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Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition)

Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition)

Titel: Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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eine Pizzaschachtel.
    Sie war leer.
    Sie hastete in den Küchenbereich und öffnete den Kühlschrank. Der Käse reizte sie, ebenso die Weintrauben. Sie fand etwas Brot im Brotkasten.
    Ihre verbundenen Hände machten das Käseschneiden zu einer recht schwierigen Angelegenheit, auf die sie sich extrem konzentrieren musste, als eine Stimme sagte: „Du bist endlich zu Hause?“
    Rhys stand am Eingang auf dem Treppenabsatz. Sein Haar war zerzaust, seine Augenlider schwer vom Schlaf.
    „Ja“, sagte sie so fröhlich, wie sie konnte.
    „Was machst du da?“
    „Ich mache mir einen Imbiss. Ich hab noch nichts gegessen. Möchtest du auch was?“
    Rhys schüttelte den Kopf, nahm sich dann aber doch eine Scheibe ihres geschnittenen Käses. Sie schnitt noch mehr ab.
    „Wie war dein Tag?“, fragte sie.
    Er zuckte mit den Schultern. „Ganz okay. Ich habe Wie sauber ist Ihr Haus? für dich aufgezeichnet. Aggie findet eine Ratte in der Küche.“
    „Ach ja?“
    „Du bist spät dran“, sagte Rhys.
    „Arbeit“, antwortete sie. Sie biss in ihr Sandwich. Käse fiel heraus. „Was machen wir am Samstag?“
    „Ich dachte, wir gehen ins Kino“, sagte Rhys und kratzte sich am Kopf. „Hast du einen besseren Vorschlag?“
    „Nein, nein“, versicherte sie. „Es gibt da was bei der Arbeit, aber ich muss da nicht unbedingt hin.“
    „Es wäre schön, mal wieder ein wenig Zeit miteinander zu verbringen.“
    „Das wäre es.“
    „Ist das etwas Wichtiges bei der Arbeit?“
    „Oh, nein. Nur ein paar … ein paar Sachen, die aus Burma reingekommen sind.“
    „Top Secret, was?“
    „Hat bisher noch keiner gesehen.“
    „Aha“, sagte Rhys. „Was ist mit deinen Händen, Baby?“
    „Ich habe mich verletzt. Es ist nichts.“
    „Wie hast du dich verletzt?“
    „Arbeit.“
    Rhys schwieg einen Augenblick. „Weißt du, es gibt einen Punkt …“, fing er an.
    „Was für einen Punkt?“, fragte Gwen.
    „Der Punkt, an dem ,Arbeit‘ aufhört, etwas zu bedeuten oder eine Antwort auf alles zu sein. Es ist die ultimative Entschuldigung, die ultimative ,Du kommst aus dem Gefängnis frei‘-Karte. Es ist wie ,Auszeit‘.“
    „Wie bitte?“
    „‚Auszeit‘. Hast du das nie auf dem Spielplatz gesagt? ,Du bist dran!‘, ,Auszeit.‘, ,Du bist gefangen!‘, ,Auszeit!‘ Das deckt alle Ausreden ab. Diplomatische Immunität.“
    „Hast du was getrunken, Schatz?“, fragte sie ihn. Sie hatte den Appetit verloren und legte das Sandwich auf den Tresen.
    „Genau so sagst du ,Arbeit‘. Genau so .“
    „Rhys, ich hatte einen Scheißtag, und ich möchte jetzt keine Auseinandersetzung.“
    „Eine Auseinandersetzung? Wie können wir eine Auseinandersetzung haben? Alles, was ich frage, beantwortest du mit ,Arbeit‘. Wo warst du? ,Arbeit‘. Warum habe ich dich die ganze Woche nicht gesehen? ,Arbeit‘. Warum bist du so spät noch unterwegs? ,Arbeit‘. Warum haben wir seit einem Monat nicht mehr gevögelt? ‚Arbeit‘.“
    „Ach, hör auf! So ist es gar nicht!“
    „Verdammt nochmal, genau so ist es, Gwen! Genau so !“
    Gwens Kopfschmerzen wurden wieder stärker. Sie warf das Buttermesser in die Spüle und schob sich an Rhys vorbei.
    „Gwen?“
    „Halt die Klappe!“
    „Wo gehst du hin?“
    Sie blickte sich zu ihm um. „Weißt du, heute Abend hat mir jemand, für den ich nur eine äußerst geringe Wertschätzung habe, geraten, dir den Laufpass zu geben.“
    „Warum tust du es dann nicht?“, brüllte Rhys zurück.
    Sie funkelte ihn an. „Ich weiß es verdammt nochmal nicht“, antwortete sie. Sie drehte sich um und ging Richtung Wohnungstür.
    „Wo zum Teufel gehst du jetzt hin?“, rief er ihr hinterher.
    „Arbeit!“, schrie sie zurück und schlug die Tür hinter sich zu.
    Nachdem sie fünfzehn Minuten ziellos auf der Suche nach einem Taxi durch die Straßen gelaufen war, fing sie an, zu weinen.
    Hoch über der Stadt stand Jack Harkness in der kalten Brise und sah zu den Sternen hinauf. Sirenen heulten in den bernsteinfarbenen Straßen Cardiffs zu seinen Füßen.
    Hier oben hatte er Zeit, nachzudenken. Einen klaren Kopf zu bekommen. Von hoch oben auf die Stadt zu blicken, brachte ihn immer wieder ins seelische Gleichgewicht. Er sah auf Cardiff hinab. Die beleuchteten Verkehrswege lagen wie ineinandergreifende Lichtbalken im schwarzen Kontinuum tief unter ihm. Er hörte das Pulsieren des nächtlichen Verkehrs, das Heulen der Rettungsfahrzeuge auf den Straßen, deren schneidende Lichter sich hektisch durch den gleichmäßigen

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