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Top Secret - Die Mission

Top Secret - Die Mission

Titel: Top Secret - Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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versetzte ihm unter dem Tisch einen Tritt und ihr Mund formte lautlos die Worte: Sei nicht so unhöflich!
    »Ich muss auf dem Campus an einer Konferenz der leitenden Angestellten teilnehmen«, erklärte Zara und schob mit einem Blick auf ihr Spiegelbild im Fenster ihre Frisur zurecht.
    »Was ist mit Ryan?«, wollte Kyle wissen.
    »Der schmollt noch im Bett. Ich musste ihm gestern Abend mal die Meinung sagen. Er sprach nämlich schon davon, aus der Allianz auszusteigen. Ich möchte, dass ihr drei in den nächsten Tagen besonders nett zu ihm seid - er braucht ein wenig Aufmunterung.«
    »Mir tut er leid«, verkündete Lauren. »Er kommt aus dem Gefängnis und muss feststellen, dass ihm alle in den Rücken gefallen sind.«
    »Du hast dich ein paar Mal sehr gut mit Ryan unterhalten, nicht wahr?«, fragte Zara freundlich.
    »Er ist kein schlechter Kerl«, fand Lauren. »Es gibt so viele Leute auf der Welt, die nur große Reden schwingen. Ryan ist vielleicht ein wenig durchgeknallt, aber er hat sein ganzes Leben darauf ausgerichtet, wirklich zu tun , was er für richtig hält. Ich finde, dafür muss man ihn schon bewundern.«
    »Schade nur, dass es sich dabei um einen Haufen Veganerkram handelt«, ergänzte James.
    »Das ist kein ›Kram‹, James«, erwiderte Lauren finster. »Hättest du dich bei der Vorbereitung auf
die Mission in das Thema eingelesen, so wie du es hättest tun sollen, anstatt Playstation zu spielen und allem hinterherzuhecheln, das einen Rock trägt, dann wüsstest du, wie grausam die Tiere behandelt werden.«
    »Ich weiß das Notwendigste«, gab James grinsend zurück. »Tiere sind dämlich und lecker.«
    »Werd mal erwachsen, James!«, zischte Lauren und sprang auf. »Millionen von Tieren leiden tagtäglich in Zuchtbetrieben und Forschungslabors, und das ist so Idioten wie dir vollkommen egal!«
    »Schon gut, schon gut«, unterbrach Zara die beiden. »Beruhigt euch. James und Kyle, ihr habt keine zehn Minuten mehr, um euch für die Schule anzuziehen.«
    »Ehrlich gesagt frage ich mich, ob James und ich heute nicht zu Hause bleiben können«, meinte Kyle. »Wir haben nur vier Stunden geschlafen.«
    »Ich bin auch noch richtig müde«, fügte Lauren hinzu.
    »Aber sie kann zur Schule gehen«, wandte James ein. »Sie hat keinen Kater und ist auf dem Campus auch immer die halbe Nacht wach, um mit Bethany zu quatschen.«
    »Halt doch die Klappe, James!«
    Zara warf einen besorgten Blick auf die Uhr.
    »Ich habe eine wichtige Konferenz«, wiederholte sie. »Und ich habe keine Lust, mir die ganze Zeit Sorgen darüber zu machen, dass ihr hier zu Hause
rumhängt und euch streitet. Ihr geht zur Schule, klar?«
    »Hey!«, wandte Kyle beleidigt ein. »Ich streite nicht, nur James und Lauren.«
    »Alle drei!«, verlangte Zara. »Herrje, jetzt komme ich noch zu spät! Ich bin heute Abend wieder da, und sollte ich feststellen, dass einer von euch nicht in der Schule war, kriegt ihr gewaltigen Ärger!«
    Zara eilte hinaus zum Auto, kam einen Augenblick später zurück und schnappte sich ihre Handtasche vom Küchentisch.
    »Ihr zwei seid saudämlich«, stellte Kyle fest, als er aus der Küche ging, um sich anzuziehen. »Wahrscheinlich hätten wir uns vor der Schule drücken können, wenn ihr es geschafft hättet, mal fünf Minuten lang nicht aufeinander herumzuhacken.«

    James’ Vormittag war ein Albtraum. Wenn einem schlecht ist und man nur seine Ruhe will, ist man mit einer Doppelstunde Kunstunterricht in der neunten Klasse schlecht bedient. Die Schüler schrien durch das Klassenzimmer, die Lehrerin wiederum schimpfte mit den Schülern weil sie das Stillleben ruinierten, und das Spiel »Triff deine Klassenkameraden so heftig wie möglich mit dem Radiergummi« war lebhaft in Gange. In der Englischstunde vor dem Mittagessen ging es ruhiger zu, aber beim Blick auf
seinen Stundenplan stellte James entsetzt fest, dass er den ganzen Nachmittag Sport hatte.
    Er hatte seine Sportsachen vergessen, was bedeutete, dass er entweder in die schmuddeligen Sachen anziehen musste, die der Sportlehrer in solchen Fällen austeilte, oder versuchen konnte, auf krank zu machen und nach Hause zu gehen. James war den Sportlehrern an dieser Schule noch nicht begegnet, aber frühere Erfahrungen mit dieser Spezies hatten ihn gelehrt, dass es nur eine Chance gab, vom Sportunterricht befreit zu werden: einen Attest vorzuweisen oder ein offensichtliches gesundheitliches Problem wie das Fehlen eines wichtigen Körperteils oder eine Axt im

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