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Topchter der Köingin Tess 1

Topchter der Köingin Tess 1

Titel: Topchter der Köingin Tess 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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erstarrte. »Stolz! Er hat sie ermordet! Wenn das keine Rechtfertigung ist, was dann?«
    »Ihn zu töten, ist unnötig, und ich erlaube es dir nicht.«
    »Kavenlow!«
    »Nein. Costenopolis gehört mir, nicht dir. Es kann keine zwei Spieler für ein Königreich geben. Den Regeln gemäß bist du immer noch eine Figur. Ich bin der Spieler. Und du wirst Prinz Garrett nicht töten. Ich verbiete es dir!«
    Meine Überraschung darüber, dass er mir einen direkten Befehl erteilte, schlug sofort in Verlegenheit um. Ich war nicht mehr die Prinzessin, nicht einmal mehr zum Schein. Ich war sein Lehrling. Das machte mir nicht so viel aus, wie ich erwartet hätte – da ich die vergangenen Tage immerhin damit zugebracht hatte, gar nichts zu sein. »Aber sie sind tot«, protestierte ich, während wir weitergingen.
    Mit trauriger Miene blickte er von den Schemen der wartenden Pferde zu mir zurück. »Tess, mein Vorgänger als Spieler von Costenopolis war kein angenehmer Mann. Er hat die Menschen auf abscheuliche Weise benutzt, und seinetwegen haben Costenopolis und Misdev Krieg gegeneinander geführt.«
    »Was hat das damit zu tun, dass Garrett offenbar über die Gerechtigkeit erhaben ist?«, fragte ich.
    »Hör mir zu, dann sage ich es dir«, erwiderte er, und ich verzog das Gesicht. »Ich war als Lehrling schon weit fortgeschritten, als ich für mich entschied, keine Aggression zu nutzen, um Macht und Reichtum meines Königs zu mehren. Ich wollte es mit Handel versuchen. Mein Meister und ich gerieten in Streit, und er versuchte mich zu töten, als offenbar wurde, dass ich seine Pläne für Eroberungen auf dem Seeweg nicht fortführen würde. Ich musste ihn töten und bin nur knapp mit dem Leben davongekommen.«
    Ich unterdrückte ein Schaudern bei der grässlichen Vorstellung, dass jemand, dem ich vertraute, mich zu ermorden versuchte.
    »Sobald die anderen Spieler herausfanden, dass ich meinen Meister getötet hatte, musste ich mein ganzes Geschick aufwenden, um sie zu besänftigen. Sie befürchteten, ich würde den König von Costenopolis dazu aufstacheln, ihre eigenen Spiele direkt zu bedrohen. Sie vermuteten, ich hätte vor, den ganzen Kontinent an mich zu reißen, und wollten mir nicht glauben, dass ich meinen Meister getötet hatte, um ihn genau daran zu hindern. Irgendjemand, ich bin bis heute noch nicht dahintergekommen, wer, hat die Prophezeiung vom Roten Mond in die Welt gesetzt, um die königliche Blutlinie von Costenopolis aussterben zu lassen und mich damit zurückzuwerfen.«
    »Dann ist das eine Fälschung?«, fragte ich ungläubig, und meine Füße scharrten über den Boden, als ich abrupt stehen blieb. »Nichts als eine Lüge?«
    Sein um Verzeihung heischender Blick war selbst in der Dunkelheit unverkennbar. »Die meisten Prophezeiungen werden von Spielern in Umlauf gebracht, um ihre zukünftigen Absichten kontinentweit bekannt zu geben.«
    Während ich noch dastand und versuchte, das zu begreifen, nahm Kavenlow mich bei der Schulter und führte mich zu den Pferden. Sie beobachteten uns, und Jecks Pferd warf ungeduldig den Kopf hoch. »Ich war nicht besonders traurig, als Misdevs letzter Spieler an der Schwindsucht gestorben ist«, bemerkte Kavenlow. »Hauptmann Jeck kenne ich nur vom Hörensagen, doch in den Hochzeitsplänen waren ganz deutlich Spuren seines Willens zu erkennen.«
    Ich schwieg, während wir die Reitkissen locker befestigten und die Pferde beluden. Mir gingen zu viele Gedanken durch den Kopf, und immer wieder kehrten sie zur Prophezeiung vom Roten Mond zurück. Das höllenverbrannte Ding war eine Fälschung gewesen? Wozu hatte ich dann all dieses Elend ertragen?
    »Wo hast du diese Pferde her?«, fragte Kavenlow, während er Ruß’ Huf kontrollierte. Er stellte ihn wieder ab und tätschelte ihr Hinterteil.
    Ich verschnürte gerade ein Bündel auf Jecks Pferd und war froh, dass die mondlose Nacht mein Gesicht verbarg, als ich zu ihm aufblickte. »Der Grauschimmel gehört Duncan. Die beiden anderen …« Hitze stieg mir ins Gesicht. »Warum?«, fragte ich. Wenn er erfuhr, wo ich sie herhatte, würde er mich zwingen, sie zurückzubringen, und dann würde die Prinzessin sie bekommen.
    Kavenlow sah mich über den Rücken von Jecks Pferd hinweg an. »Das sind meine Pferde.«
    Ich verzog bestürzt das Gesicht. Kavenlow hatte sie gekauft? Für sie? »Du hast ihr Pferde gekauft?«, fragte ich kleinlaut. »Als Verlobungsgeschenk?«
    »Nein!« Kavenlow kam um das Pferd herum und packte mich bei den

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