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Top Secret - Der Ausbruch

Top Secret - Der Ausbruch

Titel: Top Secret - Der Ausbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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Bruder, der im Loch sitzt«, grinste Frey. »Warst du schon einmal im Loch, Junge?«
    »Nein, Sir.«
    »Kein Licht, keine Lüftung, kein Fetzen Kleidung und keine Toilette. Wir spritzen es einmal am Tag aus wie einen Tierkäfig. Mach noch einmal Ärger und du landest da drin. Klar?«
    »Ja, Sir.« James nickte. »Wie lange muss Dave dort bleiben?«
    »Lange genug«, erwiderte Frey grinsend. »Und jetzt geh mir aus den Augen.«
    Auf dem Weg zum sonnig-heißen Hof öffnete James seine Frühstückstüte. Die Milch war warm, die drei Stücke Obst hatten ihre beste Zeit schon hinter sich, und der Muffin war trocken, aber das Frühstück war essbar, und James war am Verhungern. Seine letzte anständige Mahlzeit waren die Hühnchenschenkel vor zwei Tagen gewesen.
    Der Hof war oval und etwa so groß wie drei Footballfelder. Er lag in der Wüstensenke hinter dem Zellenblock. Die Ausstattung war spartanisch: Unterstände zum Schutz vor der Sonne, ein paar Basketballkörbe und Gerüste für Klimmzüge. Außerdem stand hier das kleine Fertighaus, in dem das Mittagessen serviert wurde. Neben dem äußeren Zaun verlief ein fünf Meter breiter Streifen hinter einer roten Linie, den man den »Todesstreifen« nannte. Kein Häftling durfte den Todesstreifen betreten, und
um das eindeutig klarzustellen, hingen am Zaun Schilder mit kleinen Strichmännchen in einem Fadenkreuz. Darunter stand: Todesschüsse erlaubt .
    »Hi!«, sagte Abe, der mit einer Banane in der Hand hinter James hergelaufen kam.
    James lächelte. »Du hast mir gestern einen Riesengefallen getan. Dave hätte eigentlich auf mich aufpassen sollen … Ich kann nur hoffen, dass nicht noch ein paar Kumpels von Stanley auftauchen.«
    »Diese beiden großen Jungs waren in der Dusche, als ich pinkeln gegangen bin. Sie haben nach dir gefragt.«
    »Welche Jungs?«, fragte James nervös.
    »Elwood und der andere, der mit dem deutschen Namen.«
    »Kirch. Was wollten sie?«
    »Sie wollten nur wissen, wo du bist.«
    »Haben sie irgendwie verärgert geklungen?«
    Abe zuckte mit den Schultern. »Sie haben nur gefragt: ›Hast du den kleinen Psychopathen gesehen?‹ Ich habe ihnen gesagt, dass du wohl schon auf den Hof gegangen bist.«
    »Sie haben mich einen Psychopathen genannt?«, fragte James und überlegte, ob das schlecht war oder ein Zeichen von Anerkennung.
    »Ich glaube, du hast dem Typen das Genick gebrochen.«
    »Er oder ich: Er war drauf und dran, mir die Kehle durchzuschneiden.«

    James warf das Kerngehäuse seines Apfels weg und nahm einen Schluck aus seiner Milchflasche. Er hatte Angst. Wenn Dave da gewesen wäre, hätten sie mit Elwood und Kirch fertig werden können. Aber solange Dave im Loch saß, war er unterlegen, wenn es hart auf hart kam.
    »Ich warte auf dem Hof auf sie«, verkündete James. »Zumindest habe ich da Platz zum Weglaufen.«
    James und Abe wählten einen Platz unter einem Sonnenschutz, von dem aus sie den ganzen Hof im Blick hatten, und setzten sich in den Staub.
    Zuerst kam Kirch durch den Metalldetektor. Er war ein siebzehnjähriger Skinhead, zwei Meter groß mit beeindruckenden Brustmuskeln unter seiner schweißgetränkten Weste. Elwood war größer, schlanker und kahl geschoren. Auf seinen Nacken war ein Hakenkreuz tätowiert, unter dem MOM stand. Als Nächster kam Curtis. Er hatte eine durchschnittliche Figur und war etwa so groß wie James, aber zwischen seinen bulligen Bodyguards wirkte er ziemlich unterernährt.
    Die drei Jungs gesellten sich zu ein paar ähnlich aggressiv aussehenden Skinheads aus einer anderen Zelle, die bei einer Übungsstange standen und abwechselnd Klimmzüge machten. Die Bande war größer und angriffslustiger, als James erwartet hatte. Ihm war klar, dass sie ihn ohne Probleme fertigmachen konnten, wenn sie wollten.

    Ein paar Minuten später sah Elwood einen kleineren Jungen, während Kirch an der Stange hing. Er nahm den Jungen in den Schwitzkasten, bis er blau anlief. Schließlich ließ er ihn los und schlug ihn mit einem brutalen rechten Haken zu Boden. Der Junge kämpfte mit den Tränen und hielt sich das Gesicht, als er wegschlich.
    »Ich muss gehen«, erklärte Abe, erschrocken über das Vorgefallene.
    James war klar, dass Abe ihm bei einem Kampf mit den Elwoods und Kirchs dieser Welt keine große Hilfe sein würde, aber er hätte gerne wenigstens jemanden, mit dem der reden konnte.
    »Was ist denn los?«, fragte er ihn.
    »Sie haben mich schon gefragt, wo du bist. Wenn sie mich jetzt hier mit dir zusammen

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