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Top Secret - Der Ausbruch

Top Secret - Der Ausbruch

Titel: Top Secret - Der Ausbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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sitzen sehen, wird ihnen das möglicherweise nicht gefallen.«
    »Na, früher oder später werde ich mich ihnen heute wohl stellen müssen«, meinte James nachdenklich. »Also geh schon und verdien dir ein paar Pluspunkte. Sag ihnen, dass ich hier bin.«
    Nach dem Vorfall mit dem kleinen Jungen war Abe nicht sehr erpicht darauf. »Warum gehst du nicht selber rüber?«
    James wies mit dem Finger auf den bewaffneten Schließer, der keine zehn Meter entfernt auf dem Dach des Zellenblocks stand. »Ich fühle mich hier sicherer.«
    Widerwillig machte sich Abe auf den Weg zu Elwood
und den anderen. Er wurde immer langsamer, je näher er ihnen kam. Einmal änderte er so stark die Richtung, dass James schon dachte, er würde kneifen und vorbeigehen.
    Doch er wurde nur mit einem Kopfnicken als Dank für seine Mühe belohnt. Gleich darauf kam Elwood auf James zu, begleitet von einem Gefolge, zu dem Kirch und drei jüngere Skinheads gehörten. Curtis lief als Letzter hinterher.
    James blickte auf, um sich zu vergewissern, dass der Schließer noch auf dem Dach stand, doch der war verschwunden.
    »Du siehst blass aus, Rose«, begrüßte ihn Elwood.
    »Sechs gegen einen ist wahrscheinlich nie sonderlich günstig«, bemerkte James und versuchte, sich seine Angst nicht anmerken zu lassen.
    »Stimmt«, grinste Elwood mit einem Blick auf seine Truppe.
    »Was willst du?«
    »Mir hat gefallen, wie du mit Stanley Duff fertig geworden bist.«
    »Die beiden haben angefangen«, behauptete James. »Ich wollte keinen Ärger machen.«
    »Ich hab nicht allzu viel Mitleid mit den beiden Flohhirnen«, erklärte Elwood. »Aber du musst verstehen, dass ich etwas besorgt bin, wenn Figuren wie du und dein Bruder in meiner Zelle auftauchen und die Dinge auf den Kopf stellen.«

    James nickte.
    »Ich muss dich entweder in Stücke schneiden oder einen Pakt mit dir schließen - wenn du nicht schon einen mit den Latinos geschlossen hast.«
    »Mein Bruder hat schon vermutet, dass Cesar versuchen würde, uns gegeneinander aufzuhetzen«, sagte James mit einem Anflug von Zuversicht, als er spürte, dass er aus diesem Treffen vielleicht doch unbeschadet herausgehen konnte. »Aber Cesar kümmert sich nur um die anderen Latinos.«
    Elwood nickte. »Klingt clever, dein Bruder.«
    »Solange er wach bleibt«, knurrte James böse.
    »Und warum hast du dann von Cesar Geschenke angenommen?«
    »Weil ich Hunger hatte.«
    Elwood stieß ein lautes, falsches Lachen aus, das ansteckend auf seine Kumpane wirkte. »Na, ich schätze, wenn es umsonst ist, ist es egal, wo das Essen herkommt, was?« Dann fuhr er fort: »Was ist mit deinem Bruder? Hast du schon etwas von ihm gehört?«
    James schüttelte den Kopf. »Dieser Schließer, Frey, hat mich beiseitegenommen. Er wollte mir aber nicht sagen, wann sie ihn wieder aus dem Loch lassen.«
    Elwood lachte erneut. »Ich bin schon oft genug in dem Loch gewesen. Wenn du unter achtzehn bist, lassen sie dich nicht länger als achtzehn Stunden drin. Danach stecken sie dich entweder in eine Einzelzelle
oder bringen dich zurück in den Schlafsaal.«
    »Gut«, seufzte James, erleichtert, dass Dave wahrscheinlich bald wieder bei ihm sein würde.
    »Nun zum Geschäft«, sagte Elwood. »Ich und Kirch sind für unsere Zelle zuständig. Das heißt, dass alle nach unserer Pfeife tanzen, euch eingeschlossen.«
    James nickte, auch wenn er gar nicht in der Position war, zu verhandeln.
    »Du und dein Bruder, jeder von euch beiden gibt mir zehn Mäuse von seinem Ladengeld, jede Woche. Dafür gebe ich euch Abe.«
    »Abe?«, fragte James verständnislos.
    »Abe ist euer persönliches Eigentum. Nehmt ihm sein Geld weg, schlagt ihn zusammen, macht, was ihr wollt. Die anderen lasst ihr in Ruhe, die gehören Kirch und mir. Ich verschaffe euch außerdem anständige Gefängniskleidung und Decken, und wenn die Duff-Brüder zurückkommen, werde ich verlauten lassen, dass ich auf eurer Seite bin.«
    »Hört sich gut an«, fand James, als sie den Deal mit einem Handschlag besiegelten.
    »War irgendetwas Gutes bei den Sachen, die sie dir an der Rezeption abgenommen haben?«, erkundigte sich Elwood.
    »Nur meine Turnschuhe.«
    »Für zehn Dollar Ladengeld kann ich sie dir wiederbesorgen, wenn du willst.«

    »Klar«, meinte James mit einem Blick auf seine Baumwollslipper. »Diese Dinger sind scheiße.«
    »Du solltest bei uns bleiben, bis dein Bruder wieder da ist«, empfahl ihm Elwood und kratzte sich an dem Hakenkreuz in seinem Nacken. »Nicht alle hier sind so

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