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Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition)

Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition)

Titel: Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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danach“, sagte er. Der Katze war diese Bemerkung ebenso gleichgültig wie der Rest seiner Geschichte. Nachdem sie ihren Napf geleert hatte, saß sie wie eine Degas-Ballerina da, reckte ein Bein in die Höhe und begann, sich den Hintern zu putzen.
    „Kommst du ein oder zwei Stunden allein klar?“, fragte Davey. Die Katze sah kurz mit leicht herausgestreckter Zungenspitze auf und wandte sich dann wieder ihrem Waschritual zu. Er sprach ohnehin nicht mit der Katze. Er sprach mit dem Bild auf dem Dielentisch. Aber er tat immer so, als würde er mit der Katze reden, denn wenn man erst mal mit Bildern sprach, war man wahrscheinlich verrückt, oder?
    Er setzte seine Mütze auf und klopfte auf die Taschen seiner Buddeljacke. Glynis war 1978 gestorben. Komplikationen, hatte der Arzt gesagt, was nach einer plausiblen Diagnose klang. Soweit es Komplikationen betraf, war Sterben eine beträchtliche.
    Jeden Freitagabend hatte sie ihm ein Päckchen Pfefferminz in die Tasche seiner Buddeljacke gesteckt, das er jeden Samstagmorgen draußen im Schrebergarten fand. Er suchte immer noch danach, auch wenn er schon seit neunundzwanzig Jahren kein Päckchen Pfefferminz mehr entdeckt hatte. Da war aber noch eine Verpackung. Ein neunundzwanzig Jahre alter Fetzen aus Folie und Papier. Er brachte es nicht übers Herz, ihn wegzuwerfen.
    Er ging hinaus auf den Hof und verschloss seine Hintertür. Dann lehnte er sich gegen die Mauer, zog seine Gummistiefel an und ging über den Hinterhof zu der Gasse hinter den Häusern, die etwas weiter unten zum Weg zu den Schrebergärten wurde.
    Ein Pressluftbohrer hämmerte wie ein wild gewordener Schmied. Sie bauten neue Häuser am Connault Way. Das neue Baugebiet umfasste einen großen Teil des Schrebergartengebiets, das einst die Straßen von Cathays säumte. Wahnsinn. Jim French, der drei Grundstücke von Daveys entfernt Wintergemüse anbaute, hatte ihm erzählt, dass der Rat in Erwägung zog, ihre Landstücke ebenfalls an die Bauunternehmer zu verkaufen. Wie konnte irgendjemand das für richtig halten? Wo würde er dann Salat, Kartoffeln und Kürbisse herbekommen?
    Er konnte Ziegelstaub und Regen in der Luft riechen. Die neuen Häuser sahen über die Hecke hinweg wie kalte leere Kästen aus. Vorgefertigter Müll, wie Airfix-Bausätze, innerhalb eines Monats mit der Geschwindigkeit von sprießendem Unkraut hingeklatscht. Nicht wie die Vorder- und Hinterhäuser an seiner Straße. Gute Ziegel, Holztüren. Natürlich konnte seines einen neuen Anstrich gebrauchen, aber trotzdem.
    Es war niemand in den Schrebergärten, nicht an einem Montagmorgen. Das Eisentor quietschte, als er hindurchging. Mehr als die Hälfte der Grundstücke waren verwildert. Niemand wollte sich mehr die Mühe mit einem Garten machen, nicht, wenn es Kwik Saves voller Guaven und Brokkoli und vorgewaschener Bohnen gab.
    Deshalb war er dazu übergegangen, das Grundstück neben seinem umzugraben. Er hatte die Jahresgebühr dafür nicht bezahlt, aber es war vor über zehn Jahren aufgegeben worden, und er fand, es wäre wohl nichts dabei. Dabei hatte er es gefunden. Erst letzten Samstag, als er die freigelegte Erde harkte, während das ausgerissene Unkraut langsam in seiner Kohlenpfanne vor sich hin knisterte. Er hatte deutlich Pfefferminz geschmeckt, eine Erinnerung an Pfefferminz, nur für eine Sekunde, als die Zinken der Harke darauf trafen.
    Die Jungs waren am Sonntagabend wieder da gewesen. Leere Bierdosen auf dem Weg, eine umgetretene Frühbeetabdeckung. Davey hielt immer noch einen Eimer mit schwarzer Farbe bereit, für den Fall, dass sie wieder auf die Idee kämen, seinen Schuppen zu dekorieren, wie sie es im Frühling getan hatten. Die obszönen Kerle konnten noch nicht mal richtig schreiben. Taff Morgan is n alter Perwerser .
    Davey ging nach oben zum Schuppen und öffnete das Vorhängeschloss. Es war immer noch dort, wo er es zurückgelassen hatte, in seine Schubkarre gestellt, leicht angewinkelt, als würde es aus dem schmutzigen Fenster sehen.
    „Alles okay hier?“, fragte er.
    Es antwortete ihm genauso wenig wie seine Katze.
    „Ich habe mich gefragt, ob du einen Namen hast“, sagte Davey. „Nur des höflichen Umgangs wegen. Ich bin Davey, aber alle nennen mich Taff. Sogar meine Frau nannte mich Taff.“
    Ein leises Summen, sonst gab es keine weitere Antwort.
    „Alberner Name, sehe ich auch so. Wie nennt man so was heute? Ein Stereotyp, ist es das? Ich habe den Spitznamen seit 1942, war Infanterist, bei den Royal

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