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Topchter der Köingin Tess 1

Topchter der Köingin Tess 1

Titel: Topchter der Köingin Tess 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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gewöhnt bist, und wirst überall respektvoll behandelt.« Ihr Lächeln wurde ein wenig schief. »Ich stelle es mir so ähnlich vor, wie Prinzessin zu sein, nur ohne die viele Verantwortung.«
    Ich warf Kavenlow einen Blick zu. Seine Miene wirkte gereizt. Contessa zog meine Aufmerksamkeit wieder auf sich, indem sie meine Hände drückte. »Bitte sag, dass du Hauptmann Jeck und Prinz Garrett nach Misdev begleiten wirst?«, bettelte sie. »Überbringe dem König mein aufrichtiges Bedauern. Erkläre ihm, was geschehen ist, sprich ihm unser Mitgefühl für die Erkrankung seines Sohnes aus und erkundige dich nach seinem Sohn Alexander.« Ihr Blick huschte zu Hauptmann Jeck hinüber. Flüsternd fügte sie hinzu: »Und wenn du unbeobachtet bist, sieh dich nach Hinweisen auf Verrat um. Du eignest dich so gut für diesen Posten, mit deinen höfischen Manieren und deinen« – ihr Blick glitt zu meinem Haarknoten empor – »besonderen Fähigkeiten.«
    Innerlich jubelnd, nickte ich. Keine Palastmauern. Keine Spitzendeckchen. Neue Orte, an denen es neue Dinge zu kaufen gab. »Ja. Vielen Dank, Contessa. Es wäre mir eine Ehre.«
    Ein kleiner Tumult war vom Flur her zu hören, und die Wachen strafften die Schultern, doch meine Miene hellte sich auf, als ich Kapitän Borletts Stimme erkannte. Er war hier? Er sollte doch inzwischen auf halbem Weg nach Lovrege sein.
    »Ihr lasst mich den ganzen Vormittag lang auf dem Flur warten, während meine Flagge an jedem einzelnen Mast der Stadt weht«, polterte er. »Ich habe ein Wörtchen mit Eurer Prinzessin zu reden, jawohl, über das Recht und Eigentum eines freien Mannes. Das ist meine Flagge. Und die kann sie sich nicht einfach so nehmen, weil sie zu ihrem Haar passt, verbrannt noch eins!«
    Er kam um die Ecke, begleitet von zwei Gardisten. Aufregung und Ärger hatten sein rundes Gesicht rot gefärbt, und sein zotteliger Bart wirkte noch zerzauster als sonst. Mit blitzenden Augen musterte er die Prinzessin und das gute Dutzend Wachen. Sein Zorn verflog, und er riss sich den ausgebleichten Hut vom Kopf. »Äh, Euer Hoheit«, sagte er ein wenig barsch und hielt den Blick auf sie gerichtet, während er sich ungelenk verneigte. »Bitte verzeiht mein Eindringen, Madam, aber warum weht meine Flagge an Eurem Turm?«
    Contessa öffnete den Mund, und ich beugte mich dicht zu ihr heran. »Du kannst erst mit ihm sprechen, wenn ihr einander vorgestellt wurdet«, erklärte ich ihr.
    »Oh«, murmelte sie verlegen. Sie wandte sich an Thadd. »Bitte stell uns einander vor, damit ich mit ihm sprechen darf«, sagte sie, straffte die Schultern und bemühte sich um eine förmliche Haltung.
    Ehe Thadd sich erheben konnte, sprang ich auf. »Ich mache das«, sagte ich. »Ich kenne Kapitän Borlett.«
    »Tess?« Die Fältchen um Kapitän Borletts Augen vertieften sich, als er mich erkannte. Er streckte mir die Hände entgegen und trat vor, wurde jedoch sogleich von den Wachen zurückgedrängt.
    »Lasst ihn«, sagte ich gereizt. »Nicht jedermann will mich ermorden.« Ich schob die Gardisten beiseite, ergriff seine Hände und lächelte in sein verblüfftes Gesicht. »Kapitän, Ihr ahnt ja nicht, wie ich mich freue, Euch wiederzusehen. Aber ich dachte, Ihr wolltet nach Lovrege.«
    Kapitän Borlett blickte von der Prinzessin zu mir und musterte mein rotes Haar und das blaue Auge. »Ich musste dringend meine Bücher abliefern, ehe sie mich auf den Strand ziehen. Aber was tut Ihr hier? Habt Ihr meine Flagge gehisst?«
    Ich grinste. »Ich glaube, das war ein Mitglied meines ehemaligen Hofstaats. Ein Missverständnis. Sie hat Eure Flagge in meinem Gepäck gefunden, und da sie wusste, dass ich sie wiedererkennen würde, hat sie die ganze Stadt Euer Banner hissen lassen, als Zeichen dafür, dass die Leute mir glauben.«
    Er nickte verständnisvoll und zögerte dann. »Ihr habt mir erzählt, dass Eure Eltern … Das würde ja bedeuten …« Seine Augen weiteten sich, und seine Finger krallten sich umso fester um den Hut. »Die verbrannte Prinzessin hat mir die Bücher geführt. Ich habe die verbrannte Prinzessin auf dem Boden schlafen lassen. Ach, Euer Hoheit. Hättet Ihr doch nur ein Wort gesagt …«
    Erfreut über seine freundliche Besorgnis, nahm ich ihn beim Ellbogen und begleitete ihn zum Tisch. »Prinzessin Contessa von Costenopolis, es wäre mir eine Ehre, Euch Kapitän Borlett von der Strandläufer vorstellen zu dürfen. Sein schnelles Schiff und sein Geschick am Wind haben mir erlaubt, Euch zu erreichen, ehe,

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