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Top Secret - Der Verdacht

Top Secret - Der Verdacht

Titel: Top Secret - Der Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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hast doch niemandem davon erzählt, oder?«
    »Nein. Aber ich mache mir echt Sorgen. Ich glaube, wir müssen es jemandem erzählen. Sie könnten dich von der Straße weg entführen. Ich bin hergekommen, weil sie womöglich schon beim ACC vor der Türe lauern.«
    »Was sollen wir denn tun?«
    »Ich habe zwanzig Pfund«, erklärte Lauren. »Je länger wir hier herumstehen, desto größer ist die Chance, dass sie uns sehen. Wir suchen uns einen McDonalds oder einen anderen warmen Ort und denken dort darüber nach.«
    »In Ordnung«, willigte Anna ein und drehte sich um.
    Als sie losgingen, klingelte Laurens Handy. Es war John.
    »Tu so, als ob du mit deiner besten Freundin sprichst«, verlangte er.
    »Hi Bethany!«, rief Lauren erfreut.
    »Ich habe nachgedacht«, erklärte John. »Ich habe mich hier genau umgesehen und kann die Gangster nirgends entdecken, doch das Telefonsignal besagt, dass sie weniger als dreihundert Meter entfernt sind. Geht ins Café an der Ecke. Ich mime deinen Sozialarbeiter, wie am Sonntag. Wenn ich das Café betrete, sagst du Anna, du hättest Angst bekommen und mir alles erzählt. Ich sage ihr dann, dass sie die britische Staatsbürgerschaft bekommt und Schutz, wenn sie uns alles sagt, was sie weiß.«
    »Das kannst du machen?«, fragte Lauren.
    »Ich habe kurz mit Zara gesprochen. Sie meint, es sei das Einfachste, wenn wir den ganzen Papierkram ausfüllen, als ob wir Anna für Cherub rekrutieren wollten. Dann werden wir ihre Bewerbung ablehnen und sie zur Adoption freigeben.«
    »Und wenn wir das Teil behalten?« Lauren wollte nicht, dass Anna mitbekam, worum es ging. Glücklicherweise verstand sie nicht viel Englisch.
    »Das habe ich auch schon überlegt«, antwortete John. »Du sagtest, Anna sei klug. Aber sie ist bereits zwölf, und viel ist an ihr nicht dran. Bis wir ihr genügend Englisch für die Grundausbildung beigebracht und sie ein wenig aufgepäppelt haben, wird sie zu alt sein.«
    »Wie schade«, seufzte Lauren. »Ich wäre so gerne zu deiner Geburtstagsparty gekommen.«
    »Auf der Hauptstraße kann ich nicht parken, aber ich gehe direkt hinter euch her. Ich habe eine Waffe bei mir, für den Fall, dass sich die Männer doch zeigen.«
    »Ich schicke dir eine schöne Karte«, verabschiedete sich Lauren. »Bis bald! Bye!«
    »Wer war das?«, wollte Anna wissen, als Lauren das Telefon einsteckte.
    »Eine Freundin«, antwortete Lauren wieder auf Russisch. »Sie wollte mich zu ihrer Party einladen, aber sie wusste noch nicht, dass ich weggezogen bin.«
    »Schade«, fand Anna.
    Lauren deutete auf das Café an der gegenüberliegenden Straßenecke. »Wir können dorthin gehen, die haben guten Kuchen.«
    Sie gingen gerade durch die Halteverbotszone auf einen Zebrastreifen zu, als ein verbeulter alter Toyota mit quietschenden Reifen neben ihnen anhielt. Lauren drehte den Kopf und sah zwei untersetzte Männer, die sie anstarrten.
    »Lauf!«, schrie sie und gab Anna einen Stoß, als sich die hintere Wagentür öffnete und ein Turnschuh auf die Straße gesetzt wurde.
    Zu Laurens Entsetzen schaffte Anna gerade mal zwei Schritte, dann ließ die Wucht des Stoßes sie auf den Gehweg stürzen. Lauren erkannte, dass Anna nicht imstande sein würde, zwei erwachsenen Männern davonzurennen, und ging zum Angriff über. Als der Mann mit den Turnschuhen sich aufrichtete, stürzte sie sich auf ihn und trat ihm in die Eier. Er brach zusammen, als sie ihm die Faust in den Magen hieb, ihm ins Gesicht schlug und seinen Arm in der Autotür einklemmte.
    In der Zwischenzeit stürmte der Fahrer aus dem Auto, rannte zu Anna und riss sie von der Straße hoch. Auf Englisch schrie er Lauren zu: »He, kleines Mädchen!«
    Lauren sah das Aufblitzen einer geriffelten Klinge an Annas Kehle.
    »Steig ins Auto, oder ich schneide ihr den Kopf ab!«
    Lauren blickte über die Schulter, doch von John war keine Spur zu sehen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite kreischte eine Frau »Hey! « , und ihre Freundin mit dem Kinderwagen rief vom Handy aus die Polizei an.
    Der Mann, den Lauren geschlagen hatte, stöhnte auf und zog sich an der Autotür aus dem Rinnstein hoch. Sein messerschwingender Freund hatte Anna mittlerweile auf den Beifahrersitz gezerrt. Sobald das Messer nicht mehr an Annas Kehle lag, überlegte Lauren, erneut zum Angriff überzugehen, doch in der gleichen Sekunde presste sich der Lauf einer Pistole an ihre Schläfe.
    »Du kleines Biest!«, knurrte der Mann mit der blutigen Nase, packte sie an der Jacke und

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