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Top Secret - Die Mission

Top Secret - Die Mission

Titel: Top Secret - Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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piesacken, wenn wir nicht in der Nähe sind.«

    Lauren hatte mittlerweile Stuart entdeckt, der eine Reihe vor ihr auf der anderen Seite des Ganges saß. Schnell glitt sie auf den leeren Platz hinter ihm.
    »Ich habe nicht gewusst, was deiner Mum passiert ist, bis Kyle mir davon erzählt hat«, flüsterte sie. »Ich kann nicht den ganzen Tag barfuß laufen, aber ich bringe dir die Stiefel heute Abend zu Hause vorbei, in Ordnung?«
    Stuart wandte sich mit grimmigem Gesichtsausdruck zu ihr um. »Behalt sie«, sagte er. »Jetzt, wo sie an deinen stinkigen Füßen geklebt haben, will ich sie nicht mehr haben.«

14
    Während der ersten drei Schultage fand Lauren zwar keine Freunde, aber die Leute in ihrer Klasse waren in Ordnung, und niemand wagte es, sie zu belästigen. Die einzigen Stresssituationen waren die täglichen Verbalattacken zwischen Andy Pierce und James an der Bushaltestelle. Bislang waren es nur Wortgefechte gewesen, aber Lauren hatte das ungute Gefühl, dass es sich zu Größerem auswachsen würde.
    Die Mission machte Fortschritte, auch wenn seit dem Wochenende nichts Spektakuläres mehr passiert war. Wenn die Kinder in der Schule waren,
schrieb Ryan E-Mails und telefonierte endlos mit seinen Kontaktleuten. Zara verbrachte eine Menge Zeit mit der Hausarbeit, die eine Familie mit sich bringt, und widmete sich ansonsten dem Papierkrieg, der zum Leben eines Einsatzleiters gehört.
    Außerdem sorgte sie dafür, dass die Kinder jeden Tag den Hügel hinuntergingen und sich auf dem Protestgelände blicken ließen. Lauren ging meist gleich nach der Schule und spielte ihre Rolle des netten Mädchens, das Getränke und heiße Croissants an die Rentner verteilte, die bis zu zehn Stunden täglich ergeben bei ihren Transparenten ausharrten. Es waren meist anständige Leute, die viel Aufhebens um Lauren machten und ihre Künste im Teekochen über den grünen Klee lobten.
    Die meisten von ihnen waren verwitwet und hatten erwachsene Kinder, und Lauren gewann den Eindruck, dass die tägliche Mahnwache hinter den Polizeisperren eine Lücke in so manchem leerer gewordenen Leben schloss. Und es war auch keine reine Zeitverschwendung, mit diesen Leuten in Kontakt zu sein. Sie waren zwar die am zartesten besaiteten Mitglieder der Zebra-Allianz, aber sie hatten Millionen von Gesprächen mit angehört, und durch ihren Tratsch erfuhr man, ob ein ankommender Aktivist ein netter Mensch war, ein Verrückter oder sogar jemand, von dem man glaubte, er arbeite undercover für die Polizei.

    Nichts davon waren stichhaltige Beweise, aber Lauren notierte sich die Namen aller, die den Rentnern nicht gefielen, und hatte eine erstaunlich hohe Trefferquote, wenn sie ihre Liste zu Hause mit der Verbrecherkartei abglich. Auch mit einer Undercover-Polizistin hatten sie recht.
    Kyle und James ließen sich meist erst nach den Hausaufgaben und dem Abendessen auf dem Protestgelände blicken, wenn es dunkel zu werden begann.
    Die Rentner hatten dann mittlerweile ihre Klappstühle und Zeitungen eingepackt und einer etwas lebhafteren Menge von Studenten, jungen Paaren und gelegentlich auch Kindern Platz gemacht. Sie waren im Allgemeinen recht friedlich, aber hin und wieder packte ein junger Draufgänger - meistens ein Betrunkener, oder jemand, der versuchte, ein Mädchen zu beeindrucken, oder auch beides - Farbe, Eier oder Mehlbeutel aus, um sie auf die Angestellten zu werfen, die das Malarek-Gelände verließen oder betraten.
    Die Chancen standen fünfzig zu fünfzig, dass der Werfer entkam oder doch von einem der Polizisten verhaftet wurde, die sich in den Büschen versteckten, wann immer die Menge ausgelassener zu werden begann. Die Verhaftungen gingen friedlich vonstatten, und die Verdächtigen wurden von ihren Mitstreitern bejubelt, wenn ihnen Handschellen angelegt und sie in einen Wagen verladen wurden, der
sie die zwölf Kilometer weiter zum nächsten Polizeirevier brachte.

    Am Mittwochnachmittag, kurz vor fünf, lief Lauren mit einem Tablett voller leerer Plastikbecher und einer fast leeren Kekspackung über das Feld hinter dem Cottage, als sie etwa dreißig Meter weiter Stuart Pierce knietief in Disteln und Gras stehen sah.
    »Hi«, rief er so harmlos wie möglich und mit einem Blick, der deutlich sagte: » Bitte verprügel mich nicht wieder «.
    »Du hast zwar gesagt, ich soll mich hier nicht blicken lassen, aber können wir vielleicht reden?«
    Stuart war in der gleichen Klassenstufe wie Lauren, und in einer Sportstunde waren sie sogar im

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