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Topas

Topas

Titel: Topas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leon Uris
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war der
fürchterliche Preis für das einstige Bündnis mit den
französischen Kommunisten und der Sowjetunion. Ein wunder
Punkt des Präsidenten, sein maßloser Abscheu vor den
Amerikanern, war der Boden, auf dem Topas gedieh. Vielleicht
würde nun das üble Treiben Oberst Gabriel Brunes ein Ende
finden, wenn er als der Meisterverräter Columbine entlarvt
werden konnte.
    Die Inschrift BITTE
ANSCHNALLEN - RAUCHEN EINSTELLEN flammte auf, als die Maschine Orly
anflog. Das Fahrgestell wurde ausgefahren, und das Flugzeug verlor
rasch an Höhe.
    Andre Devereaux hatte
ein Gefühl, als müsse er ersticken.

 
    FÜNFTER
TEIL
    ____________________
    COLUMBINE

 
    80
    Der amerikanische
Präsident eröffnete sein offizielles Tagesprogramm damit,
daß er sich im Garten mit den Gewinnern des Nationalen
Rechtschreibwettbewerbs den Fotografen stellte. Gutgelaunt
unterschrieb er im Beisein der jungen Leute eine Gesetzesvorlage
zur Erziehungsbeihilfe und verteilte anschließend
Kugelschreiber als Souvenirs, Später kam Lowenstein aus
seinem im Erdgeschoß liegenden Büro herauf, um den
ersten Entwurf der bevorstehenden Rede an das Volk zur Kuba-Frage
mit dem Präsidenten durchzusprechen. Sie unterhielten sich
über Änderungen und machten zahlreiche
Randnotizen.
    »Lesen Sie
Wilsons und Roosevelts Kriegserklärungen vor dem Kongreß
nach und fertigen Sie danach für alle Fälle einen Entwurf
an …«, bat der Präsident.
    Dann empfing er die
Raumfahrtleute. Der Präsident befürchtete, sein Eintreten
für das Riesenbudget könne die Kongreßwahlen im
nächsten Monat entscheidend beeinflussen. Der NASA-Chef teilte
ihm mit, daß für kommenden Mai der soundsovielte
Satellitenstart vorgesehen sei.
    Kurz vor Mittag trat
der Ministerrat zu der ersten seiner zwei täglichen Sitzungen
zusammen. Die meiste Zeit hörte sich der Präsident die
Berichte und Meinungsäußerungen nur an, machte sich
Notizen und stellte ein paar Fragen, beteiligte sich jedoch kaum an
der Diskussion.
    Als nächstes
stand Stu Taylor, der Chef des Lateinamerika-Referats, auf der
Tagesordnung. Er teilte dem Präsidenten mit, die Delegierten
der Organisation Amerikanischer Staaten tagten zur gleichen Zeit,
da dem amerikanischen Volk das Quarantäne-Ultimatum
verkündet werde. Taylor war überzeugt, der Präsident
werde bei der OAS einstimmige Unterstützung
finden. 
    Während der
vorausgegangenen Nacht hatten zwei amerikanische
Truppenverbände der Panzerwaffe und der Infanterie ihre
Standorte im Südwesten und äußersten Westen des
Landes verlassen. Auf Anschlußgleisen waren Plattformen mit
Panzern, Artillerie und beweglichem Kriegsmaterial beladen und
ostwärts auf die Reise geschickt worden. Lange Wagenkolonnen
hatten einsatzbereite Truppen zu Militärflugplätzen
gebracht, von wo aus die Soldaten dann an die Ostküste
geflogen
wurden.          
    Vor dem Mittagessen
nahm der Präsident mit seinen Kindern ein Bad im Swimming-pool
des Weißen Hauses.
    Nach dem Essen empfing
der Präsident den indischen Botschafter und versprach ihm,
sich für eine weitere Weizenlieferung einzusetzen.
    General St. James
meldete, daß alle Generalstabsoffiziere in
Schlüsselstellungen etwaige Reisen abgesagt hätten und
Gewehr bei Fuß ständen; sie seien bereit, zur
»Beratung eines Sonderbudgets« ins Pentagon zu
kommen.
    In Hampton Roads,
Virginia, passierte ein Zerstörergeschwader das Leuchtschiff
und preschte südwärts. Versiegelte Befehle wurden
geöffnet. Die Schiffe bezogen ihre Blockadeposition im
Karibischen Meer und hielten ihre Waffen feuerbereit.
    Am Spätnachmittag
drückten McKittrick, der Pressesekretär und General St.
James ihre Besorgnis darüber aus, daß die Presse den
Truppenverschiebungen nach Florida auf der Spur sei. Sie kamen mit
dem Präsidenten überein, die Sache als
außerplanmäßiges Manöver
hinzustellen.
    Dann wurde dem
Präsidenten weiteres Fotomaterial vorgelegt. Ungewöhnlich
schwere Transportschiffe waren aus den Häfen des Ostblocks mit
Kurs auf Kuba in den Atlantik ausgelaufen.
    Um siebzehn Uhr
dreißig hatte der Präsident eine vorbereitende
Besprechung für den Besuch des russischen Außenministers
Wassilij Leonow, der um achtzehn Uhr zu einem einstündigen,
halboffiziellen Gespräch im Weißen Haus erwartet
wurde.
    *
    Leonow war einer der
wenigen überlebenden Sowjetpolitiker von altem Schrot und Korn
und bei weitem der beste Kenner amerikanischer Verhältnisse;
er war früher als Botschafter und als Führer der
UN-Delegation

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