Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)
Blitze sehen konnte. „Strahlungsschwamm. Absorbiert alles.“
Megan nahm einen tiefen Atemzug und überlegte anscheinend, welche Möglichkeiten ihr blieben. Sie hob langsam die Hände über den Kopf. Das war keine Geste, mit der sie sich ergeben wollte.
„Dann schlage ich diese Dinger gegeneinander. Die Explosion wird radioaktive Fragmente über die ganze Stadt verteilen, und das werden Sie nicht mit Tausend von diesen Dingern aufsaugen können. Nicht mit zehntausenden.“
„Es wird Sie auch umbringen.“
Sie lächelte jetzt wieder. „Ich habe andere Möglichkeiten.“
„Aber Sie haben keinen Treibstoff.“
„Ich fange noch einmal von vorne an. Und ich würde Ihnen gern sagen, dass wir uns wiedersehen. Aber Sie werden die Explosion nicht überleben.“
Ihre Hände bewegten sich auseinander.
Jack feuerte, als sie sie aufeinander zu bewegte. Sie trafen nicht mehr zusammen.
Der Schuss erwischte sie über der linken Augenbraue. Ihr Kopf wurde zurückgerissen, und die Bewegung warf ihre Arme nach vorne. Die Brennzellen fielen ihr aus den Händen und landeten mit einem dumpfen Geräusch auf den Holzbrettern.
Megans Oberkörper fiel weiter nach hinten. Ihr Gewicht trug sie über die Plattform hinaus. Für einen Moment sah es so aus, als würden die grünen Netze sie auffangen. Dann wurden sie jedoch durch eine Windböe hochgeweht, und Megan glitt von der Plattform in die Plastikrutsche. Jack hörte eine Reihe dumpfer Aufschläge, die immer leiser wurden, während Megans Leiche die Schuttrutsche hinunterfiel. Sie stürzte acht Stockwerke hinunter und krachte in den Container am Boden. Jack lauschte, ob sich dort unten etwas bewegte, aber er konnte nur den unablässig trommelnden Regen und das Donnergrollen hören.
Im Behandlungsraum der Basis erschrak Gwen, weil sich plötzlich etwas im Krankenbett regte. Owen schlug abrupt die Augen auf. Er blickte sich erschrocken um und versuchte, sich von seinem Kissen zu erheben. Seine Augen weiteten sich, als er seine Umgebung erkannte.
„Hey, hey.“ Sie eilte an sein Bett, um ihn zu beruhigen. Das Zimmer war ruhig, die Stille wurde nur vom Piepen der Monitore und dem Brummen eines Staubsaugers vor der Tür durchbrochen. „Es ist alles gut. Du hast wohl nicht erwartet, hier aufzuwachen, was?“
„Ich bin in ...“ Er kämpfte mit den Worten, als würde er gerade erst wieder zu Bewusstsein kommen. „Ich bin in der Torchwood-Basis.“
„Ja. Warte kurz. Ich hole dir ein Glas Wasser.“ Sie ging zum Waschbecken hinüber und füllte das Glas. „Wie geht es dir?“
„Gut“, sagte er hinter ihr. „So viel besser, als ich für möglich gehalten hätte.“
NEUNUNDZWANZIG
Niemand saugt jemals hier oben Staub , dachte Ianto. Wie schwer ist das schon? Der Lift aus der Rezeption hielt auch auf dieser Etage, wie sollte man auch sonst die Patienten hierhertransportieren. Es stimmte schon, die Räume waren etwas eigentümlich angelegt. Das war der Tatsache geschuldet, dass man sie auf der Grundlage existierender viktorianischer Gewölbe unter dem Mantel der neuen Überbauung von Tiger Bay errichtet hatte. Wenn nur die Abgeordneten im walisischen Parlament wüssten, warum die Kosten für ihr Senatsgebäude wirklich so weit über dem geplanten Budget gelegen hatten.
Ianto hätte gedacht, dass jeder bei Torchwood ebenfalls fand, dass eine Krankenstation blitzblank sein musste, weil es einfach hygienischer war. Aber es blieb wie üblich ihm überlassen, den Staubsauger den ganzen Weg vom Abstellraum im Keller hier heraufzuschleppen und die staubigen Teppiche abzusaugen. Nicht dass es ihm einer von ihnen danken würde. Oder dass es überhaupt jemand bemerkte. Bei dem Maß an Aufmerksamkeit, das sie ihm widmeten, könnte er ebenso gut unsichtbar sein. Obwohl das manchmal auch seine Vorteile hatte.
Er hatte gerade den Staubsauger ausgeschaltet und wollte einen der Aufsätze wechseln, als er ein Krachen von Glas und Metall aus einem der Behandlungsräume hörte. Dann schrie Gwen ängstlich auf.
Ianto trat den Staubsauger mit dem Fuß beiseite und stürzte durch die Tür. Sie war nicht verschlossen, also stolperte er ein paar Schritte ins Zimmer, bevor er das Gleichgewicht wiederfand.
Am entgegengesetzten Ende des Raums, neben dem Waschbecken, hielt Owen Gwen von hinten fest. Ein zerbrochenes Glas und ein Haufen Hygieneartikel lagen auf dem Boden verstreut. Owen hatte seine Arme um Gwen gelegt und versuchte, sein Gesicht auf ihren Nacken zu pressen.
„Oh“, murmelte
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