Top Secret - Die Mission
Lauren vor.
Zara nickte. »Wir könnten die polizeilichen Aufzeichnungen durch unsere Software zur Nummernschilderkennung jagen, aber dazu müssen wir einen offiziellen Antrag über den Dienstweg des MI5 stellen. Es würde zwei bis drei Tage dauern, bis wir überhaupt ein Ergebnis bekommen, und wirklich Erfolg versprechend ist dieses Vorgehen nicht, besonders
nicht bei dem dichten Verkehr hier in der Gegend.«
»Die Mädels wussten genau, was sie tun«, behauptete James. »Das Kennzeichen ist der sicherste Weg, sie zu verfolgen, daher würde ich meinen Arsch darauf verwetten, dass es gefälscht war, und dass sie es wahrscheinlich noch mal ausgetauscht haben, nachdem sie Kyle und mich abgesetzt hatten.«
»So wie ihr Jungs das Gebäude beschrieben habt, ist es ein ziemlich markanter Bau«, meinte Zara. »Es war modern und unbenutzt. Ich werde einen meiner Forschungsassistenten auf dem Campus darauf ansetzen, die hiesigen Immobilienmakler anzurufen und nachzufragen, ob es Gebäude gibt, auf die eure Beschreibung passt. Wenn das nichts ergibt, kann er sich bei den umliegenden Baubehörden erkundigen und die Planungsunterlagen danach durchsehen, ob in den letzten zehn Jahren etwas in der Art gebaut worden ist.«
»Und wie lange wird so etwas dauern?«, erkundigte sich Lauren.
Zara zuckte mit den Achseln. »Tage, vielleicht sogar Wochen. Ich glaube, dass sich die Dinge hier zu schnell weiterentwickeln werden, um die Information dann noch zu nutzen, aber da steckt man nie drin.«
James sah seine Schwester an. »Haben wir dir schon erzählt, warum uns Jo mit einer Pistole bedroht hat?«
Lauren schüttelte den Kopf.
»Weil einer ihrer Verbündeten mitbekommen hat, wie du jemandem erzählt hast, Kyle und ich hätten den schwarzen Gürtel in Karate.«
»Oh«, sagte Lauren entgeistert. »Das muss jemand gewesen sein, mit dem ich auf dem Protestgelände bei Malarek gesprochen habe. Aber wer von den Thermoskanne-und-Sandwich-Kollegen dort hat was mit den Radikalen zu tun?«
»Je mehr Zeit du mit ihnen verbringst, desto eher wirst du es herausbekommen«, sagte Zara. »Und das beweist einmal wieder: Nur weil dein Anteil an dieser Mission nicht der glorreichste ist, heißt das nicht, dass du darüber meckern solltest, dass es reine Zeitverschwendung ist.«
»Welch ein Spaß.« Lauren nahm es mit Humor. »Aber wenn ich mir noch eine Story über Prostataoperationen anhören muss oder mir noch irgendeine nette alte Dame erzählt, was für ein liebes Mädchen ich bin …«
»Die Neuigkeiten sind aber nicht nur positiv«, erklärte James. »Klar machen wir Fortschritte, aber ich glaube, wir müssen uns auch Sorgen machen. Wir wissen nichts über die Leute, für die wir arbeiten sollen. Wir haben keine Ahnung, wann wir diesen Test ablegen sollen, oder um was es dabei geht. Ich meine, so wie die drauf sind, tragen die uns womöglich auf, jemanden zusammenzuschlagen oder Schlimmeres.«
Kyle nickte. »Und wenn Viv mit von der Partie ist, könnten die Dinge schnell außer Kontrolle geraten.«
Bei der Aussicht auf eine Zusammenarbeit mit Viv verdüsterte sich James’ Gesicht. »Der Typ macht mich echt irre. Selbst wenn wir nur darum gebeten werden sollten, etwas relativ Harmloses zu tun, kann es zusammen mit diesem Bekloppten zehn Mal schlimmer werden.«
Zara blickte nachdenklich drein. »Da muss man gut abwägen. Wenn sie euch befehlen, jemanden zu töten, müsst ihr selbstverständlich die Reißleine ziehen. Wenn ihr aber durch das Einwerfen von Fensterscheiben oder das Anbringen von Graffiti in diese mysteriöse Gruppe aufgenommen werdet, dann macht ihr das natürlich. Das Dumme ist nur, dass die Grauzone zwischen diesen beiden Extremen ziemlich groß ist. Das heißt, ihr werdet wohl in der jeweiligen Situation nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden müssen.«
»Mit etwas Glück ist es vielleicht nur ein Bluff«, meinte Lauren. »Erinnert ihr euch, als James und Kerry diesen Drogeneinsatz hatten? Sie wurden losgeschickt, um Kokain auszuliefern, aber wie sich dann herausstellte, war es nur harmloses weißes Pulver.«
Kyle nickte. »Wollen wir es hoffen.«
James’ Klassenlehrer war in diesem Jahr ein australischer Sportlehrer namens Mr Snow. Er lief in der Schule in Shorts herum und gab mit seinem breiten Lächeln und behaarten Beinen an. Er war die Art von Lehrer, in die sich die Mädchen verlieben und den die Jungs für einen Blödmann halten. Früh am Dienstagmorgen hatten Zara und James einen Termin bei
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