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Topas

Topas

Titel: Topas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leon Uris
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werde
täglich über Ihren Zustand unterrichtet«, sagte
Michael. »Wir werden sehr langsam vorgehen müssen.
Sobald uns der Doktor grünes Licht gibt, fangen wir
an.«
    »Ja, seien Sie
vorsichtig! Ich bin wertvoll… Ich bestehe aber darauf,
daß Devereaux zugegen ist.«
    »Er ist
verreist. Sind Sie damit einverstanden, daß wir die ersten
Verhöre ohne ihn durchführen?«
    »Ja, das
können Sie tun.«
    »Versuchen Sie,
nicht zuviel zu grübeln!« sagte Nordstrom.
    Sie fuhren nach
Washington zurück. Nordstrom empfand keine Freude an seinem
Sieg über den Russen.
    »Ich nehme an,
unter einem Sauerstoffzelt wird einem wirklich vieles klar«,
sagte Sanderson Hooper. »Mike, Sie sagen ja gar
nichts.«
    »Ich denke
nach.«
    »Über Boris
Kuznetow?«
    »Über ihn -
aber hauptsächlich über Devereaux. Welcher Zusammenhang
besteht zwischen den beiden? Warum verlangt Kuznetow nach
Andre?«
    »Es weist darauf
hin, daß Kuznetow gegen Frankreich gearbeitet
hat.«
    »Oder er will
Devereaux zu irgendeinem Zweck benutzen.«
    »Es sieht so
aus, als ob wir alle ihn benutzen«, sagte Hooper.
    »Er sitzt
böse in der Klemme, Frau und Vaterland, Hoop. Ich habe etwas
über seinen Gesundheitszustand erfahren. Vielleicht
hätten wir ihn nicht bitten sollen, nach Kuba zu
fliegen.«
    »Es tut mir
leid, daß er Pech hat«, antwortete Hooper
ungerührt, »aber wir müssen an uns selbst
denken.«

 
    30
    Juanita de Cordoba
fuhr mit ihrem Wagen vor der geschnitzten Tür der Villa vor.
Mit einer schnellen, anmutigen Bewegung schwang sie sich vom
Fahrersitz, raffte ihre Päckchen zusammen und stieß mit
dem Absatz die Tür zu. Emilio, der Hausdiener, kam
herausgestürzt und nahm ihr die Päckchen ab. Sowie sie
die Halle betrat, bemerkte sie den starken
Zigarrenrauch.
    »Rico Parra,
Senora«, sagte Emilio, »er wartet schon über eine
Stunde.«
    Sie verbarg ihr
Mißvergnügen, indem sie die Augen
niederschlug.
    »Schön.«
    Vom Ende der Halle
konnte sie durch die Glastüren auf die Veranda sehen, die
über dem Strand lag. Rico Parra saß dort, die Stiefel
auf dem Geländer, und kaute an einer Banane, die er aus einer
Obstschüssel genommen hatte. Er warf die Schale über das
Geländer, schluckte das letzte Stück hinunter und steckte
sich eine neue Zigarre an.
    Sie betrachtete ihn.
Die grüne Uniform war neu und gebügelt, seine Stiefel
waren blank, und für diesen Besuch waren sogar der
widerspenstige Haarschopf und der Bart in Ordnung gebracht worden.
Als sie näher kam, konnte sie noch einen Geruch wahrnehmen. Er
roch nach Kölnischwasser, als hätte er darin gebadet, um
sich präsentabel zu
machen.             
    Rico hörte ihre
Schritte, ließ seine Stiefel schwer auf den Fliesenboden
knallen und stand auf. Juanita trat ohne ein Wort durch die
Glastür, und seine Blicke folgten ihr mit offensichtlichem
Verlangen.
    »Ich war gerade
in der Nachbarschaft«, platzte er heraus. »Ich -
äh - nächsten Monat finden einige öffentliche
Veranstaltungen statt, und ich dachte, ich könnte Ihr
Begleiter sein.«
    Sie gab ihm keine
Antwort.
    »Nun, Herrgott,
ich hätte einen besseren Empfang erwartet. Ich bin lange genug
weggewesen. Haben Sie meine Briefe bekommen?«
    »Ja.«
    »Paris, Moskau -
Chef der kubanischen Delegation in New York. Nicht schlecht
für den Sohn eines kleinen Bauern, eh?«
    Sie ertrug seine
unwillkommene Anwesenheit weiterhin mit einer stillen Würde,
die den Kontrast zwischen ihnen noch deutlicher machte.
    »Schauen Sie
her, ich habe Ihnen einige schöne Dinge aus Paris mitgebracht.
Frankreich«, fügte er noch hinzu. »Parfüm,
echtes französisches Parfüm und eine Kiste Champagner.
Und hier, eine Petit-point-Handtasche. Sie ist sehr teuer, aber sie
sagte zu mir - Täubchen. Da wußte ich, daß Sie sie
haben sollten.«
    »Ich nehme keine
Geschenke von Ihnen an«, sagte Juanita und beobachtete, wie
sein Gesicht sich verdunkelte.
    »Warum behandeln
Sie mich immer, als wäre ich Dreck?«
    »Rico, diese
Geschichte geht nun schon ein Jahr. Ich habe meine Gefühle
klar zum Ausdruck gebracht. Die Situation ist mir unangenehm. Bitte
lassen Sie mich allein!«
    Er schleuderte seine
Zigarre auf den Boden, zertrat sie unter seinem Stiefel und ging
heftig atmend auf sie zu. Er hielt ihr beide Hände vor die
Augen. »Sehen Sie her! Meine Fingernägel sind sauber.
Sie sind manikürt, genau wie Ihre.«
    Sie wandte ihm den
Rücken und ging auf das Wohnzimmer zu. Er folgte ihr und
flehte: »Juanita - bitte - Sie machen einen

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