Top Secret - Die Mission
eine Minigruppe wie die schnell aufdecken können. Ich denke, es war schon ein guter Zug, sich so schnell mit Tom und Viv anzufreunden.«
»Da hast du wahrscheinlich recht«, meinte James, lehnte sich ein wenig fröhlicher zurück und legte die Füße aufs Bett. »Und nächste Woche ist das Schuljahr zu Ende. Wenn erst mal die Sommerferien
angefangen haben, wird diese Mission ein Kinderspiel.«
Plötzlich spürte er einen Klumpen im Rücken, griff unter die Bettdecke und zog eine rot-grüne Rugbysocke hervor. Ihm gehörte sie nicht, und Kyle hätte sich lieber schlagen lassen, als sich irgendwo in Sportklamotten zu zeigen.
James sprang von der Matratze auf. »Kyle, was zum Teufel haben die Socken von deinem Freund in meinem Bett zu suchen?«
»Oh, da ist er hin«, freute sich Kyle. »Wir haben ihn schon überall gesucht.«
»Hast du mit Tom mein Bett für … du weißt schon, schwules Zeug benutzt?«
»Wo soll man sich in diesem Kabuff denn sonst hinsetzen?«
»Ihr hättet auch dein Bett nehmen können«, beschwerte sich James.
Kyle streckte seine Hand zur Decke. »Da ist kaum ein halber Meter Platz zwischen meiner Matratze und der Decke. Außerdem ist Tom ziemlich groß, wahrscheinlich wäre das Bett zusammengekracht, wenn wir beide hier oben gewesen wären.«
»Und was genau habt ihr beide in meinem Bett getrieben?«
»Nichts«, antwortete Kyle. »Wir haben nur gekuschelt und eine Weile geknutscht.«
»Nachdem ihr euch ausgezogen habt«, bemerkte James.
»Nachdem wir uns zum Teil ausgezogen haben«, korrigierte Kyle ihn und wies auf das Sonnenlicht, das durch das Fenster fiel. »Da draußen herrschen dreißig Grad. Du erwartest doch nicht, dass wir im Mantel kuscheln?«
»Hör mal, du und Tom, ihr seid beide über sechzehn. Ich habe nichts dagegen, dass ihr schwul seid und was zum Teufel auch immer miteinander treibt. Aber nicht in meinem Bett, ist das klar?«
Kyle sprang von seinem Bett herunter und baute sich vor James auf. »Du bist der totale Schwulenhasser«, warf er ihm zornig vor.
»Nein«, stritt James ab. »Ich weiß seit Ewigkeiten, dass du schwul bist, und das hat zwischen uns nie auch nur den geringsten Unterschied gemacht.«
»Weißt du was?«, stieß Kyle hervor, »du bist sogar die schlimmste Art von Schwulenhasser. Mir wäre es lieber, wenn du gleich sagst, dass dir mein Schwulsein nicht passt, statt so zu tun, als sei alles in Ordnung und heimlich hinter meinem Rücken die Nase zu rümpfen!«
»Du drehst mir das Wort im Mund um!«, beschwerte sich James. »Ich habe nur gesagt, dass ich nicht will, dass ihr zwei halb nackt auf meinem Bett rummacht. Was ist daran so schlimm?«
» Batman Begins !«, sagte Kyle und stieß James mit dem Zeigefinger vor die Brust. »Die DVD haben wir zusammen auf dem Campus in deinem Zimmer gesehen.
Ich habe auf dem Boden gesessen, während alle anderen auf deinem Bett hockten. Du hast mit Kerry rumgeknutscht, Gabrielle hat mit Daniel Satter rumgemacht und Callum mit wer weiß wem. Du hast nicht mal mit der Wimper gezuckt, als Gabrielle und Daniel es praktisch miteinander getrieben haben!«
»Ich …«, wehrte sich James schwach.
»Das nenne ich Doppelmoral«, behauptete Kyle zornig. »Wenn ich auf deinem Bett mit einem Mädchen geknutscht hätte, hättest du kein Wort darüber verloren, stimmt’s?«
James wurde klar, dass Kyle recht hatte, aber das wollte er nicht zugeben. »Halt einfach deinen Freund aus meinem Bett raus, Kyle.«
»Ach, halt doch die Klappe«, rief Kyle, stieß James zur Seite und ging zur Tür. »Du bist mir ein schöner Freund.«
Doch er kam aus dem Zimmer nicht raus, weil Zara auf dem Weg hinein war. Ihre Stimme war leise, aber wütend.
»Ich weiß zwar nicht, worüber ihr zwei euch streitet«, zischte sie, »aber ich kann euch beide bis unten in die Küche über den Campus reden hören, und falls ihr es nicht bemerkt haben solltet, wir haben einen Gast im Haus! Glücklicherweise war Lauren so schlau, Musik anzumachen.«
James hielt die Luft an. Stuart hatte er völlig vergessen.
»Ich gehe spazieren«, verkündete Kyle griesgrämig, schnappte sich ein Paar Schuhe und ein T-Shirt und verließ das Zimmer.
»Willst du mir vielleicht erklären, um was es eben ging?«, fragte Zara, als Kyle weg war.
»Ich habe rausgefunden, dass Kyle und Tom vorhin auf meinem Bett rumgemacht haben. Und ich habe Kyle gesagt, dass ich das nicht will.«
»Haben sie dein Bett unordentlich gemacht oder so?«
»Nein, nur …«
Zara lächelte
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