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Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Titel: Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Anghelides
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dem Sturm, also ging er langsam die Treppen hoch, Stufe für Stufe. Oben angekommen, drückte er auf die Klingel, ein Knopf, der von einem kleinen, beleuchteten Kreis umgeben war. Er hörte ein Ding und dann ein längeres Summen, weil der Knopf einfach nicht wieder heraussprang. Owen drückte noch einmal, nichts passierte. Er schlug mit der Handfläche darauf. Er war gerade dazu übergegangen, mit dem Ballen seiner Faust dagegenzuschlagen, als sich die Tür öffnete und Licht herausströmte. Megan stand in der Tür und betrachtete ihn. Schätzte ihn ab.
    „Kein Dong“, sagte er entschuldigend. Er zeigte auf die Klingel, die immer noch wild summte.
    Sie brach in ihr wohlbekanntes Lachen aus. „Ich hoffe, das sagst du nicht zu allen Mädchen.“ Sie schnippte mit dem Fingernagel gegen die Klingel, und der Knopf sprang wieder heraus.
    Owen sah sie einen Moment lang an, der ewig zu dauern schien. „Willst du mich nicht hereinbitten?“
    Megan trat beiseite und hielt die Tür auf. „Was bist du, so eine Art Vampir?“
    „Mach nur keine Witze darüber“, sagte Owen als sie ihn hereinwinkte.
    Megan bat ihn, seine nassen Schuhe auszuziehen, und als sie seine nassen Socken sah, sollte er sich ihrer ebenfalls entledigen. Sie nahm ihm den triefenden Mantel ab und hängte ihn über einen Wandhaken. Dann ließ sie ihn barfuß auf dem kalten Linoleum stehen und holte ihm etwas, um seine Haare abzutrocknen.
    Er sah sie durch die am nächsten gelegene Tür verschwinden, während ihre dünne Strickjacke hinter ihre her wehte. Megan war immer noch so schlank wie früher und ihre Wrangler-Jeans betonte ihre Figur. Er ertastete den Himbeerjoghurt in der Jackentasche und stellte ihn neben einem Stapel Werbebriefe auf einem kleinen Tisch neben der Tür ab.
    Megans Stimme erschallte aus dem Badezimmer und sie sagte, dass er ihre Wohnung jetzt so hinnehmen müsse, wie sie eben war. Sie habe keine Zeit gehabt, ihren Papierkram aufzuräumen, geschweige denn, einmal mit dem Staubsauger durch die Wohnung zu gehen. Owen musste daran denken, dass er sie sich die ganze Zeit in Second Reality mit einem südwalisischen Akzent vorgestellt hatte. Jetzt, da er sie wirklich hören konnte, klang sie genauso, wie er sich an sie erinnerte. Er schloss die Augen und stellte sich vor, sie wären wieder in ihrer Wohnung in Balham und erzählten sich die Ereignisse ihres Tages an der Universität, indem sie sich diese vom einen Ende der Wohnung zum anderen zuriefen.
    Als er sie wieder öffnete, hielt sie ihm ein kleines grünes Handtuch entgegen. „Das ist mein sauberstes, fürchte ich.“ Sie sah ihm zu, wie er seine Haare trocknete. „Jetzt, da du hier bist, setze ich mal den Kessel auf. Du kannst in der Zwischenzeit hier hineingehen. Danke für den Joghurt.“ Sie winkte in die andere Richtung und verschwand in einem Raum zur Rechten, in dem die Küche sein musste.
    Owen machte einen halben Schritt in ihr Schlafzimmer. Ein großes Doppelbett mit pinkfarbenen Paisleybezügen. Das Bild eines Klaviers in einem sonnendurchfluteten Raum an der Wand darüber. Papierstapel auf dem einen Nachttisch, eine einsame Lampe auf dem anderen. Ein viereckiger Wäschekorb aus Weidenholz war so vollgestopft, dass der Deckel sich nach oben bog.
    Er ging sofort wieder hinaus und tapste barfuß in den Raum, den sie gemeint hatte. Das Wohnzimmer war der größte Raum in der Maisonettewohnung, fühlte sich aber klein an, weil er mit allem möglichen Zeugs vollgestellt war. Er konnte die Reste von chinesischem Essen riechen, die nicht vollkommen von einem Duftspender mit Blumenduft übertüncht wurden. Eine große, runde Papierlampe in der Mitte war nicht eingeschaltet, aber zwei Art-déco-Lampen an den Seitenwänden tauchten den Raum in warmes Licht.
    An der Außenwand neben dem Fenster stand ein Klapptisch mit einem cremefarbenen Damasttischtuch. Vier mit Stoff bezogene Stühle, blau und ohne Armlehnen, waren darunter geschoben.
    Ein kleiner Fernseher mit einer Zimmerantenne stand in einer Ecke. Owen bemerkte, dass er ein Knacken von sich gab, also hatte sie ihn wohl gerade erst ausgeschaltet, und das Plastikgehäuse kühlte sich noch ab. Der Rest des Raumes wurde von einem Ledersofa dominiert, das den Couchtisch aus Glas und Korb winzig erscheinen ließ. Ein zerknautschter grüner Sessel daneben war so groß, dass er sich nicht vorstellen konnte, wie man ihn in das Zimmer bekommen hatte. Er sah sein Spiegelbild in einem achteckigen Spiegel über dem Sofa und kräuselte

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