Topas
lieferte
sie an Gorin?«
»Ich werde
darüber sprechen, wenn Devereaux zurück
ist.«
Nordstrom brach die
Sitzung ab. Boris spürte eine gewisse Spannung und Eile, als
er in sein Zimmer zurückgebracht wurde. Jaffe von der
französischen ININ-Gruppe wurde, nachdem die anderen gegangen
waren, von Nordstrom und Hooper gebeten, bei ihnen zu
bleiben.
»Wir sind
gestern einen bedeutenden Schritt weitergekommen«, sagte
Nordstrom zu Jaffe. »Wir haben sechs gemeinsame Leser
für die NATO-Dokumente herausgefunden, die uns Kuznetow
übergeben hat. Drei von ihnen sind aus anderen Ländern,
und wir halten sie unter Beobachtung. Die anderen drei sind
Franzosen.«
»Wer?«
»Oberst Galande
im Luftwaffen-Planungsstab.«
Jaffe
nickte.
»Zwei
Zivilisten. Guillon, technischer Berater in der Dienststelle des
Generalstabschefs.«
»Kenne ich
oberflächlich. Würde mich
überraschen.«
»Jarre, der
NATO-Wirtschaftsreferent.«
Jaffe spielte mit
seinem gewaltigen Schnurrbart. »Oberst Galande, Guillon und
Jarre«, sagte er nachdenklich.
»Wir haben
Bedenken, damit zum französischen SDECE zu gehen«, sagte
Hooper.
»Sie haben allen
Grund dazu«, bestätigte Jaffe.
»Wir haben von
uns aus keine Möglichkeit, Franzosen zu
überwachen«, sagte Michael.
»Leon Roux, Chef
der Abteilung für innere Sicherheit bei der französischen
Sûreté«, sagte Jaffe. »Die
Sicherheitspolizei ist etwas ganz anderes. Roux war immer bereit,
uns zu helfen, und außerdem hat er, offen gesagt, für
die meisten der SDECE-Leute nicht allzuviel
übrig.«
»Fliegen Sie
heute abend nach Paris! Sprechen Sie mit Roux, und versuchen Sie,
ihn dazu zu bewegen, diese drei Verdächtigen unter Beobachtung
zu stellen und ihre Vergangenheit zu überprüfen - und die
verdammte Geschichte nicht laut werden zu lassen!«
»Auf Roux
können wir uns verlassen.«
Sanderson Hooper
stieß einen tiefen, sorgenvollen Seufzer aus. »Ich
möchte wissen, womit Kuznetow am Ende
herauskommt.«
»Wir werden es
ziemlich bald erfahren. Devereaux wird in Miami
zurückerwartet.«
»Wenn er
überhaupt zurückkommt«, sagte Mike.
Jaffe stand vom Tisch
auf. Er war in Gedanken schon beim Packen. Er mußte das
ININ-Flugzeug in Andrews erreichen und in Paris zusehen, daß
er Roux sofort treffen konnte. »Hoop und Mike, machen Sie
einen großen Kreis um Jarres Namen!«
»Warum?»
«Fiel mir im
Augenblick so ein.«
45
Der Wagen der
französischen Botschaft hielt vor dem Hauptgebäude des
Flughafens Rancho Boyeros. Botschafter Alain Adam ging mit
Devereaux zum Schalter der KLM, dem einzigen, an dem Betrieb
herrschte.
»Was haben Sie
bloß in dieser Tasche?« fragte Alain, als er die
Reisetasche sah, die Juanita de Cordoba Andre gegeben
hatte.
»Nur die Post.
Halten Sie sie bitte, während ich mich
anmelde.«
Andre tat
gleichgültig, als er den Mann in einer schlechtsitzenden
KLM-Jacke hinter dem Schalterangestellten erblickte. Er
gehörte zur kubanischen G-2 und hätte sich ebensogut
gleich ein Plakat umhängen können.
»Diese zwei
Taschen«, sagte der G-2-Mann.
»Ich nehme sie
mit an Bord.«
»Sie sind zu
groß.«
»Ich bin
Diplomat.«
»Tut mir
leid.«
»Ich habe nicht
die Absicht, sie aus der Hand zu geben.«
»Legen Sie sie
auf die Waage!«
»Nein.«
»Wir haben
Warnungen vor einem Bombenanschlag erhalten. Sämtliches
Gepäck wird gewogen und untersucht.«
»Tut mir
leid!«
Der G-2-Mann starrte
ihn an. Andre gähnte gelangweilt.
»Tragen Sie ihn
ein!« sagte der G-2-Mann schließlich.
Die Hand des
Schalterangestellten zitterte bei der Prüfung der Flugscheine.
»Am Ende des Korridors, Sir. Warteraum Nummer
drei.«
Andre nahm seine
Reisetasche und ging mit Alain Adam langsam auf den langen Gang zu.
Am Kopfende der Halle wurde er von einem Posten barsch
gestoppt.
»Sie werden sich
hier von Ihrem Freund verabschieden. Besucher dürfen nicht in
die Warteräume.«
Andre sah sich um und
erblickte die überall herumstehenden G-2-Männer. Zwei von
ihnen stellten sich hinter ihn, um ihm den Weg zum Ausgang
abzuschneiden. Alle anderen abreisenden Passagiere wurden in die
Warteräume eins und zwei geschickt. Er würde im Raum drei
allein sein. Natürlich. In Juanitas Reisetasche war
etwas, was sie
selbst und hundert andere Kubaner in die größten
Schwierigkeiten bringen konnte. Das Spiel war eröffnet!
KLM-Maschine landet in Miami. Französischer Diplomat
vermißt. Die Kubaner würden sich dumm stellen,
würden eine Passagierliste vorzeigen, auf der sein
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