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Top Secret - Der Verdacht

Top Secret - Der Verdacht

Titel: Top Secret - Der Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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James nach der Karte. »Ich weiß nicht recht, Sir.«
    »Du bekommst nur eine Chance auf eine Karriere bei Cherub «, erklärte Pike. »Meine hat Ewart ruiniert; lass ihn nicht das Gleiche bei dir tun.«
    »Danke«, sagte James und steckte die Karte in die Tasche.
    »Doch sei vorsichtig«, warnte Pike. »Es könnte mich meinen Job kosten, dir die Karte zu geben. Wenn sie dich schnappen, muss ich sagen, ich hätte sie verloren.«

26
    Der neueste Mitbewohner im Aldrington Care Centre war ein vierjähriger Junge namens Carl. Er war am Abend zuvor eingetroffen, in zerrissenen Sachen, mit einem zugeschwollenen rechten Auge und verdreckt von oben bis unten. Nach einer gründlichen Wäsche, einer durchgeschlafenen Nacht und einer Befragung durch die Polizei am Morgen durfte Carl sein neues, vorläufiges Zuhause erkunden und stieß dabei auf Lauren, die im Wohnzimmer mit der Playstation die Zeit totschlug.
    Lauren tat der finstere kleine Junge leid, und mit ihm zu spielen, war eine nette Möglichkeit, der Langeweile zu entkommen. Nach ein paar Runden Schnipp Schnapp und einer Verfolgungsjagd ums Sofa zogen sie Mäntel und Handschuhe an und gingen hinaus auf den Spielplatz vor dem Haus. Carl hatte offensichtlich nicht viel Zeit seines jungen Lebens auf Spielplätzen verbracht. Er wurde geradezu lächerlich aufgeregt, hüpfte lachend und schreiend auf der Wippe herum und bat Lauren, ihn auf der Schaukel und im Karussell schneller anzuschieben.
    Sie stieg gerade hinter ihm die Rutsche hinauf, als ihr Handy klingelte. Die Nummer im Display kannte sie nicht, aber der Anruf kam aus England.
    »Hallo, bist du die Freundin von Anna?«, fragte der Mann. Er sprach russisch, aber es war nicht Mr Broushka, und im Hintergrund waren laute Geräusche zu hören, als ob er in einem Auto oder Zug fuhr.
    »Ja, das bin ich«, antwortete Lauren. »Aber sie ist nicht hier. Sie ist in der Schule.«
    Carl rutschte die Rutsche hinunter, und Lauren nahm oben auf der Metallrampe Platz.
    »Das macht nichts«, sagte der Mann. »Ich wollte sowieso mit dir sprechen.«
    »Mit mir? Worüber denn?«
    »Anna will nicht mit uns sprechen. Wir müssen aber mit ihr reden. Sie bildet sich ein, dass wir ihr etwas antun wollen, aber das stimmt nicht. Wir sind ihre Leute, sie sollte bei uns sein.«
    Plötzlich hörte Lauren eine zweite Stimme, die ein Stück vom Telefon entfernt auf Englisch sagte: »Ich hab’s!«
    »Es tut mir leid, dich belästigt zu haben«, erklärte der erste Sprecher abrupt. »Ich muss jetzt los. Ich rufe später noch einmal an, wenn Anna aus der Schule zurück ist.«
    Bevor Lauren etwas sagen konnte, brach die Verbindung ab.
    »Komm runter!«, verlangte Carl, der unten an der Rutsche stand und zu ihr hochblickte.
    Lauren stieß sich ab, doch noch bevor sie den Boden erreichte, klingelte ihr Telefon erneut.
    »Lauren«, sagte John eindringlich, »wir haben ein großes Problem. Während deines Gesprächs wurde versucht, dein Handy zu orten, und der lokale Sender hat geantwortet, bevor sie aufgelegt haben.«
    »Soll das heißen, die Kerle wissen, wo ich bin?«
    »Sie wissen, in welcher Funkzelle dein Handy gerade operiert, sprich, sie wissen es bis auf zwei Kilometer genau«, erklärte John, während Carl sich auf Laurens Turnschuhe stellte. »Es ist primitiver als das Dreipunkt-Messsystem, mit dem wir Handys aufspüren.«
    Lauren tätschelte dem Jungen den Kopf. »Spiel mal einen Augenblick allein, Carl.«
    »Wer ist das?«, fragte John.
    »Nur ein kleiner Junge, mit dem ich gespielt habe. Wie haben sie mein Handy orten können?«
    »Wahrscheinlich mithilfe eines Online-Ortungsdienstes. Normalerweise braucht man dafür die Erlaubnis des Telefonbesitzers, aber das kann man leicht umgehen, indem man falsche Angaben macht.«
    »Zumindest können sie nur feststellen, dass wir uns irgendwo in einem Radius von zwei Kilometern aufhalten.«
    »Aber sie wissen, dass ihr in einem Kinderheim seid«, erklärte John. »Sie müssen also nur im Telefonbuch nach Kinderheimen suchen. Ich bin mir zwar nicht sicher, aber wahrscheinlich ist das ACC das einzige Heim in der Gegend.«
    »Glaubst du, sie kommen, um Anna zu holen?«, stieß Lauren hervor.
    »Ganz bestimmt«, gab John zurück. »Warum sollten sie sonst versuchen, das Handy zu orten.«
    Lauren sah auf die Uhr. »Sie kommt in einer knappen halben Stunde aus der Schule.«
    »A 23«, sagte John.
    »Bitte?«, fragte Lauren verwirrt.
    »Entschuldige, ich habe die Zentrale gebeten, das Mobiltelefon zu

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