Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition)
Korrumpiert wurdest?“
„So, wie du es sagst, klingt es dumm, dass ich überhaupt danach gefragt habe. Ist so was in unserem Arbeitsbereich etwa kein realistisches Risiko?“
Owen zuckte mit den Schultern. „Vermutlich. Aber vergiss nicht, dass das Sicherheitssystem der Basis darauf eingestellt ist, nach solchen Sachen zu scannen und sämtliche Alarmglocken klingeln zu lassen, wenn es etwas findet.“
„Es kommt nicht darauf an, wie clever wir sind“, sagte James. „Wir werden nicht alles erkennen können.“
„Geht das schon wieder los?“, schimpfte Owen. „Hör zu, ich habe mein Bestes getan. Hand aufs Herz, du bist sauber. Es gibt nichts, das erklären würde, warum du glaubst, dass du eine zwei Meter hohe Mauer übersprungen oder einen Einkaufswagen durch den gesamten Kassenbereich geschleudert hast.“
Er blickte James misstrauisch. „Na ja“, fügte er hinzu.
„Was?
„Du bist physisch gesehen sauber. Und die kognitiven Tests waren gründlich, aber ich kann nicht alle psychologischen Möglichkeiten ausschließen.“
„Du meinst, es ist in meinem Kopf?“
Owen nickte. „Unsere Arbeit verursacht jede Menge Stress. Und diese Woche war es besonders viel Stress. Jedes einzelne Ereignis, von dem du mir erzählt hast, passierte mitten in einer absoluten Stresssituation. Erst der Idiot, den ihr quer durch Pontcanna gejagt habt, und dann der Serie-G, der dir ans Leder wollte. Der Verstand macht unter Stress Sachen, von denen man hinterher denken mag ,Was zum Teufel war das denn?‘. Aber es war eigentlich nichts. Stress kann die Wahrnehmung und die Erinnerung beeinflussen. Und vergiss nicht, dass das Amok uns schwerster mentaler … Verscheißerung ausgesetzt hat. Das allein hat uns schon erschöpft und anfällig für alle möglichen Ausfallerscheinungen und Tricks des Verstands werden lassen.“
„Also liegt es nur an mir?“
Owen lachte. „Du wirst dich wieder erholen. Ein bisschen Entspannung, ein freies Wochenende, ein Glas Wein, die Liebe einer tollen Frau.
„Wenn man vom Teufel spricht“, fügte er hinzu und trollte sich. Er ging an Gwen vorbei, die ihm entgegenkam.
„Danke, Owen“, rief James.
Owen winkte ab und ging einfach weiter.
„Danke wofür?“, fragte Gwen und sah über ihre Schulter Owens kleiner werdender Gestalt hinterher.
„Dafür, dass er sich um mich kümmert“, sagte James. „Er ist wirklich schwer in Ordnung.“
Sie drehte sich um und sah in sein Gesicht, als wollte sie es genau studieren.
„Was ist?“, fragte er sie.
„Ich suche nur nach einer Stelle ohne Prellung, auf der ich einen Kuss platzieren kann.“
Er deutete auf seinen Mund.
„Das wird gehen“, meinte sie.
Sie gingen Arm in Arm am Kai entlang.
„Jack sagte, wir könnten früher Feierabend machen, unter der Bedingung, dass wir das Handy anlassen“, berichtete Gwen.
„Frühes Wochenende?“
„So ist es. Was möchtest du machen?“
James schüttelte den Kopf. „Nicht viel. Nach Hause gehen. Entspannen. Vielleicht einen Film ausleihen.“
„Okay.“
Sie gingen ein Stück weiter.
„Ich dachte, ich sollte vielleicht Rhys anrufen“, sagte sie.
„Ach ja?“
„Ich dachte, ich mache ein Treffen mit ihm aus. Morgen vielleicht, oder am Sonntag. Damit wir dieses Gespräch führen können.“
„Das große?“
„Ja, das große. Ich habe es lange genug vor mir hergeschoben. Ist das in Ordnung?“
„Für mich ist das in Ordnung“, sagte er.
Owen ging zurück in die Basis und setzte sich an seine Arbeitsstation. Toshiko verabschiedete sich und machte sich auf den Weg zum Ausgang.
Jack kam aus seinem Büro und ging die Betonstufen zu Owens Ebene hinunter.
„Was hast du ihm gesagt?“, fragte Jack.
Owen sah sich mit versteinerter Miene um. „Ich habe ihm die Wahrheit gesagt.“
„Alles?“
„Ich habe ihm nicht gesagt, dass du Bescheid wusstest. Oder dass du schon selbst etwas vermutet hattest. Sonst hätte er gedacht, ich hätte ihn verraten und mir nie wieder vertraut.“
Jack setzte sich auf Toshikos Schreibtischstuhl und rollte damit hin und her, während er Owen ansah. „Er hätte dir verziehen“, meinte Jack. „Ihm wäre schnell klar geworden, dass du nicht damit durchkommen würdest, derart umfangreiche Tests durchzuführen wie heute, ohne dass ich mitkriege, dass die medizinische Abteilung Überstunden macht.“
Owen schnaubte.
„Komm schon, Owen, du hättest es mir ohnehin erzählen müssen“, sagte Jack. „Es ist eine Frage der Sicherheit.“
„Nein,
Weitere Kostenlose Bücher