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Top Secret - Der Auftrag

Top Secret - Der Auftrag

Titel: Top Secret - Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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Frau seine ganze Lebensgeschichte erfahren, wurde er ärgerlich. Er beugte sich zu ihr und senkte die Stimme zu einem Flüstern.
    »Ich kann jetzt nicht offen reden«, sagte James. »Wissen Sie, ich bin ein Geheimagent. Ich arbeite für eine Undercover-Organisation namens CHERUB, und wenn ich Ihnen noch mehr erzählen würde, dann müsste ich Sie umbringen.«
    »Du musst nicht sarkastisch werden«, meinte die Frau und verschränkte gekränkt die Arme vor der Brust, während sie ihm den Rücken kehrte. »Ich habe nur versucht, etwas Konversation zu machen, um uns die Zeit zu vertreiben.«
    James kam sich dämlich vor. Er hatte die Bemerkung
nur gemacht, weil ihn die Fragerei genervt hatte, aber die Frau schien wirklich beleidigt. Dann klemmte die Tür an einem der Trockner und er musste die Frau um Hilfe bitten. Sie tat ihre Arbeit, schaltete den Strom ab und startete die Maschine neu, aber der Gesichtsausdruck, mit dem sie James seine Münzen wiedergab, hätte Felsbrocken sprengen können.
    Nach zweieinhalb Stunden kam James mit vier riesigen Taschen voll trockener Wäsche wieder auf die High Street von Palm Hill hinaus. Er warf die Taschen auf den Rücksitz von Daves Auto, der im Halteverbot parkte.
    »Was ist denn mit dir los?«, erkundigte sich Dave, als sich James miesepetrig auf den Beifahrersitz fallen ließ.
    »Ich wäre lieber den ganzen Morgen in der Schule gewesen«, stellte James fest. »So schlimm war es.«
    Dave schien wenig Mitleid zu empfinden. »Tatsächlich? Nun, ich habe den Morgen damit verbracht, Autos zu waschen und zu saugen. Eine Frau hat einen Wagen in Zahlung gegeben. Ihr Kind muss etwa fünfzig Kaugummis in die Aschenbecher gespuckt haben, die ich alle rauskratzen durfte.«
    »Krass«, fand James und verzog das Gesicht. »Ich schätze, das ist schlimmer als Wäsche waschen.«
    Dave lächelte. »Ich hatte mich bei CHERUB für Fallschirmspringen, exotische Inseln und Verfolgungsjagden mit maskierten Männern auf Schneemobilen gemeldet.«

    »Ja«, brummelte James. »Und was kriegen wir? Ausgelutschte Kaugummis und Wäschedienst.«
    »Auf jeden Fall hat unser Vorsitzender ein Meeting in Whitechapel und John konnte im Hubschrauber mitfliegen. Wir treffen uns bei Millie zu einer Besprechung. Das ist zehn Meilen außerhalb hinter dem Romfort Way. Hol mal den Atlas unter dem Sitz vor. Ich weiß zwar ungefähr, wie wir hinkommen, aber mit den Straßen vor Ort kenne ich mich nicht so gut aus.«

    Millie wohnte in einem Reihenhaus. Ein Toyota RAV4 in girliehaftem Metallicrot stand in der Auffahrt. Als James und Dave vorfuhren, öffnete sie ihnen die Tür, und die Jungs gingen durch einen Flur in die Küche. John Jones saß an einem knorrigen Kiefernholztisch, auf dem zwei Teller mit Kuchenstücken standen.
    Sie setzten sich und nahmen sich vom Biskuitkuchen, während Millie Tee kochte.
    »Ich bin heute morgen deiner Schwester über den Weg gelaufen«, sagte John zu James, der das Marzipan vom Rand seines Kuchens knabberte. »Sie ist gerade aus dem Sommerlager zurückgekommen.«
    James nickte. »Was hat sie erzählt?«
    »Nicht viel«, meinte John. »Sie hat kräftig Farbe bekommen, und sie hat gefragt, wie es dir geht. Ich habe gesagt, du würdest sie anrufen, wenn du kannst.«
    »Fein«, fand James. »Ich rufe sie nachher an, wenn sie Schulschluss hat.«

    Millie servierte den Tee und setzte sich. Bevor er trank, las James die Aufschrift auf seinem Becher: Metropolitan Police Squash Club stand unter zwei gekreuzten Schlägern.
    »Okay«, begann John und schlug leicht mit der Hand auf den Tisch, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. »Zunächst einmal: Das war gute Arbeit, letzte Nacht. Ich weiß, da war großes Glück mit im Spiel, aber nachdem ihr euch so ins Zeug gelegt habt, mit den Leuten hier warm zu werden, habt ihr den Erfolg auch verdient.
    Der MI5 hat die Casinodaten unter die Lupe genommen. Sie hatten erst Schwierigkeiten mit der Buchhaltungssoftware, aber vor etwa zwanzig Minuten habe ich einen vorläufigen Bericht erhalten. Ich habe überdies um alle Akten zum Überfall im Golden Sun Casino gebeten. Sie sollten in den nächsten Stunden vom Dezernat für Verbrechensbekämpfung in Abbey Wood eintreffen. Ich hatte zwar nur ein paar Stunden, um mich schlauzumachen, aber ich sage euch, was ich bis jetzt herausgefunden habe.
    Zunächst ist da die Diskrepanz zwischen der Summe, die Leon gebraucht hat, und der, die aus dem Kasino gestohlen wurde. Ich habe darüber mit dem Inspector des

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