Top Secret - Der Ausbruch
unter einer Decke stecken.«
Theo lächelte. »Das ist die beste Spur, die wir hatten, seit ich vor acht Jahren zu diesem Team gestoßen bin.«
»EDC ist ein ganz schön dicker Fisch«, gab Marvin zu. »Aber die Gesellschaft läuft uns nicht weg. Im Moment müssen wir uns auf unsere kleinen CHERUBs da draußen konzentrieren, die versuchen, den großen Wal an Land zu ziehen.«
Warren nahm einen kurzen Telefonanruf entgegen und erklärte dann: »Das war das FBI von Orange County. Sie sagen, dass heute Abend noch siebzehn Flüge rausgehen. Drei davon sind Charterflugzeuge, auf die wir uns konzentrieren sollten. Eines geht nach Chicago, eines nach Philadelphia und eines nach Twin Elks in Idaho.«
»Was ist mit den normalen Linienflügen«, fragte John.
Warren schüttelte den Kopf. »Ab sieben Uhr herrscht Nachtflugverbot für große Jets. Für den letzten Flug sind die Schalter bereits vor fünfzehn Minuten geschlossen worden.«
»Hat sich Lauren von ihrem Handy aus gemeldet?«, fragte Theo. »Ich habe die Nummer von Phoenix hierher umleiten lassen.«
John schüttelte den Kopf. »Der letzte Anruf kam von einer erwachsenen Frau, die wahrscheinlich die Wiederwahltaste gedrückt hat, um zu sehen, wen sie am Apparat hat.«
»Hat sie Verdacht geschöpft?«, fragte Theo.
»Ich glaube kaum. Ich habe vorgegeben, ich sei ihr Onkel. Als die Kinder die Firma von Etienne verlassen haben, trug Lauren nach Aussage des Polizisten ein weißes Kleid. Ich kenne sie lange genug, um zu wissen, dass das garantiert nicht ihr Stil ist.«
»Die Kleider zu wechseln macht Sinn«, stimmte Theo zu. »Es scheint, da kümmert sich jemand um sie, der weiß, wie das Spiel läuft.«
»O. K.«, meinte Marvin und klatschte in die Hände. »Wir können es uns nicht leisten, die Kinder aus den Augen zu verlieren. Ich werde unten anrufen und einen FBI-Jet auftanken und bereitstellen lassen. Sobald wir wissen, in welches Flugzeug die Kinder einsteigen, machen wir uns auf den Weg.«
»Können wir sie aufhalten?«, fragte John. Marvin nickte. »Sicher. Ich rufe die Flugsicherung in Orange County an und lasse ihren Start verzögern, damit wir vor ihnen ankommen.«
Der Flug nach Idaho im Nordwesten der Vereinigten Staaten dauerte dreieinhalb Stunden. Die kleine Turboprop-Maschine hatte ihre besten Jahre schon hinter sich. Das Logo des letzten Besitzers war nur halb übermalt, und die sechs Passagiersitze waren so verschlissen, dass der Schaumstoff darin zerbröselte, wenn man nur daran stieß. Die drei Kinder waren allein mit dem Zigarettenrauch des Piloten, der vom Cockpit in die Passagierkabine kroch.
Als sie am Flugplatz von Twin Elks landeten, war es bereits dunkel. Twin Elks besaß nur ein kleines Flugfeld, das hauptsächlich von Amateurfliegern genutzt wurde. James und Curtis ignorierten die eiskalte Luft und sprinteten zum Rand der Rollbahn, um ins Gras zu pinkeln. Lauren sah sich etwas verloren um, bis sie ein schmuddeliges Toilettenhäuschen neben dem Tower entdeckte. Sie saß gerade auf der Toilette, als sie aus der Kabine nebenan das gedämpfte Klingeln eines Mobiltelefons hörte.
Es klingelte dreimal, dann hörte es auf. Lauren stand auf, schaute in die Nebenkabine und sah auf der Plastikabdeckung des Spülkastens ein Klapphandy,
das jemand liegen gelassen hatte. Sie nahm es auf und las auf dem Display:
1 Anruf in Abwesenheit
Jetzt anrufen?
Lauren spähte aus der Tür, um sicherzugehen, dass niemand in der Nähe war, dann wählte sie den Rückruf.
»Hallo?«, erklang John Jones Stimme.
»Ihr seid aber schnell hier«, staunte Lauren.
»Unser Jet ist schneller als eure Turboprop-Maschine. Wir mussten nur auf einem anderen Flughafen landen, weil hier draußen in der Wildnis so wenig los ist. Wir sind mit einem Mietwagen hierhergerast.«
»Woher wusstet ihr, dass ich hierherkommen würde?«
John lachte. »Ihr wart drei Stunden in einem Flugzeug ohne Toilette, da war das nicht schwer zu erraten. Hör zu, wir haben nicht viel Zeit. Es ist zu gefährlich, euch mit dem Telefon weiter zu verfolgen. Es wäre verdächtig, nachdem sie dir das andere weggenommen haben. Außerdem bezweifle ich, dass man hier am Ende der Welt überhaupt ein vernünftiges Signal bekommt. Ich habe unter dem Deckel des Spülkastens ein Paket mit Signalgebern für kurze Distanzen versteckt. Sie werden wie ein Pflaster auf den Körper geklebt. Du aktivierst sie, indem
du für etwa drei Sekunden fest auf sie drückst. Dann senden sie alle dreißig
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