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Topchter der Köingin Tess 1

Topchter der Köingin Tess 1

Titel: Topchter der Köingin Tess 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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Teufel tut Ihr da?«, fragte er Jeck. »Raus mit Euch! Raus, oder ich lasse Euch als Aufständischen hängen. Die Prinzessin ist aus dem Palast entkommen. Geht und holt sie zurück, falls Ihr glaubt, dazu fähig zu sein.«
    Jeck runzelte die Stirn und strich sich mit einer in Leder gehüllten Hand über den Bart. »Ihr macht es mir wirklich schwer, mich dafür zu rechtfertigen, dass ich Euch am Leben erhalte, Prinz Garrett.«
    »Wer soll mich schon töten?«, rief Garrett, und sein Atem bewegte mein Haar. »Ich bin derjenige mit dem Schwert!«
    Jeck kniff die Augen zusammen. »Ihr seid derjenige mit dem Giftpfeil an der Pulsader – Ihr Narr.«
    Garrett schnappte erschrocken nach Luft. Er spannte die Muskeln, um beiseitezuweichen, und ich packte seinen Arm so fest, dass meine Fingerknöchel weiß wurden.
    »Rührt Euch nicht«, flüsterte ich, und der Geruch seiner Angst vermengte sich mit dem Fliederduft und dem Gestank des toten Gardisten. »Lasst das Schwert fallen.«
    »Lass die Nadel fallen, Hafenhure«, sagte Garrett. »Oder ich durchbohre dich auf der Stelle.«
    Jeck schüttelte den Kopf. »Das ist mein Schwert, Prinz Garrett. Die Klinge ist ein Knochenbrecher. Sie ist nicht scharf genug, um ohne den richtigen Schwung zu verletzen, und das weiß sie genau.«
    »Zur Hölle sollt ihr alle verdammt sein!«, brüllte Garrett. »Schafft sie mir vom Leib, Hauptmann!«
    Ich piekste ihn mit dem Fingernagel, und er keuchte vor Angst auf. Mein Rücken, an seine Brust gepresst, wurde feucht von seinem Schweiß. Wenn er es wirklich versuchte, könnte er mir möglicherweise entkommen, aber ich glaubte nicht, dass er das riskieren würde. Er hatte das Gift schon einmal zu spüren bekommen. »Lasst es fallen«, sagte ich, und das Schwert landete mit einem dumpfen Schlag auf dem Boden. Ich tat einen flachen Atemzug. »Lasst meinen Hals los.« Er gehorchte.
    Ich schob mich langsam an seinem vor Angst stinkenden Körper vorbei, bis ich hinter ihm stand und ihm den Pfeil an den Hals hielt. Er stand stocksteif da. Seine Ader pulsierte heftig und schnell. Wenn ich da hineinstach, würde das Gift direkt in sein Gehirn strömen. Er würde binnen Sekunden zu Boden gehen und beinahe auf der Stelle sterben. »Ich höre, Hauptmann Jeck«, sagte ich. »Allerdings muss ich Euch recht geben, dass es mir immer schwerer fällt, seinen Tod aufzuschieben.«
    Jeck stand mitten in meinem Salon, und seine Stiefel berührten beinahe den toten Soldaten. »Ich würde ihn auch lieber tot sehen, allerdings gibt es keinen guten Grund, ihn jetzt zu töten, und mehrere gute Gründe dafür, ihn am Leben zu lassen.«
    Garrett rang nach Atem. »Du verräterischer Hund!«, schrie er. »Ich bringe dich vor meinen Vater, und seine Wölfe werden dir die Eingeweide herausreißen!«
    »Haltet den Mund«, sagte ich und wandte mich dann leiser an Jeck: »Ich habe mir geschworen, ihn zu töten, und das werde ich auch tun.«
    Jeck lächelte. Es war ein aufrichtiges Lächeln, ganz ähnlich wie sein erstes, das ich in ebendiesem Raum gesehen hatte. »Lass ihn mit der Erinnerung leben, dass du ihn besiegt hast.«
    »Nichts, was ich getan habe, ist von Bedeutung«, erwiderte ich bitter, »solange ich ihn nicht getötet habe.«
    Jeck schüttelte den Kopf. »Du hast mich davon überzeugt, dass du halten kannst, was dir gegeben wurde«, sagte er. »Die anderen werden meinem Beispiel folgen.«
    Ich biss mir auf die Lippe und fragte mich, ob ich ihm trauen konnte. Es klang zu einfach. »Dann die anderen Könige«, beharrte ich in dem Wissen, dass Garrett zu viel hörte, doch er würde ohnehin sterben, also spielte das keine Rolle. »Sie werden Costenopolis in Fetzen reißen, wenn ich Garrett mit dem Mord an meinen Eltern davonkommen lasse.«
    Jecks Miene wurde grimmig. »Dieses Risiko besteht immer, aber – äh – niemand von wahrer Bedeutung wird sich gegen dich verschwören. Wenn du Garrett jedoch tötest, wird es mir unmöglich sein, König Edmund da zu halten, wo er hingehört. Deine Vorstellung, du könntest ihn davon überzeugen, dass der Mord an seinem Sohn gerechtfertigt war, ist ein Irrtum. Ganz gleich wie dumm Garrett ist, er ist immer noch sein Sohn. Sein Tod wird den Krieg auslösen, den du verhindern wolltest. Das weißt du auch. Deshalb hast du ihn beim ersten Mal nicht getötet.«
    »Aber er hat sie ermordet«, protestierte ich. Meine Hand bebte, als ich mich daran erinnerte, dass er sie wie Tiere im Park hatte verscharren lassen. Garrett stockte der Atem,

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