutierte, hasste James sie noch mehr als je zuvor.
    James machte ein Würgegeräusch und flüsterte Lauren ins Ohr: »Was für eine Kriecherin! Bei CHERUB wird nicht salutiert!«
    »Weiß ich«, flüsterte Lauren zurück. »Was glaubt sie denn, wo sie ist? In der Armee?«
    »Wie habt ihr das angestellt?«, wollte Mr Large wissen.
    Clara lächelte. »Sir, ich bin vor ein paar Tagen mit meinem Fahrrad hier gewesen und habe das Gelände
ausgekundschaftet. An der Nordostseite, in der Nähe vom See, habe ich ein leicht zu verteidigendes Gebäude entdeckt. Es führt nur eine schmale Gasse dorthin. Sobald die Mission begann, haben wir uns dorthin aufgemacht und unsere Position verstärkt, indem wir ein paar der geparkten Autos verschoben haben. Der einzige Widerstand, auf den wir trafen, war ein kurzer Feueraustausch mit ein paar Mitgliedern von Team D.«
    »Gute Arbeit«, entgegnete Mr Large knapp, schritt zu Team C und baute sich vor Kerry auf.
    »Na, na, na«, meinte er kopfschüttelnd, als er die fünf Eier sah, die Kerry ihm in einer einzigen Schachtel entgegenhielt, nahm sie einzeln heraus und untersuchte sie auf Risse.
    »Fünf Eier«, meinte er ernst. »Das ist außerordentlich schwach. Selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass ein anderes Team noch schlechter ist, muss ich einen negativen Bericht über deine Führungsqualitäten schreiben.«
    Kerry sah niedergeschlagen aus, als Mr Large mit seinen zwei Assistenten weiterging. James warf seiner Freundin mitleidige Blicke zu, aber sie sah ihn nicht an.
    »Nun, Team D, geführt von der Addams-Family«, meinte Mr Large und lachte kurz über seinen eigenen Scherz.
    »Sechs Eier, Sir«, verkündete James und hielt ihm die volle Schachtel entgegen.
    Obwohl er die Eier erst vor einer Minute auf Risse
überprüft