Top Secret. Der Clan: Die neue Generation 1 (German Edition)
Gebäude in weniger als zehn Sekunden erklommen.
»Ich habe Gillian und Ethan auf dem Dach. Ich rücke vor!«, flüsterte er in seinen Kopfhörer.
Der Eindringling schwang sein eines Bein auf die Terrasse. Eine Topfpflanze verbarg ihn halb. Als sich Gillian von der Liege erhob und Yannis zur Terrassentür zurücktapste, nahm der Eindringling einen kleinen Rucksack ab, machte eine Tasche auf und holte eine schallgedämpfte Pistole mit Laserzielvorrichtung heraus.
Der rote Punkt flackerte auf Gillians T-Shirt zwischen ihren Schulterblättern. Die Kugel machte kaum ein Geräusch, als sie abgefeuert wurde, aber sie knallte dumpf auf und traf Kitsells Rückgrat mit genügend Kraft, um zwei Wirbel zu zerschmettern. Die Knochensplitter drangen ihr in Herz und Lungen und die Kugel fuhr vorne aus ihrer Brust wieder heraus.
Der Aufprall schleuderte Gillian nach vorne auf den Pool zu, und Yannis fuhr herum und sah, wie die Mutter seines besten Freundes mit dem Gesicht nach unten in den Pool stürzte. Er glaubte erst, dass Gillian gestürzt war, bis er den Eindringling sah, der auf ihn zugeeilt kam. Und dann bemerkte er den tanzenden roten Punkt auf seiner Brust.
»Nein!«, stieß Yannis hervor.
Als er zu rennen begann, traf ihn die erste Kugel in die Seite. Es war wie ein ultimativer Rippenstoß. Sein ganzer Körper krampfte sich zusammen, als er durch den offenen Teil der Schiebetür auf einen Ledersessel fiel. Der Schütze erledigte Yannis mit einem Schuss in den Rücken und einer Kugel in die Schläfe.
»Mutter und Sohn tot«, sagte er in sein Mikro. »Wir treffen uns an der Tür.«
Aber Gillians Sohn befand sich in Wirklichkeit in der Küche, mit einer Speisekarte in der Hand, und versuchte, sich zwischen Garnelen Chow Mein und gebratenem Schweinefleisch mit Cashewnüssen zu entscheiden. Das Platschen war zwar ungewöhnlich, aber als Ethan ins Wohnzimmer ging und nach oben sah, erwartete er, dass seine Mutter eine ihrer seltenen Runden im Pool drehte. Stattdessen trieb sie mit dem Gesicht nach unten, aus ihren Hosentaschen fielen Münzen kreiselnd zum Boden des Pools, und um sie herum breitete sich eine Wolke von Blut aus.
Sein erster Impuls war, nach oben zu rennen und nachzusehen, was vor sich ging, aber dann sah er eine schwarze Silhouette am Pool entlangrennen und hörte Schritte auf der Treppe, die viel zu schnell für Yannis waren.
Seine einzige Option war die Flucht. Er raste zur Tür, doch mit seinem verletzten Bein war er nicht sehr schnell. Er war noch drei Meter vom Flur entfernt, als der Eindringling unten an der Treppe angekommen war und die Tür aufmachte. Der zweite Mann trug ebenfalls einen schwarzen Neoprenanzug, hatte aber einen wesentlich umfangreicheren Rucksack dabei.
»Gut gemacht«, sagte der Neue und klopfte dem Schützen auf die Schulter, während Ethan sich ins Wohnzimmer zurückschlich. »Ich kümmere mich um das Untergeschoss. Du kannst dich ja mal oben umsehen, ob es nicht einen kleinen Bonus gibt. Vielleicht hat sie ja Schmuck oder so.«
»Wie lange wirst du brauchen?«
»Vier bis sechs Minuten.«
Während sich die beiden Eindringlinge unterhielten, zog sich Ethan zur Küche zurück, nahm das Telefon von der Wand und wählte dreimal die Null. Damit hätte er den bewaffneten Wachmann am Tor alarmieren sollen, aber das Telefon war tot. Er dachte an sein Handy, aber das lag oben in seiner Schultasche, und der Eindringling versperrte ihm den Weg zur Tür und zur Treppe.
Sein Herz klopfte wie wild, während er überlegte. Der einzige Fluchtweg, der nicht an dem Eindringling vorbeiführte, war ein kleines rechteckiges Fenster über dem Trockner im Wäscheraum. Aber es war weit oben und mit seinem Gipsarm würde er es schwerhaben, hindurchzuklettern.
Während der Eindringling das Dach zu Nummer fünf erklommen hatte, war Amy die Treppe hinuntergerast und fand Ted im Keller, wo er sich mit der Klimaanlage beschäftigte.
»Wo sind die Waffen?«, fragte sie. »Da sind Männer vom Strand her auf dem Weg in Kitsells Haus.«
Ryan war so schnell hinter Amy hergekommen, wie er konnte, nachdem er sich Shorts und ein T-Shirt angezogen hatte.
»Ich habe mein Handy«, sagte er. »Ich gehe raus zum Strand und sehe mal nach.«
»Kann es harmlos sein?«, fragte Ted. »Vielleicht Taucher, denen das Benzin ausgegangen ist und die den nächsten Hafen angelaufen haben?«
Amy schüttelte den Kopf.
»So sah das ganz und gar nicht aus. Falsche Körpersprache. Die sahen aus, als hätten sie etwas
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