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Topchter der Köingin Tess 1

Topchter der Köingin Tess 1

Titel: Topchter der Köingin Tess 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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»Kavenlow, es tut mir leid«, flüsterte ich.
    Er unterbrach mich mit erhobener Hand. »Ich bin nicht derjenige, bei dem du dich entschuldigen solltest.«
    Ich warf der Prinzessin einen Blick zu. Sie erwiderte ihn höhnisch und gab sich nicht die geringste Mühe, ihre Gefühle zu zügeln. »Sie sollte sich bei mir entschuldigen«, erwiderte ich. »Sie hat mich als schmutzig bezeichnet. Als gierige Bettlerin.«
    Er streckte die Beine dem Feuer entgegen und zog seinen langen Umhang zurück, um sich von den Flammen wärmen zu lassen. »Du bist schmutzig.«
    Es schnürte mir die Kehle zu. Ihre Beleidigungen waren nicht der Grund, weshalb ich sie geschlagen hatte, aber ich brachte es nicht über mich, ihm zu sagen, dass meine Eltern tot waren. Es hätte regnen müssen. Schlimmer konnte es nicht mehr werden. »Sie hat gesagt, sie hätten mich nicht geliebt«, hauchte ich.
    »Aber natürlich haben sie dich geliebt.« Er versuchte, meinen Blick aufzufangen. »Du warst ihre Tochter.«
    »Kavenlow …« Ich holte Luft, um ihm zu sagen, dass sie tot waren, und zögerte dann. Er hatte in der Vergangenheitsform von ihnen gesprochen. Tränen brannten mir in den Augen, als ich aufblickte und in seinem Gesicht den sanften Ausdruck geteilter Trauer sah. »Ihr wisst es schon?«, fragte ich mit zitternder Stimme.
    Er nickte, den Blick aufs Feuer gerichtet. »Duncan hat es mir erzählt. Es tut mir leid. Nachdem ich gestern auf einen Attentäter gestoßen bin, habe ich so etwas schon vermutet. Sie waren gute Menschen und hätten ein viel besseres Schicksal verdient. Erzählst du mir, was geschehen ist? Oder erklärst mir zumindest Garretts Gründe dafür?«
    Das kann ich. »Garrett handelt auf eigene Faust«, berichtete ich und wunderte mich über meinen ruhigen Tonfall. Ich musste innerlich tot sein. »Er hat meine Mutter getötet, weil mein Vater ihm nicht verraten wollte, wo die da ist.« Ich warf einen Blick zu der Prinzessin hinüber. Sie konnte mich nicht hören, doch sie hatte offenbar meine unglückliche Miene bemerkt, denn sie starrte mich mit leerem Blick an. »Vater ist gestorben … um ihren Tod zu rächen und mir eine Chance zur Flucht zu verschaffen.« Ich holte tief Luft und erinnerte mich daran, wie der Dolch des Gardisten an meiner Kehle gezittert hatte. »Garrett will diese Hochzeit unbedingt, um seinem Anspruch auf den Thron Rechtmäßigkeit zu verleihen. Sonst könnte sich sein Vater die Schiffe und Häfen selbst nehmen, im Zuge eines Krieges, den sein Sohn angefangen hat.«
    »Garrett verschafft sich selbst ein Königreich«, hauchte Kavenlow. »Geschickt …«
    »Meine Eltern sind tot!«, rief ich aus. »Was soll daran geschickt sein?«
    Die Prinzessin schnappte nach Luft und wurde blass. »Tot?«, fragte sie mit zitternder Stimme. Ihr hübsches Gesicht verzerrte sich vor Angst, und sie sprang auf. Sie klammerte sich an Thadds Arm fest, sah aber Kavenlow an. »Ihr sagtet, es würden noch Jahre vergehen, bis ich Königin werde!«, rief sie. »Ihr habt es versprochen!«
    Kavenlow sank in sich zusammen. »Tess …«, murmelte er. »Immer zum ungünstigsten Zeitpunkt, wie ein Wirbelsturm.« Er richtete sich wieder auf. »Ich bitte um Vergebung, Prinzessin Contessa«, sagte er förmlich. »Mir war nicht bewusst, dass Prinz Garrett von Anfang an verräterische Absichten hatte.«
    Das Herz wurde mir noch schwerer. »Wie konntet Ihr zulassen, dass sie mir ihren Namen geben?«, flüsterte ich. Gehörte denn gar nichts mir? Würde sie mir alles wegnehmen, bis hin zu meinem Namen?
    »Ihr habt es versprochen!«, heulte die Prinzessin, während Thadd sich um sie bemühte. »Ich will nach Hause! Ich will nicht in einer Stadt leben. Ich wollte nie eine Prinzessin sein. Ich werde keinen Prinzen heiraten. Es ist mit gleich, wie gut er aussieht!«, jammerte sie, und ihr glattes Haar fiel ihr ins Gesicht.
    Ich seufzte und stimmte ihr insgeheim zu. Kavenlow rieb sich mit den Fingerspitzen die Schläfen. Er blickte zwischen mir und der in Panik verfallenen Prinzessin hin und her und stand auf. »Tess, komm mit mir, wir holen eure Pferde. Ihr seid doch nicht zu Fuß unterwegs, oder?«
    Dumpf schüttelte ich den Kopf und stellte meinen Becher beiseite. Thadd und Duncan beugten sich über die Prinzessin, die tränenüberströmt neben dem Wagen saß und hysterisch weinte, und versuchten, sie zu beruhigen. Kavenlows Nacken war steif, und er vermied es, sie anzusehen, als er mich beim Ellbogen nahm und den dunklen Pfad entlangdrängte.
    Ich

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