Top Secret - Die Mission
wedelte er plötzlich aufgeregt mit dem Zeigefinger. »Oder … Lauren, magst du Hunde?«
Lauren lächelte. »Ich liebe Hunde! Als ich klein war, wollte ich immer einen haben, aber in unserer Mietwohnung waren keine Hunde erlaubt.«
»Was die ganzen Blödmänner in der Gegend aber nicht davon abgehalten hat, sich Rottweiler und Pitbulls zu halten«, ergänzte James.
»Gut.« Ryan grinste. »Dann kann Lauren mitkommen und uns helfen. Seid ihr beide sicher, dass Zara damit einverstanden wäre?«
»Ich übernehme die Verantwortung«, sagte James.
»Es ist sowieso ziemlich seltsam, dass sie mitten in einer Operation einfach verschwindet. Was denkt sie sich eigentlich dabei?«
»Hack nicht auf ihr herum, bevor du die Gründe kennst«, ermahnte ihn Lauren scharf. »Womöglich hat es bei einer anderen Mission einen Notfall gegeben oder so.«
Ryan hatte mittlerweile zu seinem Handy gegriffen. »Anna, ich habe ein gute und eine schlechte Nachricht. Die gute ist, dass ich heute Abend dabei bin, wenn ihr wollt. Die schlechte ist, dass Zara nicht da ist und ich ein kleines Problem mit der Kinderbetreuung habe. Was hältst du davon, wenn ich Lauren als zusätzliche Hilfe mitbringe?«
Da Zara den Wagen genommen hatte, bestellte Ryan ein Taxi, das sie zu einem fünfzehn Kilometer entfernten Parkhaus in der Innenstadt von Bristol brachte.
Sie nahmen den Treppenaufgang, in dem es nach Urin stank, gingen die Betonstufen zum fünften Stock hinauf und dann einen Gang entlang, wo Ryan an eine Tür mit der Aufschrift »Sanitärbereich« klopfte. Ein Mann mit Rastalocken namens Lou öffnete ihnen und führte sie in einen düsteren Raum, in dem mit Putzmitteln gefüllte Regale standen und sich an einer Wand Eimer und Schrubber aneinanderreihten.
»Du kennst die Regeln«, sagte Lou. »Alle müssen auf Wanzen untersucht werden.«
»Ich habe diese Regeln gemacht«, erinnerte ihn Ryan grinsend, als er abgeklopft wurde. Dann zog er T-Shirt und Turnschuhe aus und ließ die Hose auf die Knöchel fallen. Nachdem Lou Ryans Turnschuhe untersucht hatte, sah er Lauren unsicher an.
»Eigentlich muss ich das mit der jungen Dame auch machen«, sagte er, doch der Gedanke, dass sich eine Elfjährige vor ihm ausziehen sollte, schien ihm sichtlich unangenehm zu sein.
»Schon gut«, erklärte Lauren und zog sich das T-Shirt über den Kopf. Ryan hatte ihr gesagt, sie solle ihr Handy nicht mitnehmen, deshalb hatte sie nur ihre Haustürschlüssel und etwas Kleingeld mit.
Nachdem die Formalitäten erledigt waren, umarmten sich Ryan und Lou.
»Mann, ist das lange her.« Lou lächelte Ryan an. »Tut mir leid, dass ich dich drinnen nicht besucht habe, aber ich war noch nie dafür, meine Nase in der Öffentlichkeit zu zeigen.«
»Mach dir da mal keine Sorgen«, erwiderte Ryan. »Ich habe es zwar zu schätzen gewusst, wenn sich Leute die Mühe gemacht haben, aber ehrlich gesagt, habe ich mich durch ihre Gesellschaft nur noch schlechter gefühlt.«
Lauren beäugte Lou interessiert, als sie ihre Turnschuhe wieder anzog. Sie dachte, sie hätte alle engen Freunde von Ryan auf den Überwachungsfotos
gesehen, aber dieser markante Schwarze wäre ihr aufgefallen, und sie hatte definitiv nie ein Bild von ihm gesehen.
Sie gingen hinaus auf das Parkdeck zu einem schäbigen Opel Astra. Ryan setzte sich zu Lou nach vorn, Lauren stieg hinten ein.
»Autos sind heutzutage ein Problem«, erklärte Lou beim Losfahren. »Überall gibt es Kameras zur Geschwindigkeitskontrolle, die Nummernschilder auslesen. Wir führen keine Aktionen mehr mit unseren eigenen Autos durch. Auf Auktionen kaufe ich billige, unauffällige Wagen, die dann falsche Nummernschilder bekommen.«
Ryan nickte. »Hört sich teuer an.«
»Ist es auch. Ich weiß, dass du kein Fan von Madeline Laing bist, aber wir waren nie knapp bei Kasse. Und je besser die Überwachungstechnologie der Polizei wird, desto teuerer werden unsere Operationen.«
»So langsam werden wir zu einem Polizeistaat«, fand Ryan.
»Du sagst es«, stimmte Lou ihm zu und fuhr aus dem Parkhaus ins Tageslicht.
»Du und Anna, ihr führt die Aktion also geheim durch?«
»Streng geheim«, erklärte Lou. »Im Prinzip sind daran nur wir beide und ein paar andere aus den alten Tagen beteiligt. Wir sind zwar Teil der Allianz, aber wir halten uns aus allem raus, was im unmittelbaren
Umfeld von Malarek stattfindet, und konzentrieren uns auf besondere Operationen. Die Einzigen beiden, die regelmäßig dabei sind und die du vielleicht nicht
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