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TOP SECRET - Die Sekte

TOP SECRET - Die Sekte

Titel: TOP SECRET - Die Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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ihnen.
»Falls ihr in einer unserer Gruppen einen Unfall habt oder so.«
    Im Formular wurden persönliche Informationen wie Name, Geburtsdatum, Telefonnummer und Adresse abgefragt. James hatte gelesen, dass Freundlichkeit in Kombination mit dem Versuch, an persönliche Informationen heranzukommen, die klassischen ersten Schritte beim Rekrutierungsprozess einer Sekte waren.
    Elliot gab Abigail ein viel umfassenderes Formular. Erstaunt sah sie ihn an.
    »Was ist das denn alles?«, fragte sie, als sie die sechs Seiten Fragen überflog.
    »Wir hätten gerne Ihre Kontaktdaten, nur für den Notfall, sollte mal irgendetwas mit einem Kind in einer der Jugendgruppen sein«, erklärte Elliot. »Das andere ist eine Umfrage. Wir versuchen herauszufinden, wer unsere Einrichtung hier nutzt. Sie müssen es nicht ausfüllen, aber wir wären natürlich sehr dankbar, wenn Sie uns unterstützen würden.«
    »Nun ja …«, machte Abigail.
    »Ich sage Ihnen etwas, Abigail«, meinte Elliot grinsend. »Solange Sie das ausfüllen, gehe ich los und hole Ihnen eine Tasse von unserem köstlichen Kaffee und ein Stück Kuchen, ja?«
    Abigail lächelte. »Das ist sehr nett von Ihnen, Elliot.«
    Als Elliot den Kuchen holen ging, sammelte er die Formulare von James und Lauren ein. Mit einem Blick auf Ruth schlug er vor: »Führe doch unsere jungen Freunde in den Gemeinschaftsraum.«

    Sie verließen den Laden und liefen den Hauptgang des Einkaufszentrums zur Hälfte hinunter, an leeren Läden vorbei, die zu Büros und Lagerräumen umgestaltet worden waren. Der Gemeinschaftsraum war ein riesiger Raum, der einst das Erdgeschoss eines Kaufhauses gewesen war. Mit einem grünen Bodenbelag war er in eine Turnhalle verwandelt worden. Sportgeräte wie Torpfosten, Basketballkörbe und Kricketschläger waren im Raum verteilt. Über der Rückwand hing ein handgemaltes Banner mit der Aufschrift: Willkommen im Ozean der Liebe!
    Etwa fünfzig Kinder waren anwesend, und der Menge unmoderner Schuhe nach zu urteilen, waren drei Viertel von ihnen Survivors. Einige spielten Volleyball, andere Fußball, wieder andere Cricket hinter Übungsnetzen. Ein paar der jüngsten spielten Froschhüpfen und wurden dabei von älteren Teenagern beaufsichtigt. James war überrascht, wie ordentlich es zuging, obwohl keine Erwachsenen zur Aufsicht da waren.
    »Möchtet Ihr etwas ausprobieren?«, fragte Ruth.
    Lauren hatte ein Auge auf ein riesiges Trampolin geworfen und ging mit Mary hinüber. James erblickte ein unglücklich wirkendes Kind in einer Ecke und wies Ruth darauf hin.
    »Ist das nicht Terry aus unserer Klasse? Ich wusste gar nicht, dass er zu euch gehört.«
    Ruth lächelte. »Terrys Vater ist in einer unserer Therapiegruppen.«
    »Er scheint sich hier nicht recht wohlzufühlen.«

    »Er ist ein Teufel«, behauptete Ruth.
    James sah sie verdutzt an. »Wieso nennst du die Leute immer Teufel?«
    Wieder lächelte Ruth; eigentlich schien sie immer zu lächeln. »Wir Survivors glauben, dass die Welt zwischen Engeln und Teufeln aufgeteilt ist, die miteinander Krieg führen. Survivors sind Engel. Alle, die es nicht sind, sind Teufel.«
    »Dann bin ich also ein Teufel?«
    »Nicht, solange du das Potenzial hast, ein Engel zu werden.«
    James zuckte mit den Achseln. »Ehrlich gesagt glaube ich wohl nicht einmal an Gott.«
    »Das tut mir leid für dich«, meinte Ruth knapp.
    »Macht mich das jetzt zu einem Teufel?«
    Ruth schüttelte langsam den Kopf. Sie war vierzehn wie James, aber sie strahlte eine Autorität aus, die sie weit älter wirken ließ.
    »Wenn dich unser Glaube interessiert, James, dann kann ich dir gerne ein Buch darüber geben. Vielleicht könntest du sogar mit einem unserer Berater sprechen, wenn deine Mum es erlaubt. Aber jetzt ist es Samstagabend, und da laden wir alle unsere Freunde in das Gemeindezentrum ein, um zu spielen und Spaß zu haben. Es gibt nur eine Regel: Jeder muss mitmachen!«
    »Was ist mit Terry?«
    »Er ist ein Teufel. Was uns betrifft, so ist er gar nicht da. Also, was möchtest du spielen?«

    James blickte sich in der Sporthalle um und sah Lauren auf dem großen Trampolin mehrere Meter hoch in die Luft springen. Eine Gruppe Volleyball spielender Mädchen fiel ihm ins Auge. Es waren ein paar graue Mäuse darunter, aber die meisten sahen fit aus.
    Ruth folgte seinem Blick. »Volleyball. Das ist eine gute Idee, James.«
    Sie gingen zu den Mädchen hinüber.
    »Hallo zusammen!«, rief Ruth aufgeregt. »Das ist James! Er ist heute zum ersten Mal in

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