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Topas

Topas

Titel: Topas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leon Uris
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nichts gegen Jaffe haben, dachte Nordstrom.
    »Mr. W. Smith,
Rußlandabteilung beim ININ.« Von W. Smith hatte
Kuznetow schon gehört, und er sollte noch viel mehr von ihm
hören.
    »Dr. Billings,
unser Experte für sowjetische Wirtschafts- und
Militärangelegenheiten.« Billings machte einen milden
Eindruck, aber die Fragen, die er stellte, waren scharfsinnig und
treffend.
    Der letzte wurde
vorgestellt. »Mr. Kramer, Spionageabwehr.« Immer der
Feind.
    Dr. Billings sprach
zuerst. Seine Art war wirklich milde. »Meine Kollegen und ich
sprechen fließend russisch. Mr. Nordstrom beherrscht die
Sprache nur mittelmäßig, aber er wird nicht oft hier
sein. Die Unterredung wird in Ihrer Sprache geführt.«
Kuznetow nickte.
    »Wir alle kennen
Ihre Lage«, sagte Nordstrom. »Wir haben es nicht eilig,
wenn Sie müde werden, sagen Sie uns
Bescheid.«
    »Sie haben doch
diesen Herren mitgeteilt, daß ich über vieles nicht
sprechen werde, solange Devereaux nicht zugegen ist?« fragte
Boris.
    »Wir sind alle
darüber informiert«, sagte W. Smith und stützte
sich dabei auf die Ellbogen, als wollte er Kuznetow besser in die
Augen sehen können. »Stört Sie
Zigarettenrauch?«
    »An Tabak ist
mir nur erlaubt, was andere Leute in meiner Gegenwart rauchen.
Blasen Sie also bitte den Rauch in meine
Richtung!«
    »Sie haben
sicher das Tonbandgerät hier gesehen«, sagte Nordstrom.
»Alle Bänder werden abgeschrieben und dann ins Englische
übersetzt. Sie können Berichtigungen vornehmen, nachdem
Sie das Transkript gelesen haben. Sind Sie damit
einverstanden?«
    Boris stimmte schnell
zu, dankbar, daß die ganze Geschichte ohne
Polizeistaatmethoden oder Drohungen durchgeführt werden
sollte.
    »Bitte
schießen Sie los, meine Herren!« sagte
Nordstrom.
    »Ich werde
anfangen«, sagte Kramer von der Abwehr, während er seine
Notizen überflog.
    »Name?«
    »Boris
Alexandrowitsch Kuznetow.
    »Decknamen?«
    »Ich habe viele,
aber das kommt später.«
    »Geburtsort?«
    »Smolensk.«
    »Geburtsjahr?«
    »Neunzehnhundertsechzehn.
Ein Revolutionskind.«
    »Familie?«
    »Meine Mutter
starb, als ich drei Jahre alt war. Da hatte ich noch meinen Vater,
eine Schwester und einen älteren Bruder.«
    »Hat Ihr Vater
an der Revolution teilgenommen?«
    »Nein, er hatte
kein Interesse daran. Er war Zimmermann, wie der Vater von
Jesus.«
    Als Kramer sich ein
Lächeln nicht verkneifen konnte, übernahm Dr. Billings
das Verhör, langsamer und leiser.
    »Ihre
Schulbildung. Wo haben Sie die Volksschule
besucht?«
    »In
Smolensk.«
    »Welche Nummer
hatte Ihre Schule?« - eine Zwischenfrage von W. Smith, der am
unteren Ende des Tisches saß.
    »Zweiundsechzig.«
    »Wo stand
sie?« fragte W. Smith.
    »Puschkin-Allee,
in der Nähe der Brofka-Straße.«
    »Da war eine
Tabakfabrik etwa einen Häuserblock entfernt, nicht
wahr?«
    »Nein. Keine
Tabakfabrik.«
    »Meine
Unterlagen zeigen eine Tabakfabrik.«
    »Dann stimmen
Ihre Unterlagen nicht.«
    »Ihre Schule war
ein vierstöckiges Gebäude«, sagte
Kramer.
    »Nein,
zweistöckig. Sie hätte dringend einen neuen Anstrich
gebraucht.«
    »Würden Sie
uns die Restaurants in Ihrer Gegend nennen?«
    Er gab sie an.
Smolensk wurde gründlich unter die Lupe genommen, Straße
für Straße.
    Sie stellten ihm eine
Reihe von Fragen, die schließlich das Bild einer normalen,
armen, arbeitsamen Familie, ohne tiefere Beziehung zur sowjetischen
Politik, ergaben.
    »Wann begannen
Sie sich für den Kommunismus zu interessieren?« fragte
Dr. Billings.
    »Nun, in dieser
Zeit mußte man sich für etwas entscheiden.
Während der Konterrevolution
sympathisierten wir mit den Roten, gegen die Weißen. Wir
wurden Mitglieder der Pioniere, zuerst mein Bruder, dann ich, als
die Roten die Macht übernommen hatten. Allerdings waren die
Pioniere oder die Jugendbewegungen zuerst nicht gut organisiert.
Mein wirkliches Interesse begann, als ich 1931 ins Gymnasium
eintrat. Ich trat dem Komsomol bei und war in unserer Einheit recht
aktiv.«
    ,.Sie gingen in
Smolensk ins Gymnasium?«
    ,Ja«
    W. Smith, der
Rußlandexperte, leitete das Verhör zum großen Teil
und stellte eine Menge Fangfragen. Boris ließ sich nicht aufs
Glatteis führen. Gelegentlich zeigte er galligen Humor und gab
ihnen eins drauf.
    »Nun, welche
Stellung hatten Sie vor Ihrem Übertritt?« fragte Kramer
plötzlich, weit vorgreifend.
    »Erstens, Mr.
Kramer, bin ich nicht übergetreten. Man tritt aus freien
Stücken über. Ich floh, um mein Leben zu retten, ich
hatte keine Wahl. Zweitens

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