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Topchter der Köingin Tess 1

Topchter der Köingin Tess 1

Titel: Topchter der Köingin Tess 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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Peitsche fallen, damit er mich nicht zu sich zerrte. Rote Flecken erschienen auf seinen Wangen, und er bleckte die Zähne. »Komm hierher«, sagte er und schleuderte die Peitsche in eine Ecke. Ich stürzte mich auf mein zerstörtes Blasrohr. Neben dem toten Gardisten fiel ich auf die Knie und tastete zwischen den Holzsplittern nach Metall. Als ich den Atem ausstieß, klang es wie ein Schluchzen.
    »Steh auf, damit ich dich vernünftig töten kann.« Garrett packte mich an der Schulter und riss mich hoch.
    Ich warf mich herum und versuchte, mich ihm zu entwinden. Den Blick fest auf sein blutiges Schwert geheftet, tastete ich blindlings auf dem Frisiertisch hinter mir nach irgendetwas Nützlichem. Fläschchen klapperten und kullerten davon. Er holte mit dem Schwertarm aus, und seine Augen glänzten fiebrig.
    »Lasst mich los!«, schrie ich. Meine Finger schlossen sich um einen Parfümflakon. Ich packte ihn und schlug zu. Meine geschlossene Faust traf Garrett ins Gesicht. Er lockerte leicht den Griff und wich ein Stückchen zurück. Sein Gesicht nahm einen Ausdruck entrüsteter Überraschung an. Ich schleuderte den Flakon nach ihm. Er duckte sich. Das Glasfläschchen zersprang auf dem Boden. Fliederduft übertünchte den Gestank nach Blut und Galle des toten Gardisten. Garrett befühlte seinen Kiefer, und sein Blick wurde mörderisch.
    »Hure!«, brüllte er über das laute Poltern an der Tür hinweg.
    Schräg hinter ihm auf dem Boden sah ich Metall zwischen den Überresten meines Blasrohrs schimmern. Ich stürzte mich darauf. Meine Finger tasteten hastig zwischen den Splittern umher. Ich sog scharf den Atem ein, als ich den metallenen Pfeil fand – er war noch ganz. Ich richtete mich auf die Knie auf und verbarg den Pfeil in der Faust.
    Mit einem donnernden Krachen gab der Riegel an meiner Tür nach. Ich riss den Kopf hoch. Die Tür knallte gegen die Wand. Jeck stand auf der Schwelle. Seine Miene war zornig, das Kinn entschlossen gereckt. Hinter ihm wanden sich mehrere Leiber am Boden. Noch während ich hinsah, sackte ein Gardist an der Wand zusammen, rutschte daran herunter und blieb neben seinen Kameraden liegen. Jeck hatte die Männer als Rammbock benutzt.
    Meine Angst verlieh mir Kraft. Ich hechtete zum Fenster. Jeck durfte mich nicht erwischen! Ich würde den Sturz riskieren.
    »Ich habe doch gesagt, Ihr sollt draußen bleiben!«, fauchte Garrett.
    »Nein!«, rief Jeck. »Prinz Garrett! Weg von ihr!«
    Eine Hand packte mich an der Schulter und riss mich herum. Garrett presste mich rücklings an seine Brust und schlang den Arm um meinen Hals. Ich packte sein Handgelenk und versuchte, seinen Griff zu lockern, damit ich atmen konnte. Er zerrte mich rückwärts mit sich an die Wand. Sein keuchender Atem drang in mein Ohr. Sein Schwert wurde an meine Seite gedrückt. Ich schloss die Augen und erinnerte mich an das Geräusch, mit dem die Kleidung des Gardisten unter diesem Schwert zerrissen war. Beim Gedanken an das Messer, das meiner Mutter über die Kehle fuhr, stiegen mir Tränen in die Augen.
    »Ich werde sie töten, Hauptmann!«, brüllte Garrett, und ich riss die Augen auf. »Hinaus mit Euch, damit ich Euch nicht auch noch töten muss.«
    Jeck zögerte, offenbar unentschlossen. Hinter ihm im Flur wurde das leise Stöhnen zu lauteren Hilferufen. Mein Puls raste. Keuchend streckte ich zwei Finger, um Jeck den Pfeil zu zeigen, den ich an Prinz Garretts Arm hielt. Ein Lächeln breitete sich über mein Gesicht, als Jeck ihn sah und seine Miene versteinerte.
    »Wärt Ihr wohl so gütig, die Tür zu schließen?«, bat ich, scheinbar Garretts Gefangene, doch in Wirklichkeit war es genau andersherum. »Sonst stirbt er auf der Stelle.«
    Garrett lachte und quetschte mir den Hals, bis es schmerzte. Ich biss die Zähne zusammen, und meine Finger zitterten so stark, dass ich ihn beinahe stach.
    »Wartet«, sagte Jeck und hob die Hand. »Ich habe eine Idee.«
    Garrett, der die Gefahr immer noch nicht erkannte, schnaubte höhnisch. »Ich bezahle Euch nicht fürs Denken, Hauptmann«, sagte er. »Sie ist jetzt nichts mehr wert, außer für meinen Stolz, und der will sie tot sehen.«
    »Die Tür?«, wiederholte ich ruhig, obwohl ich innerlich zitterte.
    Ohne den Blick von mir abzuwenden, schob Jeck den Fuß eines Gardisten aus dem Weg und schloss die Tür.
    »Verbarrikadiert sie mit Eurem Schwert«, sagte ich, »und dann geht ein paar Schritte davon weg.« Er gehorchte.
    Der Druck auf meinen Hals ließ ein wenig nach. »Was zum

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