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TOP SECRET - Die Sekte

TOP SECRET - Die Sekte

Titel: TOP SECRET - Die Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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glauben, der Teufel wird sich aus der Hölle erheben und versuchen, sie umzubringen, wenn mein Vater stirbt, und sie verschanzen sich in dieser Festung hier mit Gewehren, Sprengstoff und Munition, die im Keller lagern. Das ist keine gesunde Kombination.«
    James erinnerte sich daran, dass er ja angeblich dem Glaubenssystem der Sekte verfallen war. »Aber wie kann das denn sein? Das Handbuch der Survivors sagt …«
    Rat brach in Lachen aus. »Ja klar, James. Dein Glaube an die Survivors spielt sich irgendwo zwischen hauchdünn und nicht existent ab.«
    »Das stimmt gar nicht«, beharrte James lahm, während er sich seine Boxershorts anzog.
    Er machte sich Sorgen. Wenn ein Elfjähriger ihn durchschauen konnte, wer konnte das sonst noch?
    »Weißt du was? Als mein Dad zur australischen Armee
gekommen ist, haben sie ihn einen IQ-Test machen lassen, bei dem er auf hundertsechsundneunzig gekommen ist. Das bedeutet praktisch, dass er ein Genie ist. Mich haben sie auch getestet. Rate mal, was ich habe?«
    »Untere dreißig?«, vermutete James grinsend.
    »Eins-neun-sieben«, erklärte Rat. »Ich bin das klügste Kind, das dir wahrscheinlich je unterkommen wird, also versuch nicht mal, mir was vorzumachen.«
    James musste über die Ironie der Situation lachen. »Wenn du so superschlau bist, warum sieht dann dein Hintern aus, als würde ihn eine Rugbymannschaft zum Übungsschießen benutzen?«
    Rat zuckte mit den Schultern. »Ich kriege ständig gesagt, dass ich schlauer bin, als gut für mich ist.«

26
    Wenn keine Nicht-Mitglieder anwesend waren, fand der Gottesdienst bei den Survivors nach Geschlechtern getrennt statt. James und Rat wurden in einen großen Saal gebracht und mussten mit dem Gesicht nach unten auf dem Holzfußboden in der Mitte zweier Kreise liegen, in denen alle Mädchen des Internats saßen. James wusste nicht, was ihn erwartete, aber es war beruhigend, Rat neben sich zu wissen, da der kleinere Junge das Prozedere bereits kannte und nicht sonderlich besorgt schien.

    Georgie leitete den Gottesdienst. Die Instrumente ihrer Wahl waren eine Mundharmonika und eine scheppernde Hawaiigitarre. Nach den üblichen fünfzehn Minuten Klatschen, Singen und Chorsprechen nahm Georgies Stimme einen ernsten Ton an.
    »Die Arche ist ein Ort göttlicher Reinheit. Innerhalb der Arche zu sündigen, bedeutet, den Teufel an den heiligsten Ort der Erde einzuladen. Bevor wir vergeben können, muss solch eine Sünde streng bestraft werden. Der Teufel muss aus den Seelen der Übeltäter herausgeprügelt werden.«
    Freudig zog Georgie ein Holzbrett mit Griff, ein sogenanntes Paddle, aus ihren Shorts und schnippte mit den Fingern. Zwei Mädchen brachten einen Schultisch in die Mitte des Kreises. Beim Aufstehen warf James einen schrägen Blick auf Lauren.
    James wurde ein gepolsterter Gürtel mit einem Klettverschluss um die Taille gelegt, um den unteren Teil seiner Wirbelsäule vor Verletzungen zu schützen, dann zog man ihm die Shorts herunter, sodass sein Hintern frei lag. Er und Rat bekamen ein Stück Plastik in den Mund geschoben, um zu verhindern, dass sie sich auf die Zunge bissen, und mussten sich dann über den Tisch beugen.
    »Es ist die Pflicht derjenigen, deren Würde von diesen perversen und lüsternen Jungen verletzt wurde, vorzutreten und die Bestrafung vorzunehmen«, sagte Georgie und wippte auf den Ballen ihrer bloßen Füße.
    James erschrak, als ein Dutzend Mädchen in blauen
Socken vortraten und eine Reihe bildeten. In der Dusche waren nur sieben oder acht gewesen, aber mit einem Stück Plastik im Mund war James nicht in der Lage, sich darüber zu beschweren.
    »Der ältere Junge ist neu in der Arche, jede einen Schlag«, sagte Georgie. »Rathbone ist eine ständige Bedrohung, gebt ihm drei. Anfangen !«
    Da James’ Kopf über die Tischkante hing, konnte er lediglich einen schrägen Blick von unten durch die Tischbeine auf die Schuhe der Mädchen werfen. Die erste trat vor und nahm das kleine Paddle von Georgie. Es gab einen scharfen Knall, und der Tisch ruckte nach vorne, als Rat seinen ersten Schlag bekam.
    Nach dreien konnte James Tränen in seinen Augenwinkeln sehen.
    »Ich vergebe dir, Rathbone«, sagte das Mädchen mit den blauen Socken und ging weiter zu James.
    James zitterte vor Angst, als er sich auf den ersten Schlag vorbereitete. Die Wucht des Paddles ließ ihn heftig zusammenzucken, aber der Schmerz war geringer, als er befürchtet hatte.
    »Ich vergebe dir, James«, sagte das Mädchen knapp, als es

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