TOP SECRET - Die Sekte
kurzfristige Termingeschäfte, was bedeutet, dass der Anschlag innerhalb der nächsten ein bis zwei Tage erfolgen wird, damit sie viel Kohle machen.«
»Richtig«, sagte James. »Ich werde sehen, was ich herausfinden kann, und versuche, später noch einmal mit euch Kontakt aufzunehmen. Aber ich kann es nicht versprechen, du weißt ja, wie schwer es ist, hier mal eine Sekunde Zeit für sich zu haben.«
Barry Cox befahl den Mädchen, etwas zu schlafen, als sie vom Strand zurückkamen. Dana nahm das Funkgerät
aus ihrem Turnschuh und legte sich mit dem Mikro am Mund unter ihre Bettdecke.
»Hört mich jemand?«, wisperte sie.
Erleichtert hörte sie Johns Stimme an ihrem Ohr »Laut und deutlich, Dana!«
»Gott sei Dank!«, stieß sie hervor. »Hören Sie, John, die Sache ist superheiß! Ich stecke mitten in einer Help-Earth-Operation. Sieht aus, als ob wir ein Supertanker-Terminal angreifen wollten, und zwar entweder heute spät am Abend oder morgen ganz früh.«
»Irgendeine Ahnung, wo das sein soll?«
»Nein, aber der Tanker liegt anscheinend an einem Terminal, wo eine Art gekühltes Erdgas namens LNG hergestellt wird. Haben Sie davon schon einmal gehört?«
»Ich glaube nicht, aber wahrscheinlich macht es das sogar leichter, das Ziel zu identifizieren. Gib mir eine Sekunde, neben mir sitzt jemand von ASIS, sie kennt sich hier aus.«
Angespannt wartete Dana darauf, dass sich John zurückmeldete.
»Okay«, ertönte Johns Stimme. »Sie sagt, in Australien gebe es nur eine Handvoll LNG-Terminals. Offensichtlich exportieren sie Gas nach China und Japan. Das nächste ist nur dreißig Kilometer von hier entfernt. Es ist der größte Arbeitgeber der Stadt.«
»Hört sich ganz nach unserem Zielobjekt an«, meinte Dana.
»Sie sagt, es sei das einzige im nördlichen Australien. Ich habe euch übrigens am Strand durchs Fernglas beobachtet.
Kannst du bestätigen, dass das Barry Cox bei euch war?«
»Ja, ich habe ihn gleich bei unserer Ankunft erkannt. Wissen Sie, wegen dem Bruch, den Bruce ihm zugefügt hat, macht sein Kiefer immer noch komische Knackgeräusche.«
»Wie schrecklich«, spottete John. »Hätte ich gewusst, dass er vor Ort ist, hätte ich Chloe von der Arche hergeschickt.«
»Wieso?«
»Cox hat mich in Hongkong gesehen. Ich darf ihm nicht zu nahe kommen, er könnte sich an mein Gesicht erinnern. Die Frau, die am Strand beim Auto gewartet hat, ist Nina Richards. Sie ist eine Veteranin der Umweltaktivisten. ASIS vermutet schon eine Weile, dass sie mit Help Earth in Verbindung steht, aber bislang gab es noch keine konkreten Anhaltspunkte.«
Die Enthüllung überraschte Dana. »Sind Sie sicher? Sie verhält sich wie ein waschechter Survivor.«
John lachte. »Du dich auch. Ich vermute, dass Help Earth für den gefährlichsten Teil der Operation ein paar Leute brauchte und dass Susie Regan sie ihnen zur Verfügung gestellt hat. Nina glaubt sicher, dass ihr besser spurt, wenn sie sich wie ein Survivor verhält.«
»Und was passiert jetzt?«, fragte Dana. »Wir kennen das Ziel und wissen, dass es irgendwann heute Nacht passieren soll. Bis zu welchem Punkt wollen wir die Vorbereitungen weiterlaufen lassen, bevor wir eingreifen und den Anschlag stoppen?«
»Es wäre einfacher, Barry und Nina festzunageln, wenn wir sie auf frischer Tat ertappen, aber ich will nicht, dass du ein unkalkulierbares Risiko eingehst. Ich muss mit den Leuten von ASIS sprechen und einen Plan ausarbeiten. Funk mich auf jeden Fall an, bevor ihr geht.«
»Okay, ich melde mich später«, bestätigte Dana. »Ich habe hier mein eigenes Zimmer, das ist also wesentlich einfacher als in der Kommune.«
33
Das meiste, was Lauren in den Büros zu Gesicht bekam, war banal: Anfragen aus den Kommunen, der Wechsel von Survivors von einem Ort zum anderen, Rechnungen und Großeinkäufe der Produkte, mit denen die Sektenmitglieder auf der ganzen Welt ernährt und gekleidet wurden.
Sie wusste, dass sie unter diesen Informationen wahrscheinlich die Beweise für die Verbindung von Help Earth mit den Survivors finden würde, doch es gab Tausende von Computerdateien und ganze Räume voller Aktenschränke, und alltäglichen Papierkram von wertvollen Informationen zu unterscheiden, war überaus knifflig. Ihr blieb nichts anderes übrig, als ihre Nase überall hineinzustecken, wo es ging, und das Beste zu hoffen, aber sehr zuversichtlich war
sie nicht. Es konnte Wochen oder sogar Monate dauern, bis sie Glück hatte.
Rat hasste die Arbeit im Büro. Er
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