Top Secret - Der Ausbruch
Taxifahrer ausfindig machen und den Fahrer fragen, wo er uns hingebracht hat, deshalb konnten wir nicht direkt zu meinem Dad drüben in Pasadena fahren. Der kleine Umweg nach Santa Monica sollte die Bullen nur von unserer Spur abbringen.«
»Dein Vater ?«, stieß James hervor.
Nach den Hintergrundinformationen, die James und Lauren vor ihrem Einsatz gelesen hatten, hatte Curtis immer behauptet, keine Ahnung zu haben, wer sein Vater war, und das FBI wusste es auch nicht.
Curtis nickte. »Ich habe ihn nur ein paarmal getroffen, aber wenn jemand in dieser Stadt weiß, wie man Verbindung mit meiner Mutter aufnimmt, dann er.«
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Das FBI-Team folgte den Kindern mithilfe eines Signals aus dem Mobiltelefon in Laurens Shorts. Als Curtis telefonierte, gab Lauren vor, auf die Toilette zu müssen, schloss sich in einer Toilettenkabine am Pier ein, zog das winzige Telefon hervor und rief das FBI-Büro in Phoenix an. Sie gab Theo ihre genaue Position durch und erzählte ihm, dass Curtis’ Vater irgendwo in der Nähe wohnte.
John Jones und Marvin Teller waren ein paar Stunden zuvor in Los Angeles gelandet und warteten die weitere Entwicklung am Flughafen ab. Ein zweites FBI-Team verfolgte James und Lauren mithilfe des Telefonsignals im Abstand von etwa einer halben Meile.
Während Curtis und Lauren telefonierten, warf James fünfzig Cent in den Schlitz eines Zeitungsautomaten und nahm sich eine LA Gazette . Die Bilder von Curtis auf dem Titelblatt sahen ganz gut aus, aber irgendjemand aus Marvin Tellers Team muss - te James’ Verbrecherakte manipuliert und das Bild,
das im Gerichtsgebäude von Phoenix gemacht worden war, verändert haben, denn es sah ihm nur entfernt ähnlich.
James las den dazugehörigen Artikel:
4-Uhr-Nachrichten - Beamter stirbt beim Ausbruch zweier Jungen (14) aus dem Arizona Max
(Maricopa County, AZ) Bei der spektakulären Flucht zweier Jugendlicher kam der Strafvollzugsbeamte Scott Warren ums Leben. Die beiden Vierzehnjährigen, James Rose und Curtis Oxford, sind wahrscheinlich die ersten Minderjährigen, die aus einem Hochsicherheitsgefängnis entkommen konnten. Bei Oxford handelt es sich um den Sohn der international bekannten Waffenhändlerin Jane Oxford, die zurzeit auf der Liste der meistgesuchten Verbrecher des FBI an zweiter Stelle steht. Rose ist kürzlich aus dem Staatsgefängnis von Omaha überführt worden, wo er wegen eines früheren gescheiterten Fluchtversuches bereits in Einzelhaft gesessen hatte.
Im Verlaufe der Flucht wurden an einer Straßensperre auf der I63 in Richtung Westen zwei Polizisten mit Granaten und einer Betäubungspistole überwältigt, die die Flüchtigen aus dem Waffenarsenal des Gefängnisses entwendet hatten. Trotz dieser Rückschläge ist die Polizei zuversichtlich, die beiden Mörder bald zu fassen, so ein Sprecher der Staatspolizei von Arizona.
Seit seiner Eröffnung im Jahre 2002 hat das topmoderne Hochsicherheitsgefängnis von Arizona, ausgelegt für 6500 Häftlinge, mit Betriebsschwierigkeiten zu kämpfen. Dazu zählen Probleme bei der Software für das Sicherheitssystem sowie zu niedrige Löhne, was dazu führte, dass etwa 30 % der Stellen im Gefängnis nicht besetzt sind. Arbeitskollegen und Freunde erwiesen dem 32-jährigen Scott Warren, der bei dem Ausbruch der zwei Jungen ums Leben kam, die letzte Ehre. Warren stammte aus New York und hatte offenbar keine Familienangehörigen. Er wurde mit Pfefferspray angegriffen und dann von den Jungen gefesselt und geknebelt. Er litt bekanntermaßen an Atembeschwerden, und die Polizei vermutet, dass er an den Folgen eines durch das Spray ausgelösten Asthmaanfalls starb. Eine weitere Beamtin wurde mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus eingeliefert und mit mehreren Stichen am Kopf genäht. Die beiden Polizeibeamten an der Straßensperre kamen mit leichten Schnittwunden und Prellungen davon.
Auf einer Bank sitzend und Zeitung lesend, warteten die drei Kinder am Rande des Piers auf die Limousine, die Curtis auf Kosten seines Vaters bestellt hatte. Sie brachte sie nach einer Stunde Fahrt zu einem Geschäftsviertel in Pasadena am Ostrand der Stadt.
Der schwarze Mercedes hielt auf dem Parkplatz vor einem würfelförmigen Bürogebäude mit spiegelnder schwarzer Glasfassade. Das Geschäftslogo über der Automatiktür zeigte ein Kampfflugzeug mit dem Schriftzug Etienne Defence Consultancy . Der Sicherheitsbeamte hinter dem Tresen sah ziemlich überrascht aus, als die drei schmuddeligen Kinder auf die
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