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Top Secret. Der Clan: Die neue Generation 1 (German Edition)

Top Secret. Der Clan: Die neue Generation 1 (German Edition)

Titel: Top Secret. Der Clan: Die neue Generation 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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verfügte über eine Landebahn und ein modernes Terminal, mit dem man hoffte, Billigfluglinien in die viertgrößte Stadt Tschechiens zu locken. Maks durfte durch eine besonders schnelle Sicherheitskontrolle für das Flugpersonal gehen, und Ning fürchtete schon, sie würde ihn nie wiedersehen, als sie sich mit den anderen Passagieren in die Schlange stellte.
    »Zweck des Aufenthalts?«, fragte eine Grenzbeamtin mit rosa Lippenstift auf Englisch.
    »Zwei Wochen Ferien«, antwortete Ning und deutete auf die chinesischen Mädchen, die auf der anderen Seite der Barriere warteten. »Ich gehöre zu der Reisegruppe.«
    Ihr Herz schien einen Schlag auszusetzen, als die Frau ihren schäbigen kirgisischen Pass über einen Scanner hielt. Doch es kam kein Haufen von Grenzbeamten angerannt, sondern die Frau drückte ihren Stempel in den Ausweis und reichte ihn ihr.
    »Schönen Urlaub.«
    Die Männer, die die Chinesinnen und Nordkoreanerinnen in der Ankunftshalle erwarteten, hielten rote Banner mit der Aufschrift »Clanair Holidays«, aber sie trugen dunkle Sonnenbrillen und Lederjacken und sahen mehr wie Türsteher aus als wie Reiseführer. Einer der Männer betrachtete Ning misstrauisch, als sie davonging, aber Maks erwartete sie bereits.
    »Ich habe dir etwas Geld in der Landeswährung besorgt«, sagte er und gab ihr ein paar tschechische Scheine. »Das sollte für das Taxi und etwas zu essen reichen. Du musst hierhin.«
    Er gab ihr eine Postkarte mit einer Adresse und einer Telefonnummer auf der Rückseite.
    »Zeig das dem Taxifahrer. Chun Hei wird dich dort um zwölf Uhr treffen.«
    »Wie spät ist es denn jetzt?«, wollte Ning wissen und sah sich nach einer Uhr um.
    »Kurz nach acht Uhr«, antwortete Maks. »Hast du denn keine Uhr?«
    »Kuban hat sie mir abgenommen.«
    »Ich richte Dan aus, dass du sicher angekommen bist«, sagte Maks und nahm die billige Digitaluhr von seinem Handgelenk ab. »Nimm die. Sie zeigt noch kirgisische Zeit, du musst fünf Stunden davon abrechnen.«
    »Sicher?«
    Sie fragte sich, ob Maks′ plötzlicher Freundlichkeitsausbruch echter Besorgnis um sie entsprang oder der Furcht davor, was Dan dazu sagen würde, wenn er herausfand, dass er sein Versprechen brach und nicht im Taxi mit ihr mitfuhr.
    »Habe ich für an die fünfzig Kröten auf dem Markt gekauft«, antwortete Maks. »Keine Sorge.«
    »Danke«, antwortete Ning, die feststellte, dass die große Männeruhr im innersten Loch des Armbandes so gerade an ihrem Handgelenk hielt.
    »Ich hoffe, du kommst da an, wo du hinwillst. Ich muss jetzt den Rückflug vorbereiten.«
    Maks ging fort und folgte einem Wegweiser zum privaten Pilotenaufenthaltsraum. Ning steckte ihr tschechisches Geld ein und sah sich in der Ankunftshalle um. Es war ein trister Ort mit ein paar geschlossenen Läden und einer Kaffeebar, an der das Reinigungspersonal des Flughafens die einzige Kundschaft bildete.
    Sie musste drei Stunden totschlagen und überlegte, ob sie schnell frühstücken sollte, aber der Anzeigetafel nach würde das nächste Flugzeug erst in über einer Stunde landen, und sie fürchtete, dass ein gelangweilter Polizist oder Grenzbeamter auf sie aufmerksam werden würde, wenn sie zu lange allein herumlief.
    Also verließ sie das Gebäude durch die nächste Automatiktür, über der in mehreren Sprachen Willkommen in Tschechien stand, und wandte sich den Taxen zu.

24
    Gillian Kitsell lag am Dachpool auf einem Liegestuhl und genoss den warmen Abend bei einem Scotch on the Rocks und der Computerfachzeitschrift Wired . Ein metallisches Klingen ließ sie über den Rand ihrer Ray-Ban-Sonnenbrille sehen, aber sie konnte nichts erkennen und schob das Geräusch auf einen Gremlin im Poolfilter.
    »Mrs Kitsell«, sprach Yannis sie höflich an, als er auf das Dach herauswatschelte. »Ethan sagt, er bekommt Hunger. Wir wollten Essen beim Chinesen bestellen, aber wir brauchen Ihre Kreditkarte.«
    Gillian nickte und griff in ihre Shorts, um die Brieftasche herauszunehmen.
    »Keine schlechte Idee, Yannis«, fand sie. »Einen Moment … meine Karten sind alle in meiner Arbeitshose. Ich komme mit dir hinunter. Ich muss sowieso einen Blick auf die Speisekarte werfen.«
    Als sie ihren Scotch austrank und sich anschickte, aufzustehen, sah ein Mann mit einer Kapuze und einem schwarzen Neoprenanzug über den Rand des Glasbodenpools. Das Geräusch, das Gillian gehört hatte, war das des Metallhakens gewesen, der sich in das Geländer des Pools einhakte. Der Eindringling hatte das

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