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Top Secret - Der Ausbruch

Top Secret - Der Ausbruch

Titel: Top Secret - Der Ausbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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und ein Stiefel trat ihm auf den Knöchel.
    Der Erste, der bei Dave und Stanley ankam, warf seinen Schild weg und riss eine Dose Pfefferspray aus seinem Gürtel. Dave schrie auf und rollte sich zu einem Ball zusammen, als der Einsatzleiter ihn mit der klebrigen Flüssigkeit ansprühte.
    James atmete einen Hauch des konzentrierten Pfeffers ein und fühlte sofort, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen. Für Dave musste es tausendmal schlimmer sein.
    Jedes Mitglied des PERT-Teams hatte seine spezielle Aufgabe. Während der Anführer mit dem Pfefferspray zu Stanley weiterging, zogen die vier nächsten Dave in den Gang und hielten ihn an Armen und Beinen. Als Dave x-förmig am Boden lag, legte ihm das letzte Mitglied des Teams ein Geschirr auf den Rücken. Aus Daves langen Haaren hingen Pfefferspray-Fäden, während er ängstlich nach Luft schnappte.

    Die beiden Männer, die seine Arme hielten, bogen sie in das Geschirr und banden sie mit einem Nylongurt fest. Danach wurden seine Beine hochgebogen, bis seine Fersen fast seinen Po berührten, und ebenfalls in dieser unangenehmen Haltung festgezurrt.
    Danach ging das Team zu Stanley weiter und zog ihn an den Knöcheln in den Gang. Doch der Anführer rief:
    »Aufhören! Seht euch seinen Kopf an!«
    Stanley war mittlerweile bewusstlos, und man brauchte sich nur den unnatürlich zurückgebogenen Kopf ansehen, um festzustellen, dass etwas überhaupt nicht stimmen konnte. Das kleinste Mitglied des Teams, das James jetzt erst als Frau erkannte, nahm die Handschuhe und den Helm ab und beugte sich über Stanley. Sie zuckte zusammen, als sie etwas von dem Pfefferspray abbekam, und sah dann zu ihrem Anführer auf.
    »Kann sein, dass er sich das Genick gebrochen hat. Er muss auf jeden Fall ins Krankenhaus.«
    Der Anführer sah zu den beiden Schließern auf dem Metallgang hinauf. »Schickt uns das Medico-Team.« Dann wies er auf Dave. »Und den da steckt ihr ins Loch.«
    Zwei PERTS hoben Dave an den Armbeugen hoch. Seine Nase lief, die Augen tränten, und wo ihn das Plastikgeschoss in die Rippen getroffen hatte, zeichnete sich ein riesiger roter Fleck ab.

    James zitterte, als er beobachtete, wie Dave aus der Zelle gezerrt wurde und seine bloßen Knie über den Betonboden schleiften. Ihm war klar: Es hätte genauso gut ihn treffen können. Oder noch schlimmer: Stanley hätte ihn mit dem Messer erstechen können.

17
    James fühlte sich verwundbar, jetzt, wo Dave in Einzelhaft saß. Sein Schlafbedürfnis überwältigte ihn erst gegen vier Uhr morgens, etwa eine Stunde nachdem Stanley Duff auf einer Bahre ins Gefängnishospital gebracht worden war.
    Die Zellentür und die Tore zum Hof gingen um neun Uhr auf, aber als James mit seinem Seifenstück und der Klopapierrolle zum Bad humpelte, schliefen die meisten Jungen noch. Die geschärfte Zahnbürste trug er vorsichtshalber im Hosenbund.
    Kümo fuhrwerkte mit dem Mopp herum, während James ein Ei legte. Die Stahlschüsseln waren an der Wand montiert, Türen oder Trennwände gab es nicht, damit keinerlei Privatsphäre aufkam. Die Duschen waren noch schlimmer. Das Wasser lief nur, solange man den Knopf gedrückt hielt, und mit dem lauwarmen Tröpfeln konnte man die Seife nicht aus den Haaren waschen.

    Rasch trocknete James sich ab. Er konnte nicht schnell genug aus der muffigen Zelle an die frische Luft kommen. An drei oder vier anderen Zellen vorbei und eine kurze Rampe hinauf führte der Gang nach draußen. Um in den Hof zu gelangen, musste man sich anstellen und von einem Schließer abklopfen lassen, der einen dann durch einen Metalldetektor schickte.
    Noch bevor James den Hof richtig betreten hatte, drückte ihm ein anderer Häftling eine weiße Papiertüte mit seinem Frühstück in die Hand. Aber James hatte noch keinen Blick hineingeworfen, da wurde er zurückgerufen.
    »Rose!«
    Superintendent Bob Frey war der kugelbäuchige Mann mit den gelben Zähnen, der tags zuvor im Empfangsraum auf James’ Fuß getreten war. Frey führte James unter eine Veranda und ließ ihn mit dem Rücken an der Wand stehen.
    »Du bist noch keine fünfzehn Stunden in meinem Zellenblock, was?«
    »Ungefähr, Sir.«
    »Ich habe hier zwei Brüder im Krankenhaus. Einer von ihnen hat nur eine gebrochene Nase und eine Gehirnerschütterung, aber der andere hat Nackenverletzungen, die dieses Gefängnis Zehntausende an Arztrechnungen kosten werden.«
    James rutschte unruhig hin und her und wusste nicht, was er darauf sagen sollte.

    »Und dann ist da noch dein

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