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Topas

Topas

Titel: Topas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leon Uris
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klopfte es an der Tür der Villa. Juanita war
erstaunt, Alain Adam mit dem Wagen der Botschaft warten zu sehen.
Es war das erstemal, daß er so früh aufgestanden war, um
Andre zum Flugplatz zu bringen. Offensichtlich, dachte sie, war da
etwas nicht in Ordnung - und eine schreckliche Welle von Angst
durchfuhr sie … sie werden ihn umbringen! Schweigend packten
sie seine Taschen in den Wagen. Die einzigen Geräusche waren
das Knirschen ihrer Schritte auf dem Kies und der Knall des
Kofferraumdeckels.
    Andre küßte
sie auf die Wange. »Wenn ich nach dir schicke - komm!«
Er stieg vorn neben dem Botschafter ein, warf ihr einen letzten
Blick zu und schloß die Tür. Juanita wurde kleiner und
kleiner, während der Wagen sich durch das eiserne Tor
entfernte. Andre blickte zurück und sah die letzte Bewegung
ihrer winkenden Hand. flaya con
Dios«, flüsterte Juanita de Cordoba,
als sie ihren Blicken entschwanden. »Gott sei mit
dir!«
    Einen Augenblick
später funkten zwei G-2-Männer in einem Wagen ohne
Nummer, daß Devereaux die Villa verlassen habe. Munoz erhielt
die Nachricht im Grünen Haus. Er rief Rico Parra in seinem
Büro an. Parra war die ganze Nacht aufgewesen und hatte
versucht, Castro zu erreichen. Er war müde und
gereizt.
    »Devereaux ist
unterwegs zum Flughafen«, meldete Munoz.
    »Fahren Sie
hin«, herrschte Parra ihn an, »und warten Sie! Warten
Sie auf meinen Anruf! Und wehe Ihnen, Munoz, wenn Sie mir Mist
machen!«
    »Jawohl, compadre.«
    »Compadre - Arschloch!« Er
legte auf. Luis Uribe, sein Sekretär, stellte einen cafecito vor ihn hin. Uribes
Familie hatte sich irgendwie aus Kuba davongemacht, aber er hatte
jetzt keine Zeit für den Mann. Rico stürzte den cafecito mit einer ruckartigen
Bewegung des Handgelenks hinunter und knurrte. »Fidel!«
schrie er. »Wo bist du, du Schwein!« Er starrte lange
das stumme Telefon an. »Uribe! Haben Sie alle seine Weiber
angerufen?«
    Uribe machte eine
Geste völliger Hilflosigkeit.
    Rico Parra ließ
nervös seine Fingergelenke knacken. Alles war geplant und in
Bewegung gesetzt, um Devereaux zu erledigen. Er brauchte nur noch
Castros Wort. Als das Telefon klingelte, stieß Rico einen
Seufzer aus. Uribe nahm den Hörer ab, meldete sich und sah
seinen Chef verblüfft an.
    »Es ist - Senora
de Cordoba …«
    »Juanita
… um diese Zeit… aber natürlich.« Er
riß Uribe den Hörer aus der Hand und schickte ihn mit
einer Handbewegung hinaus. »Hallo, hier ist Rico
Parra.«
    »Hallo, Rico!
Hier ist Juanita de Cordoba. Ich möchte Sie
sehen.«
    Rico wartete, bis sich
sein Herzklopfen beruhigte. »Wir können uns später
sehen, zu einer passenderen Stunde.«
    »Nein. Ich
muß Sie jetzt sehen.«
    »Also gut.
Kommen Sie in mein Büro!«
    »Nein. Ich
möchte mit Ihnen allein sein - um etwas Vertrauliches zu
besprechen. Könnten Sie in meine Villa
kommen?«
    Die Sache war Rico
nicht geheuer. Eine Falle? Er hockte in seinem Sessel und trommelte
mit den Fingern auf der Schreibtischplatte. »Juanita«,
sagte er. »Kennen Sie die Bahla del Sol?«
    ..Ja,«
    »Ich habe eine
Villa dort. Kommen Sie dorthin? - Nehmen Sie am Eingang die rechte
Abzweigung und folgen Sie der Bucht genau zwei Kilometer weit! Sie
können das Haus nicht verfehlen. Eine große weiße
Mauer und der Name Casa de Revolution über dem Tor.
Vorn ist die Wohnung des Hausmeisters. Er wird Ihnen den
Schlüssel geben. Es haben dort schon öfter Frauen auf
mich gewartet, so daß es nicht ungewöhnlich erscheinen
wird. Wenn Sie jetzt von Havanna abfahren, sind Sie in etwa einer
Stunde dort.«
    »Ich werde Sie
dort erwarten.«
    Parra legte auf,
völlig durcheinander. »Uribe!«
    »Ja, Senor
Parra?«
    »Ich fahre
für eine Weile weg. Wenn Munoz anruft, sagen Sie ihm, es hat
nichts zu geschehen, bevor ich persönlich den Befehl
gebe!«
    »Ja,
Senor.«
    »Versuchen Sie
weiter, Castro zu erreichen!«
    »Ja«,
sagte Uribe und zog sich in das Büro nebenan
zurück.
    Parra rief die Casa de
Revolution an; der Chef des Wachkommandos
meldete sich am Apparat. »Hier ist Rico. Ich erwarte eine
Frau, die in etwa einer Stunde ankommen wird. Durchsuchen Sie sie
auf Waffen und halten Sie sie dann im Hauptgebäude fest, bis
ich komme! Stellen Sie die Wachen rings um das Grundstück
auf!«
    »Was ist denn
los?«
    »Es könnte
ein Trick der Widerständler sein - vielleicht auch nicht
« Rico Parra nahm seinen Leibriemen mit der Pistole vom
Garderobenhaken, schnallte ihn um und verließ das
Büro.

 
    44
    Boris Kuznetow
entwickelte

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