Top Secret - Die Mission
dass ich geschwänzt habe.«
»Zara wird toben. Du kriegst eine Mitteilung nach Hause, und morgen sollst du dich beim Direktor melden.«
»Na super«, meinte James resigniert und ließ sich am Tisch nieder. »Na ja, mit etwas Glück werde ich für ein paar Tage suspendiert.«
»Was ist mit deinem Handy?«, fragte Lauren.
»War ja’ne ziemliche Hektik heute Morgen beim Anziehen«, meinte James, »wahrscheinlich steckt es noch oben in der Jeans, die ich gestern anhatte.«
»Wir müssen mit Zara sprechen, aber wir können sie nicht erreichen«, erklärte Lauren.
»Was ist denn los?«
»Eine meiner wenigen Sympathisantinnen in der Allianz hat angerufen«, erläuterte Ryan. »Anna und ich kennen uns sehr lange, schon aus der Zeit vor Zebra 84.«
»Das ist die, der ich gestern Abend in der Uni mit dem Büfett geholfen habe«, warf Lauren ein.
James nickte. »Ich erinnere mich - nette Frau.«
»Also, Anna hat mich heute Morgen angerufen«, fuhr Ryan fort. »Malarek führt die meisten Experimente an Mäusen, Ratten und Kaninchen durch, aber sie benutzen auch immer noch einige Hundert Hunde pro Monat. Die Allianz hat seit Jahren versucht, herauszubekommen, wo die gezüchtet werden. Jetzt hat Anna einen Tipp bekommen, dass es
fünfzig Kilometer südlich von hier in Trowbridge einen Züchter gibt.«
»Ist das sicher?«, wollte James wissen.
Ryan nickte. »Sieht ganz danach aus; Anna hat ein paar Leute zum Auskundschaften hingeschickt. Es gibt dort Käfige und Ställe, in denen Hunde als Haustiere gezüchtet werden, aber auch einen besonderen Stall, in dem Welpen isoliert für Experimente aufgezogen werden.«
»Warum isoliert?«, fragte James.
»Die Wissenschaftler wollen keine Welpen, die sich im Gras gewälzt haben und Krankheiten und Parasiten einschleppen, die ihre Experimente ruinieren. Sie wollen Hunde, die gleich nach der Geburt von ihrer Mutter getrennt und in Einzelkäfigen gehalten wurden.«
»Anna führt eine Gruppe an, um so viele Hunde wie möglich zu retten, und das soll heute Abend passieren«, erklärte Lauren, während sie Zucchinischeiben zu den Zwiebeln in die Pfanne gab.
»Dreh das kleiner, sonst brennen sie an«, sagte Ryan energisch. »Die Sache ist die, ich soll bei der Aktion mitmachen. Aber ich brauche Zaras Zustimmung, bevor ich mich auf so etwas einlasse.«
»Warum?«, fragte James.
Plötzlich wirkte Ryan genervt. »Zara und ich hatten gestern Abend eine kleine Unterhaltung, und sie hat deutlich gemacht, dass ich mich im Gefängnis wiederfinden werde, wenn ich nicht spure.«
»Wann habt ihr Zara das letzte Mal angerufen?«, fragte James.
»Kurz bevor du gekommen bist«, antwortete Lauren. »Und ich habe ihr jede Menge Nachrichten auf der Mailbox hinterlassen.«
»Hast du versucht, jemanden in der Einsatzzentrale zu erreichen?«
»Ja«, seufzte Lauren. »Sie sagen, sie können Zara nicht stören, wenn es sich nicht um einen Notfall handelt. Ich habe gefragt, ob noch jemand außer ihr über unsere Mission Bescheid weiß. Der Kerl hat herumgefragt, aber Fehlanzeige.«
»Nun, dann liegt es bei uns«, stellte James fest. »Was sagt Kyle dazu?«
»Der ist nicht da«, antwortete Lauren. »Tom ist nach der Schule mit seinem MG vorbeigekommen, und sie sind zum Essen in die Stadt gefahren.«
»Klasse«, meinte James kopfschüttelnd. Ihm war klar, dass er Kyle nicht anrufen und mit ihm über die Mission sprechen konnte, solange der mit Tom zusammen war. »Dann liegt die Entscheidung also bei uns. Und wenn du mich fragst, Ryan, dann ist es in unserem Sinne, wenn du so viel wie möglich mit der Allianz zu tun hast.«
»Das habe ich auch schon gesagt.« Lauren nickte bestätigend und holte Teller aus dem Schrank.
Ryan holte indes einen Nussbraten aus dem Ofen.
»Aber einer von uns sollte mitkommen«, meinte
James. »Möglicherweise triffst du dort auf Aktivisten, die für uns interessant sind.«
Der Vorschlag ließ Ryan und Lauren überrascht aufblicken.
»Ich kann nicht einfach mit einem Kind im Schlepptau ankommen«, meinte Ryan.
»Da hast du wohl recht«, antwortete James und kam sich etwas dumm vor. »Ich habe ja nur laut nachgedacht.«
»Aber gut wäre es schon«, überlegte Lauren. »Anna ist eine echt nette Frau, und sie hat selbst vier Kinder. Vielleicht könntest du sagen, dass Zara nicht da ist, und dass ich noch zu klein bin, um allein zu bleiben. Ich könnte ja im Auto schlafen oder so.«
Ryan dachte darüber nach, während er den Nussbraten unter ihnen aufteilte. Dann
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