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Top Secret - Die Mission

Top Secret - Die Mission

Titel: Top Secret - Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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Polizei je Vivs Wagen vorknöpfen, wäre es für sie ein Freudenfest.
    »Gut«, meinte Viv, nahm eine Dose Farbspray und eine Pappschablone und zeigte auf einen dreieckigen Brocken, der einst zu einer Bordsteinkante gehört hatte. »Kannst du das tragen, James?«
    »Schaff ich schon«, lallte James. Er spürte, wie sich seine Muskeln verkrampften, als er in den Kofferraum griff und den Steinbrocken heraushob.
    Viv rannte den Fußweg entlang und stolperte prompt über einen Haufen schwarzer Müllsäcke, die in der Dunkelheit nicht zu sehen waren. Trotz des Gewichts in seinen Armen musste James laut lachen.
    »Ziegenficker!«, schrie Viv, trat nach den Säcken, und einer flog in hohem Bogen durch die Luft. Als er auf dem Boden aufkam, ertönte das Scheppern leerer Blechdosen.

    Sie liefen weiter, bis sie vor den Eingang eines Supermarktes gelangten. Die Schiebetüren waren für die Nacht verriegelt, doch drinnen brannte helles Licht. In den Gängen standen riesige Rollwagen, und griesgrämiges Personal räumte die Regale ein.
    »Gut«, meinte Viv. »Bist du so weit?«
    James nickte, während in seiner Kehle ein Jack-Daniels-lastiger Rülpser aufstieg.
    Vivs Schablone war etwa einen halben Meter lang. Als gerade kein Supermarkt-Angestellter hinsah, presste er sie gegen die Glastür und sprühte die Farbe durch die Lücken. Das ging wesentlich schneller, als Graffiti zu schreiben, und als Viv die Schablone abzog, stand an der Scheibe fein säuberlich der Slogan: Fleisch ist Mord!
    »Okay«, rief Viv. »Du bist dran, Cop-Killer!«
    James nahm drei Schritte Anlauf und warf den Steinbrocken durch eine Flachglasscheibe. Das splitterfreie Glas bröckelte in Millionen grünlicher Krümel, während der Stein weiterflog und einen Ständer mit Antragsformularen für Kreditkarten demolierte.
    Viv lief schon zum Auto, noch bevor das Glas barst, und James warf nur einen kurzen Blick auf die erschrockenen Regalpacker, bevor er ihm nacheilte.
    Als er sich auf den Rücksitz neben Kyle und Tom quetschte, trat Sophie schon aufs Gaspedal, und als er die Tür zuschlug, hatte sie bereits den zweiten Gang eingelegt.

    »Ja-hoouu!«, schrie Viv und schickte einen Stinkefinger-Gruß aus dem Seitenfenster, während der alte Mercedes mit quietschenden Reifen von dem verlassenen Parkplatz auf die Hauptstraße fuhr.

17
    Lauren grinste ihren Bruder am Frühstückstisch hämisch an. »Du siehst echt übel aus.«
    »So fühle ich mich auch«, stöhnte James und rührte kraftlos die Weetabix in seiner Sojamilch um.
    »Wann bist du denn nach Hause gekommen?« »So gegen Viertel vor drei.« »Und wie viel hast du getrunken?« »Eigentlich nur Bier. Insgesamt drei oder vier Halbe, glaube ich, aber im Auto haben wir dann noch Whiskey gekippt.«
    Kyle taumelte in Boxershorts durch die Tür. Seine Haare standen zu allen Seiten ab, und auf seinem Ohrläppchen klebte getrocknetes Blut.
    »Ich kann mich gar nicht daran erinnern, wann das passiert ist«, meinte James.
    »Ich auch nicht«, sagte Kyle. »Mein ganzes Kissen ist voller Blut. Ich muss mit dem Ohrring irgendwo hängen geblieben sein und war so dicht, dass ich es gar nicht gemerkt habe.«
    »Das war vielleicht eine Nacht.« James grinste,
doch als er einen Löffel von seinem Frühstück schlucken wollte, musste er sich sehr zusammenreißen, um nicht zu würgen.
    »Ich habe gesehen, was du mit Tom in der Bar abgezogen hast. Ist das nur wegen der Mission, oder gefällt er dir wirklich?«, wollte Lauren wissen.
    Kyle lächelte sie an. »Was glaubst du denn?«
    »Er sieht verdammt gut aus«, meinte Lauren kichernd. »Und alle sagen, es sei höchste Zeit, dass du einen festen Freund kriegst.«
    »Wer sind alle ?«, erkundigte sich Kyle und schüttete eine Riesenportion lösliches Kaffeepulver in seine Tasse, in der Hoffnung, das Koffein würde seinem Gehirn den entscheidenden Kick geben, den es zum Funktionieren brauchte.
    Doch Lauren wollte keine Namen preisgeben. »Ach Kyle, das ist so Campus-Geschwätz, du weißt schon.«
    »Sieh an, sieh an!«, rief Zara fröhlich, als sie die Küche betrat. »Das ist ja nicht gerade ein schöner Anblick. Ihr Jungs zieht lieber schnell eure Uniformen an, wenn ihr den Bus noch kriegen wollt!«
    Sie trug hochhackige Schuhe und ein elegantes braunes Kostüm. James hatte sie nie zuvor mit hochgesteckten Haaren gesehen.
    »Du siehst hübsch aus«, fand Lauren, bevor sie herzhaft gähnte.
    »Ja.« James nickte. »Warum hast du dich denn so schick gemacht?«

    Lauren

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