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Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Titel: Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Anghelides
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sein, dich im Zellentrakt zu suchen. Besonders weil du das Weevil-Weibchen rausgelassen hast.
    Wann immer du in die Augen eines dieser Tiere gesehen hast, wusstest du, dass sein einziger Wunsch darin besteht, zu töten. Vor drei Wochen haben du und Toshiko die Zellen inspiziert. Ihr habt das Ding angesehen, wie es anscheinend in der hintersten Ecke seiner schmutzigen Zelle auf seiner Pritsche schlief. Aber als ihr euch dem Sicherheitsglas genähert habt, hat das Wesen euch durch die Luftlöcher gewittert. Die Nüstern bebten und die tiefliegenden Augen öffneten sich erwartungsvoll. „Die hier ist wirklich bösartig“, hatte Toshiko damals gesagt.
    Nun, wenn sie dein Handy dort unten ortet, wird sie herausfinden können, wie bösartig das Weevil wirklich ist.
    Der begehbare Safe, der fast die gesamte Wand von Jacks Büro einnimmt, ist verschlossen. Nur Jack hat den Schlüssel. Unter der Luke im Boden ist nichts Nützliches. Deine Taten sind fast wie eine Mutprobe. Du hast so einen Einbruch noch nie versucht. Es ist schade, dass alles, was du mit deinem neu gefassten Mut bewegen kannst, ein Stapel vertraulicher Papiere und zwei Schalen mit frischen Früchten sind.
    Das Obst lenkt dich wieder ab. Der Gedanke an Essen. Dein Magen schmerzt, und der bekannte Appetit stellt sich wieder ein. Du schlägst mit der Faust gegen einen Aktenschrank, aber selbst der Schmerz lenkt dich nicht von dem Drang zu essen ab.
    Du stolperst aus dem Büro und taumelst vor Verlangen. Es ist jetzt unmöglich, sich wieder mit einer kühlen medizinischen Analyse abzulenken. Keine Chance, sich leidenschaftslos in Erinnerung zu rufen, wie man Ependymzellen im Choroidea-Geflecht modifiziert, wenn der ganze Körper sich danach sehnt, seine Zähne in Gwens Rückgrat zu senken. Dann zu kauen und zu mahlen, bis die letzte Barriere der Hirnhaut durchbrochen ist und du endlich ihre salzige Rückenmarksflüssigkeit bis zur Neige leerschlürfen kannst.
    Im Autopsieraum bist du kaum in der Lage, deinen Speichelfluss zu kontrollieren. Selbst die stählerne Bahre, auf der du Wildmans Überreste untersucht hast, macht dich verrückt. Im Instrumentenregal findest du Werkzeuge – eine Knochensäge hängt neben dem Duralinium-Enterotom, der Schere mit den abgerundeten Spitzen, die du benutzt, um Gedärme zu zerschneiden. Dann ist da noch eine Schachtel mit abgeflachten Hagedorn-Nadeln. Daneben der Hammer mit dem du das Schädeldach vom unteren Teil des abgetrennten Schädels lösen kannst. Warum solltest du nicht ein paar mitnehmen. Du kannst die Stryker-Säge gebrauchen, um in den Schädel zu schneiden, und so ohne die übliche Schweinerei und Knochensplitter in deinem Mund an die Spinalflüssigkeit gelangen.
    Sehr einfach. Du solltest Gwen aufspüren und sie öffnen wie ein Lunchpaket.
    Ausreichend ausgestattet machst du dich auf den Weg in die unteren Etagen.
    Gwen saß nicht gerne allein in der Basis, nicht mal zu ihren besten Zeiten. Das hier war schlimmer. Sie saß an einem Computerterminal, während Ianto und Toshiko Owen im Keller suchten. Wenigstens konnte sie ihnen den Weg weisen, während sie auf Jacks Rückkehr wartete. Sie beobachtete, wie die Identifikationssymbole lautlos über den Bildschirm glitten, auf dem das Labyrinth der miteinander verbundenen Tunnel angezeigt wurde, die sich im Keller der Basis kreuzten. Zuerst fühlte sie sich durch die Stimmen im Interkom nicht so allein. Dann fiel ihr ein, dass Owen auch hören könnte, wie sie ihre Fortschritte beschrieben. Als Gwen es den anderen sagte, entschied Toshiko, dass sie die Kommunikation auf kurze Anweisungen von Gwen beschränken sollten. Wenn Gwen so darüber nachdachte, war Owen bestimmt clever genug, sich dort hineinzuhacken, wenn er wollte.
    „Gilt das nicht auch für die Symbole?“, fragte Gwen. „Wenn ich euch in dem Schema sehen kann ...“
    Toshiko schwieg. „Du hast recht“ , sagte sie dann. „ Er ist ein gerissener Hund. Habe ich erwähnt, dass er mit seinem virtuellen Realitätsspiel durch die Firewall gebrochen ist?“
    „Nur sieben Mal.“
    „Ich werde ihm so dermaßen in den Hintern treten, wenn ich ihn finde. Okay, Gwen. Wir verbinden uns wieder, wenn wir müssen. Ianto, du musst dein Handy ausschalten. Sofort.“ Toshiko kappte die Verbindung. Die beiden Symbole auf dem Bildschirm verschwanden.
    Gwen lauschte dem Summen der Computer, dem tropfenden Wasser und dem gelegentlichen Flügelschlag des Pterodactylus gegen die Dachsparren im zweiten Stock.
    Ein Alarm

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