Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Titel: Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Anghelides
Vom Netzwerk:
Seite des Gebäudes. Megan wich zur Seite und legte den Arm um einen anderen Pfosten des Gerüsts. Sie hat es nicht eilig, zu springen , dachte Jack. „Lassen Sie sie gehen“, verlangte er. „Sie wissen nichts darüber, was es heißt, ein Mensch zu sein.“
    „Halten Sie mir jetzt bloß keine Moralpredigt, Jack. Ich weiß genug. Ich weiß, dass Sie eine gute Geschichte über Menschenrechte parat haben. Aber ich weiß auch, dass einige Menschen mehr Rechte haben als andere.“
    Jack dachte daran, was Gwen gesagt hatte. „Sie hören sich an wie eine meiner Freundinnen“, sagte er zu Megan. „Allerdings meint sie es tatsächlich ernst.“
    „Warum schert sich wohl niemand um ein paar tote Obdachlose? Ich habe sie als Nahrung genommen, weil Bee und Applegate wussten, dass niemand sie vermissen würde. Stellen Sie sich den Aufruhr vor, wenn ich ein paar Börsenmakler umgebracht hätte, oder gar einen Polizisten?“
    „Sie haben einen Polizisten umgebracht. Mehrere Polizisten. Und diese Soldaten.“
    Megan trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. „Es gibt nicht so viele Penner auf einem Armystützpunkt. Bedürfnisse gehen vor.“
    „Und eine Sekretärin, die Wildman nur nach Hause fahren wollte. Und eine Schwester in der Notaufnahme, die sich um Applegate gekümmert hat. Das waren Leute, die Ihnen helfen wollten. Also warum sollte ich Ihnen jetzt helfen?“
    „Um es zu beenden?“, sagte Megan hoffnungsvoll, flehentlich.
    Der Webley lag schwer in Jack ausgestreckter Hand. „Sie haben vielleicht eine kurze Stippvisite im Leben dieser Menschen gemacht. Aber Sie haben nichts darüber gelernt, was es bedeutet, menschlich zu sein.“
    „Ich verstehe das menschliche Bedürfnis, zu überleben.“
    „Sie haben dieses Recht aufgegeben“, sagte Jack. „Geben Sie mir diese Brennzellen, oder ich erschieße Sie auf der Stelle.“
    Es blitzte wieder. Jack sah, dass Megan sich halb hinter dem Gerüst versteckt hatte.
    „Kommen Sie da raus“, befahl er.
    Sie glitt weiter hinter das Gerüst.
    Jack senkte die Mündung seiner Waffe, zog den Abzug und schoss Megan in den rechten Fuß.
    Der Schuss knallte laut und hallte vom nackten Beton wider. Megan schrie vor Schmerz und Schreck auf. Sie schwang halb um die Stütze und griff nach einem Kreuzbalken. Der Aktenkoffer fiel herunter, prallte an einer Ecke ab und landete am anderen Ende der Plattform, halb über dem Abgrund.
    „Kommen sie wieder herein“, wiederholte Jack langsam.
    Megan hatte das Gleichgewicht zurückerlangt. Sie kam widerwillig wimmernd auf ihn zu. Ihr rechter Schuh war nur noch eine Masse aus Leder und Blut. Sie konnte den Fuß nicht belasten, also setzte sie sich auf die Holzplanken der äußeren Plattform. Es war eine defensive Haltung, aber Jack wusste, dass sie dadurch noch gefährlicher wurde. Weil sie jetzt in der Falle saß.
    „Ich will doch nur mein Schiff auftanken und die Erde verlassen“, bettelte sie. „Lassen Sie mich gehen.“
    „Das kann ich nicht tun.“ Jack kam näher und hob die Waffe an, um wieder auf ihren Kopf zu zielen. „Denken Sie doch mal daran, was dieses Schiff gerade auslöst. Es ist der Grund für diesen Taifun. Wenn Sie es starten, verursachen Sie einen Tsunami, der den Bristolkanal bis zum Atlantik hinaufrast. Das einzig Gute daran wäre, dass sie Bristol auslöschen würden. Aber auch das kann ich nicht zulassen.“
    Megan streckte zaghaft den Arm aus und zog den Koffer von seiner wackligen Position an der Ecke der Plattform auf sich zu. Selbst bei der kleinsten Anstrengung verzog sie vor Schmerz das Gesicht. Sie ließ die Verschlüsse aufspringen und machte den Deckel auf.
    Jack ging auf sie zu. Aber als sie den Deckel öffnete, begann der Geigerzähler, knackende und knisternde Warnungen auszustoßen. Jack zögerte kurz. Das war Zeit genug für Megan, den Koffer zu greifen und zwei in Folie eingewickelte Gegenstände herauszuholen. Wenn der Geigerzähler nicht seine Warnlaute ausgestoßen hätte, hätte man glauben können, dass sie ein paar Tafeln Schokolade in der Hand hielt.
    Megan blicke zu ihm auf. „Sie werden mir helfen.“
    „Nein, das werde ich nicht.“
    „Das war keine Frage. Geben Sie mir den Revolver, Jack. Und dann werden Sie mich auf das Schiff begleiten, oder ich werde die Dinger hier auf die Straße werfen und das ganze Gebiet kontaminieren.“
    Jack blickte sie mitleidig an. Er hatte mit der linken Hand etwas aus seiner Manteltasche genommen. Er hielt es hoch, damit sie es im Licht der

Weitere Kostenlose Bücher