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TOP SECRET - Die Sekte

TOP SECRET - Die Sekte

Titel: TOP SECRET - Die Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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eingeladen?«, staunte James.
    »Alle«, bestätigte Lauren, »einschließlich Abigail.«
    James sah Abigail an. »Also, gehen wir oder nicht?«
    Abigail rieb sich mit der mehligen Hand übers Kinn. »Nun, eigentlich wollten wir mit der Gruppe erst in Kontakt treten, wenn wir ein wenig länger in der Gegend wohnen, aber das ist eine sehr günstige Gelegenheit. Ich frage John noch einmal nach seiner Meinung, aber ich glaube, es kann nicht schaden, wenn wir uns da mal blicken lassen.«

14
    Am Samstagmorgen setzte Abigail die Cherubs im Stadtzentrum von Brisbane ab und ließ sie einkaufen und ihre neue Heimatstadt erkunden. Am späten Nachmittag holte sie die drei wieder ab und setzte ihnen eine weitere ausgezeichnete Mahlzeit vor, bevor sie am Abend zur Kommune der Survivors fuhren. Dana blieb zu Hause, damit es nicht so aussah, als ob sie alle furchtbar scharf darauf wären.
    Die Brisbaner Kirche und das baufällige Gemeindezentrum aus der Gründungszeit der Sekte waren heute das Survivors-Museum. Gegenwärtig diente ein aufgegebenes Einkaufszentrum als Gemeindezentrum. Die Leuchtschriften der Läden waren durch Holzkreuze und christliche Sprüche ersetzt worden.
    Auf dem für Tausende Autos angelegten Parkplatz standen weniger als hundert Wagen. Abigail hielt vor dem ehemaligen Haupteingang.
    James grinste Lauren beim Aussteigen an. »Das Angebot des Tages: bekloppte, gehirnzersetzende Religion, nur zwölf neunundneunzig!«
    Lauren kicherte, aber Abigail brachte James zum Schweigen. »James, fall nicht aus der Rolle, und denk daran, mich Mum zu nennen.«
    »In Ordnung, Mummy .«
    Durch die Automatiktür am Haupteingang kamen drei Survivors heraus. James erkannte Ruth, Lauren erkannte
Mary, aber angeführt wurden sie von einem grinsenden Mann mittleren Alters mit rechteckigen Brillengläsern, Bart und Cordjacke.
    »Hallo!«, begrüßte er sie und lächelte Abigail an. »Ich bin Elliot Moss. Fantastisch , dass ihr euch alle die Zeit genommen habt, heute Abend zu uns herauszukommen.«
    Abigail lächelte zurück. »Ehrlich gesagt wollte ich die Kinder nur in der Jugendgruppe abgeben.«
    »Oh«, machte Elliot enttäuscht. »Könnten Sie nicht wenigstens eine kleine Weile bleiben? Drinnen gibt es Kaffee und ausgezeichneten Kuchen. Wie trinken Sie Ihren Kaffee?«
    »Stark und schwarz«, entgegnete Abigail.
    »Dann werden Sie unseren lieben. Er kommt von den Survivors-Plantagen in Nicaragua. Wir liefern ihn an Delikatessenläden und Cafés in der ganzen Welt und sorgen dafür, dass die Bauern anständig bezahlt werden.«
    Abigail warf einen Blick auf ihre Uhr und verriegelte den Wagen mit der Fernbedienung. »Dann komme ich einen Augenblick mit hinein.«
    »Großartig.« Elliot strahlte und führte sie zum ehemaligen Einkaufszentrum.
    Ruth ging mit James und Lauren mit Mary. Sie wurden durch die Automatiktür geführt, unter einem Schild hindurch, auf dem stand: Jede redliche Seele ist hier willkommen. Der Hauptgang war heruntergekommen und wies Spuren geschmackloser 70er-Jahre-Dekoration auf: grelle orangefarbene Bodenfliesen, dunkle
Holzpaneele und farbiges Fensterglas. Es roch muffig, nach zu viel Bodenpolitur und schlechter Lüftung.
    Elliot brachte sie in einen ehemaligen mittelgroßen Laden, in dem sich jetzt ein Empfangsbereich und eine Multimedia-Ausstellung über die Survivors befanden. Die Ausstellungsstücke drehten sich um den christlichen Glauben, Wohltätigkeitsarbeit und die bescheidenen Anfänge der Survivors, weniger um das Fünf-Milliarden-Dollar-Archeprojekt und Joel Regans Vorhersage einer nuklearen Apokalypse.
    An einem Ende des Raumes erzählte ein Mann mit kräftiger Stimme die Geschichte von Regan und seinem Aufstieg vom einfachen Bauernjungen zum religiösen Führer von weltweiter Bedeutung, während auf einem riesigen Bildschirm Archivfotos zu sehen waren, auf denen Regan Bill Clinton, Elvis Presley und dem Papst die Hand schüttelte. Diese Bilder wurden abgelöst von denen zufriedener afrikanischer Frauen, die Getreidesäcke mit dem Logo der Survivors auf dem Rücken trugen, und dem Inneren einer Reparaturwerkstatt für Verkaufsautomaten, die ausschließlich von Behinderten betrieben wurde.
    »Jedes Jahr sammeln die Survivors über zweihundert Millionen Dollar, um den Ärmsten der Welt zu helfen …«
    Mary gab James und Lauren je ein Klemmbrett mit einem Formular und bat sie, hochzusehen. Mit einer Digitalkamera machte sie Fotos von ihnen.
    »Das ist nur eine Formalität«, erklärte sie

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