Top Secret - Die Mission
ja?«
»Wir sind doch alle im selben Team«, fügte Tom hinzu.
»Ich habe ein Auge auf dich«, knurrte Jo und steckte die Waffe wieder in die Hose.
»Dann stell dich hinten an. Eine Menge Frauen haben ein Auge auf mich geworfen«, gab Viv zurück, doch James fand, dass er ungewöhnlich gedämpft klang.
Verächtlich schüttelte Jo den Kopf, als sie aus dem Laderaum sprang und die Tür so heftig zuknallte, dass die Jungen um ihre Trommelfelle fürchteten.
Stirnrunzelnd flüsterte Tom Viv zu: »Mann, diese Leute meinen es todernst. Wann wirst du endlich lernen, deine Klappe zu halten?«
Viv war ziemlich durcheinander und unternahm einen halbherzigen Versuch, es zu verbergen. »Ich kann schon auf mich aufpassen«, meinte er im Tonfall eines Achtjährigen, der gerade einen Kampf verloren hat.
Zara beendete ein zwanzigminütiges Telefongespräch und kam in den Garten. Nun, da Meatball alle Impfungen erhalten hatte, durfte er nach draußen und feierte seine neu gewonnene Freiheit damit, Blattläuse von einem Baumstamm zu lecken. Lauren saß in einem Liegestuhl und las Der Beagle: Aufzucht und Pflege .
»Und, was gibt es Neues?«, erkundigte sie sich.
»Der MI5 hat Jo anhand deiner Fotos identifiziert. Ihr richtiger Name ist Rhiannon Jules. Sie ist die Tochter von Joe Jules.«
Dieser Name sollte Lauren offenbar etwas sagen, aber sie hatte keine Ahnung, was.
»Hm, war wohl vor deiner Zeit, schätze ich«, meinte Zara schmunzelnd. »Joe Jules war ein Liedermacher, der zweiundachtzig in Los Angeles bei einer Kokainrazzia von der Polizei erschossen wurde. Rhiannon ist seine einzige Tochter, und da sich seine Alben immer noch gut verkaufen, kannst du davon ausgehen, dass sie ziemlich viel Geld hat.«
»Genug, um die AFA zu finanzieren?«
»Auf jeden Fall«, sagte Zara nickend. »Sagt dir der Name EAA noch was?«
Lauren verzog beim Nachdenken angestrengt das Gesicht. »Extreme Animal Action … das ist doch die Gruppe, mit der Kennet Marcussen in den Achtzigern zu tun hatte, oder?«
Zara nickte. »Die meisten Mitglieder der EAA waren Frauen, die in einer Kommune lebten. Einer unserer Rechercheleute hat herausgefunden, dass diese Kommune in einem großen Landhaus untergebracht war, das einmal einem amerikanischen Songschreiber gehört hat …«
»Joe Jules.« Lauren grinste.
»Wie hast du das nur erraten?«
Lauren quiekte auf, weil Meatball Männchen machte und ihre Fußsohlen ableckte.
»Das kitzelt«, kicherte sie und schubste ihn sanft weg. »Gibt es etwas Neues über das Filmstudio?«
»Und ob«, bestätigte Zara. »Du hattest den richtigen
Riecher. Sie haben Jay Buckle in den Polizeicomputer eingegeben, und er hat ausgespuckt, dass er zweimal bei Tierschutzdemonstrationen verhaftet wurde, beide Male zusammen mit Adelaide Kent. Vor zwei Wochen wurde er am Drehort von Wild Ride II verhaftet und wegen eines VW-Transporters vernommen, der zwei Tage zuvor verschwunden war. Die Vorwürfe stehen noch in der Akte, aber die Polizei hat nicht genug Beweise, um ihn anzuklagen.
Als der Transporter gestohlen wurde, befanden sich darin Fernsehkameras, Studiobeleuchtung und andere Ausrüstung für eine Dokumentation über die Dreharbeiten zu Wild Ride II. Sachwert: dreihundert Riesen. Und das Allerbeste ist, dass auch der Diebstahl einer Lacksprühanlage und eines für Autostunts verwendeten Druckbehälters aus Metall bei der Polizei in Avon gemeldet wurden.«
»Na, dann hat es sich ja gelohnt, dass ich mich da draußen versteckt und Fotos gemacht habe«, meinte Lauren zufrieden.
Zara nickte. »Wir bekommen langsam ein ziemlich klares Bild von der AFA. Wir haben bereits genügend Beweise, um einzugreifen und die ersten Verhaftungen vorzunehmen. Die Sache hat nur einen Haken: In diesem Augenblick sind James, Kyle und alle unsere Verdächtigen zu einem unbekannten Ort unterwegs und haben kaum die Absicht, wieder aufzutauchen, bevor sie nicht einen spektakulären terroristischen Anschlag verübt haben.«
»Ja«, sagte Lauren, »und ich frage mich, wozu sie die ganze Filmausrüstung brauchen.«
Endlich erreichte der Transporter ein halb verfallenes Bauernhaus. Es hatte etwa ein Dutzend Zimmer, verteilt auf zwei Etagen, und die Jungen erhielten den Befehl, ihre Sachen in einen kahlen Raum zu bringen, in dem Schlafsäcke und Kissen auf dem Boden lagen. In der Küche waren zwei Männer mit der Zubereitung eines veganischen Bratens beschäftigt, von dem mindestens zwölf Leute satt werden könnten.
Jay und Adelaide
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