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Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition)

Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition)

Titel: Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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wurden Leuchtfeuer angezündet, und man hörte das hustende Geschnatter einer schweren Waffe. Die leuchtenden Kugeln beharkten die vom Feuer aufgewühlte Erde und versuchten, die näher kommenden Gestalten zu erwischen. Davey duckte sich unbewusst. Feuer, in Deckung.
    Die Leuchtgeschosse ließen in der Nähe der ersten Gestalt eine Staubwolke aus dem Boden aufsteigen. Sie drehte sich leicht in Richtung des Ursprungs des Kanonenfeuers. Dann pulsierte etwas mattgelb am Kopf des Wesens, wo seine Augen hätten sein sollen.
    Davey fühlte, wie eine peitschende, unsichtbare Hitze durch die Luft schnellte. Zu seiner Rechten warf eine zermalmende Explosion Funken in den Himmel. Das Kanonenfeuer hörte abrupt auf.
    Davey versuchte, sich seinen Weg zurück in die zerstörte Küche zu bahnen. Die erste Gestalt hatte ihren langsamen Trott in seine Richtung wiederaufgenommen.
    Er sah das Wesen deutlicher, als es näher kam. Das Licht der am Boden tobenden Feuer offenbarte ihm alles. Es hatte knochendünne Beine, doppelt so lang wie die eines Menschen, und stakste mit großen, gemessenen Schritten über die verbrannte Erde. Die Beine trugen einen langen, schmalen Torso aus Metall, von dem die Farbe abzublättern schien, und einen Kopf, der auf einem langen, dünnen Halskolben angebracht war. Er war halb Schädel, halb Skulptur. Seine Gesichtszüge wirkten wie auf poliertes Metall gemalt, und das Wesen hatte leichendünne Wangen.
    „Hau ab!“, schrie Davey. „Hau ab!“
    Der Blick des Wesens fand ihn. Es gab ein leises Summen, eine leichte Veränderung der Tonlage.
    Mattgelbes Pulsieren, wo die Augen hätten sein sollen …
    Davey Morgan wachte auf. Es war stockfinster. Die leuchtenden grünen Zeiger seines Weckers teilten ihm mit, dass es nach vier Uhr war.
    Er lag da, zitterte in seinem eigenen Schweiß und hörte den stürmenden Regen, der sich gegen die Schlafzimmerfenster warf.
    Nur ein Traum. Nur ein verdammter Traum. Nur ein dummer …
    Der Lärm, der ihn aufgeweckt hatte, ertönte erneut. Etwas rumste und klopfte unaufhörlich.
    Frierend bis auf die Knochen stand Davey auf. Sein Knie schmerzte, als er sein Gewicht darauf verlagerte.
    Das Rumsen war ganz in der Nähe. Wie eine Tür oder ein Tor, an dem der Wind zerrte. Das war schon mal geschehen. Er hatte diesen Traum bereits einmal durchgemacht, und er wollte keine verdammte neue Runde.
    Er humpelte die schmalen Stufen hinunter. Bumm! Bumm-bumm! Bumm! Er berührte das Bild auf dem Flurtisch sanft, als er daran vorbeiging. Er schmeckte Pfefferminz.
    Davey betrat die Küche. Es strömte derart viel Regen die Fenster herunter, dass es so aussah, als würde das Glas schmelzen. Bumm! Bumm-bumm!
    „Wer ist da?“, rief er. „Wer ist da?“
    Bumm! Bumm! Bumm-bumm!
    Davey machte einen Schritt auf die Hintertür zu.
    Das Oberlicht des Küchenfensters war einen Spaltbreit offen. Er musste vergessen haben, es zu schließen. Der Sturm hatte es aus seiner Verankerung gerissen, und nun knallte und sprang es gegen den Rahmen.
    Bumm! Bumm-bumm! Bumm!
    Davey befestigte es und überprüfte den Riegel an der Hintertür.
    Er ging ins Badezimmer, schaltete das Licht an und blinzelte in der kalten elektrischen Helligkeit. Das Ding lag so in seiner Wanne, wie er es zurückgelassen hatte. Ein schweres, abgerundetes Rohr aus Metall mit abgeplatzter Farbe, ungefähr drei Fuß lang, darauf ein eiförmiges Ding ohne besondere Merkmale von der Größe eine Rugbyballs. Das Rohr und das ovale Ding waren aus demselben Metall und mit einer derartigen technischen Fertigkeit verbunden, dass Davey weder einen Falz noch eine Schweißnaht entdecken konnte.
    Davey klappte den Toilettendeckel herunter, setzte sich vorsichtig darauf und hielt sich am Waschbecken fest. Die abgestandene Luft roch nach Seife und stockigen Badematten.
    Er drehte sich zu dem Ding in der Wanne.
    „Also gut“, sagte er.
    Ein tiefes Summen.
    Eine leichte Veränderung der Tonlage.

ZEHN

    Owen wachte murmelnd auf, drehte sich auf die andere Seite und fiel vom Sessel.
    „Scheiße“, stöhnte er. Er blinzelte. Schrecklich fröhliche Popmusik schmetterte aus dem Schlafzimmer. Er lag im Wohnzimmer auf dem Boden. Etwas stimmte hier nicht.
    Im Augenblick war er jedoch nicht in der Lage, festzustellen, was nicht stimmte. Er hatte unglaublich heftige Kopfschmerzen, die sich anfühlten, als würde in seinem Schädel ein Sonderkommando bei einer Drogenrazzia eine Zimmertür nach der anderen eintreten. Sein Mund war so trocken, als hätte

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