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Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Titel: Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Anghelides
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„Halte den Einsatz oder mach dich vom Acker“, sagte sie zu Pendulum.
    Owen sah zu, wie Pendulum schluckte und ein Knoten seinen langen Hals entlanglief. Er blickte auf Kominskys toten Körper, der wie ein Sack auf den dreckigen Bodenfliesen der Billardhalle lag. Pendulum stand entsetzt auf. Er schlug mit seinem Giraffenkopf an einen Lampenschirm, rannte zur Tür, und sein Giraffenschwanz wackelte ängstlich durch ein Loch in seiner Hose. Sie konnten seine Huftritte auf der Metalltreppe hören, während er flüchtete.
    Simone richtete ihren eiskalten starren Blick auf Owen, ohne zu blinzeln. „Halte den Einsatz oder mach dich vom Acker.“
    „Oder erhöhe den Einsatz“, antwortete Owen und schob sein ganzes restliches Geld in die Mitte des Tischs.
    Er war überrascht, wie atemlos er war. Er nahm den Revolver, drehte den Zylinder. Seine Brust zog sich zusammen, als er die Waffe an die Schläfe hob. Er hörte ein geschmiertes Klicken als die Trommel sich drehte. Für eine Millisekunde bevor er den Abzug betätigte, dachte er: Was, wenn …?
    Der lange Zug am Hahn spannte den Hammer. Owen übte weiter Druck aus.
    Der Hammer schnellte vor, schlug auf die Patrone in der Kammer.
    Die Ladung explodierte in seinem Kopf.

ACHT

    Als er sich zum dritten Mal in den Kopf schoss, begann Owen, zu vermuten, dass etwas nicht stimmte. Er ging immer wieder in die Billardhalle, setzte sich mit drei anderen hin und spielte russisches Roulette. Das Ergebnis war jedes Mal identisch, egal was er tat. Er benutzte eine andere Strecke zur Halle, setzte sich auf einen anderen Platz, feuerte mit links und erhöhte den letzten Einsatz nicht. Die anderen starben oder überlebten in der gleichen Reihenfolge. Und er gab jedes Mal den Löffel ab, nachdem Walter Pendulum sich aus dem Wettbewerb verabschiedete.
    Diese Version von Second Reality war auf viele Arten realistischer, aber das war nur oberflächlich – die Qualität der Grafik, die Klangtreue der Geräusche, seine totale Hingabe an die sensorische Erfahrung. Bei der wichtigsten Sache war sie allerdings weniger realistisch. Weil alles vorher festgelegt war. Die anderen Spieler hatten bei jedem Spiel die gleiche Herkunft und die gleichen Erfahrungen. Sie waren lediglich programmiert, also schienen sie nicht zu lernen. Das war so ganz anders als die mit dem Internet verbundene Version. Der Vorteil, wenn man mit echten Menschen spielte, war die Unvorhersehbarkeit und die Möglichkeit, sich beim Spielen an anderen Ideen zu bereichern.
    Owen kämpfte mit dem Verschluss seines Helms und schaffte es, ihn allein aufzumachen und sich zu befreien. Die Torchwood-Basis erschien wieder in seinem Sichtfeld. Er bemerkte, dass er seinen Stuhl während des Spiels mehrere Male gedreht hatte und musste sich jetzt von den Drähten befreien, die am Helm befestigt waren.
    Als er erst einmal vorsichtig die Datenhandschuhe ausgezogen und seine altmodische Tastatur gefunden hatte, tippte er eine Suchanfrage ein. Dank des Positionsanzeigers in Toshikos Handy fand er schnell heraus, wo sie sich momentan aufhielt.
    „Hat es Spaß gemacht?“, fragte sie ihn, als er sie im Erholungsbereich aufsuchte. Toshiko hing am anderen Ende des Raums neben dem 1980er Asteroids-Automaten herum. Die anderen spielten hinter ihr am Flipperautomaten. Owen hatte nicht erwartet, dass sie heute Abend noch einmal hereinkommen würden.
    „Ziemlich beeindruckend“, gab Owen zu. „Hi, Leute. Ich dachte, ihr hättet alle schon Feierabend gemacht.“
    Als Owen durch die Tür trat, bemerkte er ein Schimmern um sich herum. Er drehte und wendete die Hände vor dem Körper und untersuchte ihre Oberflächen. Er trug ein Paar rückenloser Handschuhe aus bleichem Hirschleder. Glendower Broadswords Handschuhe. Und als er genau hinsah, trug er ebenfalls Glendowers schwarze Lederjacke.
    Er ging rückwärts aus dem Zimmer, und die Sachen ver-blassten und verschwanden. Als er zurück ins Zimmer kam, erschienen sie wieder geräuschlos auf seinem Körper. Er sah wieder die Hirschlederhandschuhe, aber wenn er die Hände zusammenlegte, konnte er sie nicht spüren.
    „Ich habe die Projektoren an“, sagte Toshiko. „Jetzt habe ich eine 3-D-Ausgabe aller Second Reality -Charaktere hier drinnen.“ Sie stand auf und wirbelte herum, um zu zeigen, dass sie wieder Penny Pasteurs Nehru-Jacke trug.
    „Das ist jetzt sogar noch beeindruckender“, gab er zu. Sie erschienen beide in der Kleidung ihrer Charaktere, aber der Freizeitraum war immer noch die

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