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Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Titel: Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Anghelides
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„Und ich glaube, das gefällt mir nicht.“
    Owen verlor den Mut. Iantos Stimme kam vom Flipper-automaten. Genau wie Owen und Toshiko trug er ein virtuelles Kostüm. Owen hatte ihn mit dem Giraffenkopf gar nicht erkannt.
    Walter Pendulum hievte seine korpulente Gestalt um den Flipper herum und holte ein Tablett mit leeren Tassen und einer Kaffeekanne hervor. „Schlechtes Timing, das gebe ich zu“, sagte die Giraffe mit Iantos Stimme. „Aber lass dir nicht einreden, dass das, was ich hier gerade tue, nicht vollkommen zufällig ist.“
    Walter watschelte aus der Spielzone. Als er den Raum verließ, formte sich sein schimmerndes Abbild wieder zu Ianto um. Das letzte Stück, das verschwand, als er durch die Tür ging, war sein kleiner Giraffenschwanz.
    Owen sank auf seinen Stuhl. Die Situation war ihm peinlich, und gleichzeitig fühlte er sich niedergeschlagen. „Gehst du denn nie ein Risiko ein, Tosh?“
    „Wenn es um die Sicherheit geht“, sagte sie zimperlich, „bin ich konservativ. Mit einem kleinen ,k‘.“
    „Kleingeistig fängt auch mit einem kleinen ,k‘ an, nicht wahr?“
    „Benimm dich nicht wie ein Idiot mit einem großen ,I‘!“
    „Dieser Zyklop, den wir letzten Monat in Pontprennau gefunden haben – der war ein Idiot mit einem großen ,I‘!“
    Toshiko stand auf, wodurch sie ihn überragte. Sie fixierte ihn mit ihrem bösen Blick auf seinem Sessel. „Owen, ich habe meinen Gesellschaftsabend abgesagt, um dieses Ding hier fertig zu bekommen. Und alles, was ich von dir höre, ist Gemecker. Wo ist nur die Zeit geblieben? Ich muss nach Hause.“
    „Gesellschaftsabend?“ Das hörte sich nicht sehr nach der Toshiko Sato an, die er kannte. Dr. Sato, Programmiererwunderkind, die Erste im Büro und die Letzte, die jeden Abend nach Hause ging. Das hatte Potenzial. Er grinste sie an. „Du meinst … du hattest ein Date? Was hält dich nur hier, wenn du ein Date hast?“
    Sie hörte auf, ihn anzustarren. Sah weg. Errötete ein wenig. „Wenn du es unbedingt wissen willst, ich bin in einem Schachclub. Wir treffen uns jeden Samstagabend.“ Sie fuhr ihr Computersystem herunter. Owens Lederjacke, Handschuhe und Stiefel schimmerten und verschwanden dann. Toshiko trug wieder ihr schwarzes Oberteil und die dazu passende Hose.
    Owen sah ihr nach, als sie den Pausenraum verließ.
    Schach, dachte er. Richtig. Ideal für Toshiko. Die einzige Zweierbetätigung, bei der sie jemals den ersten Zug machen würde.
    Er lauschte, während ihre Schritte in der Entfernung verhallten. Dann saß er einfach nur ein paar Minuten lang da und ließ die Nachtgeräusche der Basis auf sich wirken. Das 50-Hertz-Summen der Maschinen. Das Geräusch tropfenden Wassers. Das gelegentliche Knacken irgendwo in den älteren Armaturen.
    Es gab kein Anzeichen, dass Toshiko zurückkommen würde. Er ging in den Hauptsaal, um sich davon zu überzeugen, dass Ianto auch schon nach Hause gegangen war. Der Datenhelm und die -handschuhe lagen noch auf seinem Schreibtisch, wo er sie ausgezogen hatte.
    Owen fuhr den Computer noch einmal hoch und begann zu tippen. Ein freies Feld erschien, und er tippte seinen Benutzernamen ein: [email protected], gefolgt von seinem Passwort.
    „Das ist Second Reality “, informierte ihn sein Bildschirm. „Mit dem Internet verbinden J/N?“
    Er schlüpfte in die Datenhandschuhe, streckte die Finger und fühlte die berührungsempfindlichen Sensoren auf seiner Haut. Er setzte den Helm vorsichtig auf. Das Bild auf dem Schirm war bereits auf den stereoskopischen Anzeigen zu sehen, und der Text schien ihn dreidimensional anzuspringen.
    Er streckte die rechte Hand aus und tippte gegen das J.
    „ Second Reality “, sagte die sanfte Stimme des Spiels und kam von allen Seiten.
    „Willkommen zurück, Glendower Broadsword.“

NEUN

    Der Chlorgeruch fing sich in ihrer Nase und hinten in ihrem Hals. Ein Kind schrie auf der anderen Seite des Schwimmbeckens vor Freude oder vor Angst, Gwen konnte es nicht unterscheiden. Sie fuhr herum, torkelte, rutschte und fand auf den gebleichten blauen Kacheln keinen sicheren Halt.
    Schwimmer drängten ins Becken. Eine Flotte aus Schwimmtieren trug jauchzende Kinder neben ihren geduldigen Eltern quer durch das große Becken auf den langsamen Fluss zu, dessen abwechselnde Wasserströme die Flut der Menschen unablässig weitertrugen.
    Dieser Mann auf dem Balkon beobachtete sie immer noch. Er spähte nonchalant über seine Zeitung hinweg. Sie kannte ihn von irgendwoher, oder?
    Gwen

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