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TOP SECRET - Die Sekte

TOP SECRET - Die Sekte

Titel: TOP SECRET - Die Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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nicht irgendeinen Geheimgang oder einen anderen Weg nach draußen gibt?«

    Rat schüttelte den Kopf. »Der ganze Ort ist wie für eine Belagerung gebaut. Man kommt nur durch die Türme rein oder raus.«
    »Dann sind wir uns also einig«, stellte James fest. »Also, lasst uns gehen.«
    Er führte sie den kurzen Gang zwischen zwei Klassenzimmern entlang. Vorsichtig öffnete er die Tür zu einer außen liegenden Treppe und sah in die Schatten darunter, bevor er die Metallstufen hinunterging.
    Ein Patronengurt im brennenden Hubschrauber wählte sich genau diesen Moment aus, um hochzugehen. Die drei Kinder rasten nach unten und warfen sich auf den Boden. Es hörte sich exakt so an, als würde man auf sie schießen.
    »Falscher Alarm, glaube ich«, meinte James vorsichtig.
    »Ich hasse das!«, flüsterte Lauren und griff sich mit der feuchten Hand ans Herz.
    Rat kannte den Weg, daher übernahm er die Führung bei ihrem Dreißig-Meter-Sprint über einen mit Glassplittern übersäten Pfad, bevor es eine Metalltreppe hinunterging.
    Rat ergriff den Gummigriff der dicken Metalltür am Ende der Treppe und drückte die Klinke nach unten. Der Mechanismus knackte, aber obwohl er kräftig schob, bewegte sich die Tür nicht.
    »Soll ich es versuchen?«, bot James an. »Ich bin kräftiger als du.«
    Rat schüttelte den Kopf. »Das nutzt auch nichts. Sie muss von innen verriegelt sein.«

    Lauren schüttelte den Kopf. »Gibt es keinen anderen Weg hinein?«
    »Das bezweifle ich«, meinte Rat. »Jedes zweite oder dritte Gebäude hat einen Zugang zu den Tunneln, aber wenn dieser hier verschlossen ist, dann sind es die anderen wahrscheinlich auch.«
    »Und was jetzt?«, fragte Lauren und blickte James an.
    »Wir könnten es noch an einigen anderen Türen versuchen«, schlug der vor. »Wenn nicht, müssen wir zurück ins Bildungszentrum. Vielleicht können wir uns mit den Tischen eine Art Schutzschild bauen oder so.«
    Lauren sah ihren Bruder an, als sei er ein kompletter Idiot. »Ah, sicher, weil Tische ja für ihre kugelsichere Wirkung bekannt sind.«
    »Na, Schwesterherz, wenn du eine bessere Idee hast, nur raus damit, ich bin ganz Ohr.«
    »Still!«, stieß Rat hervor. »Da oben ist jemand!«
    Eine Taschenlampe leuchtete ihnen ins Gesicht, und von oben rief jemand: »Dreht euch um, und legt die Hände auf den Kopf!«
    James erkannte die Stimme und lächelte erleichtert. »Ernie, Gott sei Dank, du bist es!«
    Er war guter Dinge, bis er den Sicherheitshebel einer Automatikwaffe knacken hörte.
    »Hände auf den Kopf!«, wiederholte Ernie steif. »Ich weiß nicht, was mit euch dreien los ist, aber Miss Regan lässt ein Dutzend Leute nach euch suchen. Also kommt
schön langsam die Treppe rauf! Keine plötzlichen Bewegungen!«

    Jeder, an dem sie in den schwach erleuchteten Tunneln vorbeikamen, trug Schutzkleidung, und die meisten hatten ein Gewehr über der Schulter. Das Survivor-Hand - buch besagte, dass es keinen Engel gäbe, der nicht vorbereitet sei, die Arche mit allen notwendigen Mitteln zu verteidigen.
    Die zerschlissene Survivor-Kleidung und das unterschiedliche Alter der Leute wirkten in Verbindung mit den Automatikwaffen geradezu komisch, als ob sich eine Schar Buchhalter verkleidet hätte, um eine berühmte Schlacht nachzustellen. Aber James fand es nicht lustig: Das waren Joel Regans fanatischste Gefolgsleute, und sie hatten bereits bewiesen, wozu sie fähig waren.
    Der Bunker der Spinne befand sich drei Stock werke unter der Kirche. Ihre Aufmachung war reine Show: Baseballkappe in Tarnfarben, kugelsichere Weste, ein kleines Maschinengewehr, das ihr von den mageren Schultern baumelte, und am Bund ihrer abgeschnittenen Jeans hingen zwei Granaten.
    Die drei Kinder stellten sich steif vor ihrem Schreibtisch auf. Hinter ihnen saßen auf Stapelstühlen ein paar Anhänger der Spinne, darunter auch Georgie, die mit einer verkehrt herum getragenen Baseballkappe und einem Sturmgewehr angetan war.

    »Man hat euch drei gesehen, wie ihr aus der Residenz geklettert seid«, sagte die Spinne. »Was hattet ihr da zu suchen?«
    »Susie hat uns befohlen, ihr beim Packen zu helfen«, erklärte James.
    »Aber ihr seid hinausgeklettert und nicht in die Schule zurückgegangen«, sagte die Spinne ernst. »Spitzel klettern, ehrliche Leute benutzen die Vordertür.«
    James wusste nicht, was er darauf entgegnen sollte, und Rat nahm den Faden auf.
    »Ich habe einen von Susies Röcken zerrissen, als ich ihn vom Kleiderbügel gezogen habe«, log er. »Sie

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