TOP SECRET - Die Sekte
um zu überprüfen, dass sie nichts vergessen hatten.
Als sie aus dem Bad kam, fand sie Chloe und Kyle in der Küche vor dem Laptop. Die beiden klickten sich durch die Videoaufnahmen von der leeren Wohnung der Xus.
»Okay, Kerry«, sagte Chloe. »Sie sind alle entweder in der Schule oder bei der Arbeit. Kyle und ich gehen in ihre Wohnung, um den Sprengstoff auszutauschen und klar Schiff zu machen. Du behältst die Kamera im Flur im Auge. Wir tragen Funkgeräte, falls du uns dringend sprechen musst.«
Kerry setzte sich vor den Laptop und schob sich ein
Pfefferminzbonbon in den Mund, während sie auf dem Bildschirm sah, wie Kyle und Chloe den Flur entlangkamen. Mit einer Kopie von Rebeccas Schlüssel betraten sie die Wohnung. Chloe ging zuerst in Clydes Zimmer, wickelte das Paket in seiner Schublade aus und ersetzte die vier scharfen C4-Riegel durch die abgelaufenen. Danach kletterten sie und Kyle auf Stühle und Sofas, um die sieben versteckten Kameras und Mikrofone aus den Lampenfassungen zu entfernen. Kerrys fünf winzige Fenster zur Wohnung der Xus wurden nacheinander dunkel.
Auf dem Weg zurück zu ihrer Wohnung baute Chloe noch die Kamera im Flur aus, die in ihrer Türklingel versteckt war.
Kerry hatte gerade begonnen, die beiden kleinen Satellitenantennen vom Balkon abzuschrauben, als Chloe und Kyle mit den Überwachungsgeräten und dem richtigen Sprengstoff ohne Zünder zur Tür hereinkamen. Chloe öffnete die größte der Reisetaschen und stopfte die Gerätschaften grinsend hinein.
»Das hier muss auf jeden Fall John nehmen, er hat einen Diplomatenpass.«
Kerry steckte die beiden Antennen in ihre Tasche und den Laptop in den Rucksack, den Chloe als Handgepäck mit an Bord nehmen würde.
»Wo treffen wir uns mit John?«, fragte Kerry.
»Am Flughafen«, antwortete Kyle und sah auf die Uhr. »Noch vier Stunden bis zum Abflug, dreizehn Stunden bis Manchester und noch ein paar Stunden
durch die Zollabfertigung und mit dem Zug zum Campus.«
»Also«, meinte Chloe, warf sich den größten Rucksack über die Schulter und nahm einen Koffer. »Lasst uns gehen. Normalerweise bekommt man vor dem Haus ganz gut ein Taxi.«
Kerry warf noch einen letzten Blick zurück auf die Wohnung, als sie die Tür öffnete. Sie war ein bisschen traurig, dass sie Rebecca nie mehr sehen würde, und die neunzehnstündige Heimreise würde sie bestimmt nicht genießen, aber sie freute sich auf das Wiedersehen mit ihren Freunden und darauf, sechs Wochen Klatsch und Tratsch nachzuholen.
8
Acht Tage später
James Adams stolperte die Feuertreppe zum achten Stockwerk des CHERUB-Hauptgebäudes hinauf. Mit einer einzelnen Socke, Boxershorts, verdreckter Trainingsjacke und einer Pudelmütze von Arsenal bekleidet, hämmerte er mit der Faust an die Tür seiner Schwester.
»He, Lauren, lass mich rein!«, lallte er.
James polterte erneut gegen das Holz, als Lauren in einem Scooby-Doo-Nachthemd in der Tür auftauchte.
Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah ihn wütend an.
»Was soll das, James?«, zischte sie zornig. »Es ist zwei Uhr nachts!«
»Ich will, dass du mitkommst und mit mir Par-tyyy machst, Schwesterherz.«
»Ich mache jetzt mit niemandem Party, James. Du stinkst wie eine Kneipe. Wie viel hast du getrunken?«
»Nicht Party, Lauren.« James kicherte. »Par-tyyy, yippie-yeah!«
»James! Geh sofort in dein Zimmer und pack dich ins Bett! Wenn dich jemand von der Nachtaufsicht in diesem Zustand sieht, bist du einen Kopf kürzer.«
»Aber ich will Spaß haben«, nörgelte James. »Es ist Freitagabend und ich habe gerade meine Urkunde in fortgeschrittener Nahkampftechnik bekommen. Wir waren in der Stadt zum Feiern. Erst im Einkaufszentrum, dann in der schäbigen Kneipe und dann im Kino.«
»Was ist mit Gabrielle und den anderen?«
»Waschlappen«, beschwerte sich James. »Sind alle ins Bett.«
»James«, sagte Lauren gereizt, »du bist dabei, dir einen Haufen Ärger einzuhandeln. Und dann muss ich mir wieder Gott weiß wie lange dein Gejammer darüber anhören. Geh runter in dein Zimmer und leg dich schlafen !«
»Lass mich eine Minute rein«, bettelte James und hielt einen Finger hoch. »Ich will dir nur sagen, dass ich dich liebe!«
Lauren tauchte weg, als ihr großer Bruder ins Zimmer stolperte, um sie zu umarmen.
»Weißt du«, gestand James, »ich komme gar nicht mehr dazu, dir zu sagen, wie sehr ich dich liebe. Immer klebt die blöde Kuh Bethany an dir.«
»James, wann genau haben du und ich uns jemals
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